Witho Holland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. September 2016 um 17:59 Uhr durch Archiv des Liberalismus (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Witho Holland (* 14. Juli 1926 in Bunzlau) ist ein ehemaliger Parteifunktionär der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) in der DDR. Er ist studierter Jurist und war zeitweise der Sekretär des Bundesvorstandes der LDPD und langjähriger Volkskammerabgeordneter.

Leben

Witho Holland wurde als Sohn eines Rechtsanwaltes geboren. 1944 schloss er den Besuch der Oberschule für Jungen an den Staatlichen Zahnschen Schulanstalten in Bunzlau mit dem Abitur ab. Im gleichen Jahr wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Während dieser Zeit trat Holland 1944 in die NSDAP ein. 1945 geriet er in Italien in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach Lazarettaufenthalten gelangte er anschließend von dort über Erlangen nach Schmalkalden in die Sowjetische Besatzungszone, wo sich seine Eltern als Umsiedler niedergelassen hatten. Im Frühjahr 1946 nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf, welches er 1950 mit dem Ersten Staatsexamen abschloss. 1953 schloss Holland das Zweite Staatsexamen ab. 1957 wurde er mit einer Arbeit über „Die schmalkaldischen Handwerkerzünfte und ihr Recht bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, dargestellt hauptsächlich nach ihren Zunftbriefen“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert.[1] Anschließend fand er eine Anstellung bei der Konsumgenossenschaft, für die er als Justitiar zunächst für den Kreisverband, später bis 1961 für den Bezirksverband Suhl tätig war. 1961 wechselte Holland nach Berlin, wo er nunmehr bis 1970 als Justitiar für den Gesamtverband der Genossenschaften in der DDR tätig war.

Parteipolitische Tätigkeit

1946 trat Holland in die Blockpartei LDP ein. Nicht zuletzt wegen der herausgehobenen Position im Gesamtverband der Genossenschaften übernahm er ab 1963 auch zunehmend politische Ämter in der LDPD. Hinzu kam, dass die Konsumgenossenschaften ab der vierten Wahlperiode der Volkskammer 1963 keine eigenen Abgeordneten im Parlament der DDR hatten. So kandidierte Holland 1963 das erste Mal als Volkskammerabgeordneter mit dem Mandat der LDPD. In der Folge war er bis zum Ende der 9. Wahlperiode 1990 Mitglied der Volkskammer. Gleichzeitig wurde Holland zunächst bis 1967 Mitglied des LDPD-Bezirksvorstandes Berlin, von 1967 bis 1970 war er der stellvertretende Vorsitzende des LDPD-Bezirksvorstandes von Berlin. 1970 wechselte Holland hauptamtlich zur Partei, er übernahm die Funktion des Sekretärs des Zentralvorstandes der LDPD und war damit gleichzeitig dessen Mitglied. Von 1972 bis zur Auflösung der Partei 1990 gehörte er außerdem dem Politischen Ausschuss des Zentralvorstandes der LDPD an.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Nach Unterlagen aus dem Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach.
  2. Neues Deutschland vom 6. Oktober 1971, S. 8.
  3. Neues Deutschland vom 1. Mai 1976, S. 5.
  4. Neues Deutschland vom 2. Mai 1981, S. 4.
  5. Neues Deutschland vom 30. April 1986, S. 4.

Literatur

  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 333.