Zachäus Faber der Jüngere

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Dezember 2015 um 22:58 Uhr durch Luke081515Bot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ein Weblink korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zachäus Faber der Jüngere (* 30. September 1583 in Torgau (Röcknitz); † 12. Dezember 1632 in Chemnitz) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter.

Leben

Zachäus Faber war der Sohn des Pfarrers Zachäus Faber des Älteren und dessen Frau Dorothea. Seine erste Ausbildung hatte er vom Vater erhalten, der ihm auch Privatlehrer finanzierte. 1595 besuchte er die Schule in Wurzen, studierte an der Universität Leipzig und an der Universität Wittenberg, wo er 1602 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erhielt.

Anschließend begann er ein Studium der Theologie, wurde im Dresdner Oberkonsistorium examiniert und 1604 als Diaconus in Dippoldiswalde berufen. 1609 nahm er eine Tätigkeit als Pfarrer in Somnitz (Sörnewitz) auf. Zwei Jahre später ging er als Superintendent nach Chemnitz, wo er am 12. Dezember 1632 49-jährig verstarb.

Faber war ein heroischer Eiferer in Glaubensfragen und verschonte auch seine Freunde nicht, wenn sie seiner Ansicht nach mutwillig gesündigt hatten. Besonderen Eifer entwickelte er gegen Katholiken, Kalvinisten, Schwärmer und die Weigelianer. Dadurch erlebte er auch manche Anfeindungen, unter anderem im Dreißigjährigen Krieg 1625, als die kaiserlichen Truppen Chemnitz besetzten und die mitgeführten Jesuiten in der Stadt aktiv wurden.

Familie

Faber war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er im Februar 1606 mit Maria († 11. November 1625), der Tochter des Bürgers und Kaufmanns in Meißen Burckard Wittich. Aus der Ehe sind fünf Söhne und sieben Töchter hervorgegangen, wovon jedoch nur drei Söhne und vier Töchter den Vater überlebten. Seine zweite Ehe ging er am 18. Juli 1626 mit Anna, der Tochter des Magisters und Bürgermeisters Caspar Horn, ein. Aus der Ehe stammen zwei Söhne und zwei Töchter, wovon nur ein Sohn den Vater überlebte. Von den Kindern kennt man:

  • Sohn Zacheus Christocratus Faber Pastor in Crossen
  • Sohn Christian Friedrich Faber
  • Sohn Christian Gottreich Faber
  • Sohn Christian Sigmund Faber
  • Tochter Maria Christiana Faber, verh. mit dem Rats- und Stadtschreiber in Oederan Johannes Werner
  • Tochter Christina Faber, verh. mit dem Pastor in Taura Abraham Scheubner
  • Tochter Dorothea Christiane Faber
  • Tochter Christfried Faber

Werke

  • Herr, ich bin ein Gast auf Erden
  • Psalmodia nova sive selectissimorum Hymnorum […] centuria I (1637)

Literatur

  • Eduard Emil Koch: Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs der christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen Kirche. Verlag Christian Belser, Stuttgart, 1867, 3. Aufl. 3. Bd., S. 85, (Online)
  • Johann Gottlob Wilhelm Dunkel: Historisch-kritische Nachrichten, von verstorbenen Gelehrten und deren Schriften, insonderheit aber denenienigen, welche in der allerneuesten ausgabe des Jöcherischen Allgemeinen Gelehrten-Lexicons entweder gänsslich mit Stillschweigen übergangen, oder doch mangelhaft und unrichtig angeführet werden. Verlag Cörnerische Buchhandlung, Dessau und Köthen, 1755, 2. Bd., S. 453 (Online)
  • Faber, Zachaeus. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 9, Leipzig 1735, Sp. 23.
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Faber, Zachäus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1586.
  • Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Selbstverlag, Boppard/Rhein, 1976, Bd. 9, S. 201, R 8350
  • Adam Daniel Richter Umständliche, aus zuverläßigen Nachrichten zusammengetragene Chronica Der an dem Fuße des Meißnischen Ertzgebürges gelegenen Chrurfürstlich Sächtzischen Stadt Chemnitz, nebst beygefügten Urkunden. Verlag Schöpfische Buchhandlung, 1764, Zittau und Leipzig, Teil 2, S. 232, (Online)