Weltorganisation für Meteorologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2016 um 16:52 Uhr durch CactusBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: ref-Tag vereinfacht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Weltorganisation für Meteorologie
World Meteorological Organization


WMO-Hauptsitz
Organisationsart Sonderorganisation
Kürzel WMO, OMM, ВМО (BMO)
Leitung Petteri Taalas
Gegründet 23. März 1950
Hauptsitz Genf
www.wmo.int

Die Weltorganisation für Meteorologie (englisch World Meteorological Organization, kurz WMO; spanische und französische Abkürzung OMM) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Sie ist deren tonangebendes Organ in Belangen der Meteorologie, was den Zustand und das Verhalten der Erdatmosphäre, ihre Interaktionen mit den Ozeanen, das durch sie entstehende Klima und die resultierende Verteilung der Wasserressourcen anbelangt. Die WMO hat 191 Mitglieder in Form von Staaten und Territorien.[1] Ihr Hauptsitz ist in Genf in der Schweiz.

Zielsetzungen

Die WMO soll

  • die weltweite Kooperation bei der Einrichtung von Netzwerken von Wetterstationen für meteorologische, hydrologische und andere geophysikalische Beobachtungen, die meteorologisch relevant sind, unterstützen, sowie die Einrichtung und den Erhalt von Zentren, die meteorologische und verwandte Dienstleistungen bereitstellen, fördern;
  • die Einrichtung und den Erhalt von Systemen zum schnellen Austausch meteorologischer Daten und verwandter Informationen fördern;
  • die Standardisierung von meteorologischen und verwandten Beobachtungen fördern und eine einheitliche Veröffentlichung von Beobachtungen und Statistiken sichern;
  • die Anwendung der Meteorologie in Luftfahrt, Schifffahrt, Wasserproblemstellungen, Landwirtschaft und anderen anthropogenen Aktivitäten vorantreiben;
  • die Aktivitäten in Bereich der operationellen Hydrologie fördern und die enge Kooperation zwischen meteorologischen und hydrologischen Diensten vorantreiben;
  • Forschung und Ausbildung in der Meteorologie und - falls nötig - in verwandten Gebieten stärken und bei der Koordinierung der internationalen Aspekte solcher Forschungs- und Ausbildungsvorhaben mitwirken;

ihre „Vision“ ist die Bereitstellung weltweiter Fachkompetenz und internationaler Kooperation in den Bereichen Wetter, Klima, Hydrologie & Wasserressourcen und verwandter Umweltbereiche, um darüber der Sicherheit und dem Wohlergehen der Menschen in aller Welt sowie dem wirtschaftlichen Nutzen aller Nationen beizutragen.Referenzfehler: Ungültiger Parameter in <ref>.

Geschichte

Die WMO ging 1950 aus der 1873 gegründeten Internationalen Meteorologieorganisation (englisch International Meteorological Organization, IMO) hervor. Ihre Gründungskonvention trat am 23. März 1950 in Kraft. Die WMO ist seit 1951 die Fachorganisation der Vereinten Nationen für Meteorologie (Wetter und Klima), operationelle Hydrologie und damit verbundene geophysikalische Wissenschaften. 1979 veranstaltete die WMO in Genf die erste Klimakonferenz (12.–23. Februar).

Seit 2005 ist die Klimakonferenz um das Treffen der Mitglieder des Kyoto-Protokolls (das einzige völkerrechtlich verbindliche Instrument der Klimaschutzpolitik) ergänzt worden (Meeting of the Parties to the Protocol, MOP).

Seit sich die Hinweise verdichten, dass die Globale Erwärmung (seit dem 20. Jahrhundert beobachteter Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere) anthropogen ist und die Folgen der globalen Erwärmung wissenschaftlich untersucht werden, gibt es Bestrebungen, diese durch klimapolitische Maßnahmen (zum Beispiel das 2-Grad-Ziel) zu verlangsamen.

Struktur

Die Führungsebene der WMO ist der Executive Council unter der Leitung von Präsident and Vizepräsidenten (President, Vice-Presidents), das Gremium als Generalversammlung der World Meteorological Congress.[2] Die administrative Führungsabteilung ist das Secretariat unter dem Generalsekretär (Secretary-General).

Die Mitglieder der WMO sind 185 Staaten und 6 Territorien (Stand 2015),[3] die durch ihre nationalen beziehungsweise regionalen Wetterdienste vertreten werden. Die Organisation umfasst sechs Regional associations, sie bilden die Regionalsversammlungen der Mitglieder:[2] Africa; Asia; South America; North America, Central America and the Caribbean; South-West Pacific; Europe (mit Mittlerer Osten und Grönland) – diese bilden auch die üblichen meteorologischen Regionen (die siebte ist die Antarktis).

Die wichtigsten Dienststellen sind die acht Technical commissions:[2]

  • Commission for Aeronautical Meteorology – CAeM
  • Commission for Agricultural Meteorology – CAgM
  • Commission for Atmospheric Sciences – CAS
  • Commission for Basic Systems – CBS
  • Commission for Climatology – CCl
  • Commission for Hydrology – CHy
  • Commission for Instruments and Methods of Observation – CIMO
  • Joint WMO-IOC Commission for Oceanography and Marine Meteorology – JCOMM

Deren Generalversammlung ist das Meeting of Presidents of technical commissions.

Die Arbeit der WMO ist in etliche wissenschaftliche und technische Programme wechselnder Anzahl gegliedert,[4] die jeweils aus Unterprogrammen bestehen. Wichtigstes Programm ist das World Weather Watch Programme (WWWP), das weltweit auf über 10.000 Wetterstationen zurückgreift und Standards für die Messung, den Austausch und die Verarbeitung meteorologischer Daten entwickelt.

Die WMO-Mitgliedsländer senden bevollmächtigte Fachleute in die Kommission für Infrastruktur (Commission for Basic Systems), die alle zwei Jahre notwendig gewordene technische Änderungen (Datenstrukturierungen, Datenübertragungsprotokolle, Abkürzungsschlüssel) miteinander abstimmen. Nach entsprechender Einigung werden diese Neuerungen in den WMO Handbüchern 306 und 386 allgemein zugänglich gemacht. Die letzte Sitzung fand in Genf statt.

Auszeichnungen und Preise

  • International Meteorological Organization Prize
  • Professor Dr. Vilho Väisälä Award
  • Norbert Gerbier-Mumm International Award
  • WMO Research Award for Young Scientists

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. WMO, Mitglieder: Members (englisch) bzw. Miembros (spanisch)
  2. a b c Structure of the Organization. wmo.int
  3. Members of WMO with date of ratification/accession. wmo.int
  4. WMO scientific and technical programmes. wmo.int