Witt (Versandhandel)
Josef Witt GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1907 |
Sitz | Weiden, Bayern, Deutschland |
Leitung | Wolfgang Jess (Vorsitzender) Stefanie Zühlke-Schmidt Stephan Merck Jürgen Angstmann |
Mitarbeiterzahl | 2.800 |
Umsatz | 755 Mio. EUR (nach IFRS) im Geschäftsjahr 2015/16 |
Branche | Versandhandel |
Website | www.witt-weiden.de www.witt-gruppe.eu |
Die Josef Witt GmbH ist ein international operierendes Textilhandelshaus mit Sitz in Weiden in der Oberpfalz. Witt vertreibt über den Versandhandel, mehr als 100 Fachgeschäfte und das Internet vor allem Damenoberbekleidung, Wäsche und Heimtextilien. Als Filialen werden die Witt-Fachgeschäfte und die günstigeren Preisland-Filialen betrieben. Seit 1. Januar 1987 ist Witt dem OTTO-Konzern angegliedert[1] und zählt mit seinen rund 2.800 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der nördlichen Oberpfalz. Die Josef Witt GmbH, vor allem bekannt unter dem Namen WITT WEIDEN, ist eines der ältesten Versandhäuser für Textilien in Deutschland. Im Jahr 2006 wurde mit der Witt-Gruppe ein Unternehmensdach als Synonym für die Josef Witt GmbH geschaffen. Unter diesem Dach sind die Marke WITT WEIDEN sowie zahlreiche Tochterunternehmen im In- und Ausland zusammengefasst.
WITT WEIDEN stellt seine Produkte jeweils in einem Frühjahr/Sommer- und einem Herbst/Winter-Katalog vor. Daneben gibt es auch Kataloge für spezielle Produktbereiche.
Unternehmensgeschichte
Die heutige Josef Witt GmbH wurde im Jahr 1907 durch den gelernten Zimmermann Josef Witt (1884–1954) gegründet, als dieser den Kolonialwarenladen seiner Schwester in Reuth bei Erbendorf übernahm und zu einem Versandhaus für Textilien ausbaute. 1913 verlegte der Geschäftsmann den Standort seines aufstrebenden Unternehmens in das 30 Kilometer entfernte Weiden, da die Infrastruktur dort besser ausgebaut war. Durch die Verbindung des Familiennamens Witt mit dem Ortsnamen Weiden entstand der Name WITT WEIDEN.
Nach dem Ersten Weltkrieg und der Inflation der frühen 20er Jahre stieg Josef Witt ab 1925 in die Textilfabrikation ein. In der Folge entwickelte sich WITT WEIDEN zu einem der größten Textilversender Europas: Im Jahr 1934 beschäftigte Witt 5.266 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 86 Millionen Reichsmark.
Nach dem Zweiten Weltkrieg liefen die Geschäfte nur schleppend wieder an: Im Jahr 1948 konnte das Unternehmen lediglich einen Umsatz von 3 Millionen D-Mark verzeichnen. Bis 1950 war der Umsatz aber bereits wieder auf 90 Millionen D-Mark angestiegen.
Durch den Tod Josef Witts im Jahr 1954 und den Tod seiner Ehefrau Monika Witt im Jahr 1959 rückte der gemeinsame Sohn Dr. Josef Witt an die Spitze des Unternehmens. Unter seiner Führung wurde noch im selben Jahr die erste WITT WEIDEN-Filiale in Kaiserslautern eröffnet. Mit Slogans wie „Wäsche kauft man bei WITT“ oder „Kiwitt Kiwitt, nix Kiwitt: WITT WEIDEN WITT WEIDEN“ machte sich das Unternehmen zur selben Zeit als eine der ersten Firmen das neue Werbefernsehen zunutze.
Da der Anteil der selbst gefertigten Textilien am Verkaufsumsatz rapide abnahm, reduzierte WITT WEIDEN ab 1963 die Eigenfertigung von Textilien und konzentrierte sich wieder verstärkt auf den Versandhandel. Ausbleibende Modernisierungen und Fehler in der Produkt- und Preispolitik konnten dadurch aber nicht kompensiert werden, sodass das Unternehmen in den 1980er Jahren in eine Existenz bedrohende Krise stürzte.
1987 wurde WITT WEIDEN von der Schwab AG, einer Tochter des Otto-Konzerns, übernommen. Dank des neuen Managements und durch eine Fokussierung auf das Kerngeschäft – Damenoberbekleidung, Wäsche und Wohntextilien – stieg der Umsatz von 159 Millionen D-Mark im Jahr 1986 auf rund 430 Millionen D-Mark im Jahr 1992. Im Jahr 2005 wurde ein automatisches Behälter-Center in Ullersricht bei Weiden in Betrieb genommen. Seit 2008 werden aus dem Logistikzentrum in Weiden-Brandweiher, unmittelbar vor den Toren der Stadt, pro Tag zu Spitzenzeiten bis zu 100.000 Artikel versendet. Anfang 2015 eröffnete die Josef Witt GmbH mit dem Warenverteilzentrum III einen weiteren Bauabschnitt des Logistikzentrums mit automatisiertem Hochregallager und integrierter Warenannahme. Im Geschäftsjahr 2015/2016 verzeichnete die Josef Witt GmbH einen Umsatz von rund 755 Mio. Euro (IFRS).
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Witt in Weiden (das alte Witt-Gebäude östlich der Schillerstraße)
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Witt in Weiden (Schillerstraße 4-12 aus südlicher Richtung, Einmündung Albrecht-Dürer-Str./Schillerstraße)
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Witt in Weiden (Verwaltungsgebäude, Schillerstraße 4-12)
Modernisierung
Nach dem ursprünglichen Vertrieb über Kataloge hat der Textilversender im Laufe der Jahre weitere Vertriebswege verwendet, so wurde bereits im Jahre 1959 die erste WITT WEIDEN-Filiale in Kaiserslautern eröffnet. Es gibt bundesweit mehr als 100 Filialen. Seit 1992 verfolgt die Josef Witt GmbH eine Internationalisierungsstrategie. Zunächst stieg das Unternehmen in der Schweiz in den Versandhandel ein (1992), kurz darauf in Österreich (1993). Dann erfolgten die Markteintritte in Frankreich (2000) und Großbritannien (2002). Inzwischen ist das Unternehmen außerdem in Russland (2007), den Niederlanden (2008), Tschechien (2009), Italien (2010), der Ukraine (2011), in Schweden (2012) und in Kasachstan (2013) aktiv. Zu Beginn der 1990er Jahre begann die Josef Witt GmbH mit der Gründung weiterer Marken und Tochtergesellschaften, die seit 2007 unter dem Dach Witt-Gruppe zusammengefasst werden und die Internationalisierung fördern sollen, so beispielsweise mit der Marke WITT International. Seit 1998 kann man die Waren des Weidener Unternehmens auch im Internet kaufen. Heute ist die Josef Witt GmbH mit ihren Katalogen und 19 Online-Shops in 12 Ländern aktiv.
Weblinks
- Website von Witt Weiden
- Witt Weiden, Preisliste Nr. 205 gültig vom 16. August 1936 mit einer Abbildung des Witt-Gebäudes in Weiden (vgl. auch Photo)
- Katalog Weihnachten 1955