Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2016 um 10:28 Uhr durch Mattes (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks: - 2). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo des ZEW
Hauptgebäude des ZEW im Quadrat L7

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist ein Wirtschaftsforschungsinstitut in der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). Es steht unter der Leitung des Präsidenten Achim Wambach und des kaufmännischen Direktors Thomas Kohl. Das ZEW ist laut RePEc-Rangliste eines der führenden europäischen Wirtschaftsforschungsinstitute.[1] Aktuell (Stand: Jahresbericht 2015) beschäftigt es rund 186 Mitarbeiter, davon 120 Wissenschaftler.[2]

Geschichte

Die Gründung des ZEW erfolgte 1990, die wissenschaftliche Arbeit begann am 1. April 1991. Gründungsdirektoren waren Heinz König, wissenschaftlicher Direktor und Ernst-O. Schulze, kaufmännischer Direktor. 2005 wurde das Forschungsinstitut Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Von 1997 bis 2013 war Wolfgang Franz Präsident des ZEW. Sein Nachfolger wurde Clemens Fuest.[3] Achim Wambach übernahm das Amt des Präsidenten im April 2016.[4]

Gliederung und Ziele

Organisatorisch gliedert sich das ZEW in sechs Forschungsbereiche und drei Forschungsgruppen[5]:

  • Arbeitsmärkte, Personalmanagement und Soziale Sicherung
  • Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik
  • Informations- und Kommunikationstechnologien
  • Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement
  • Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft
  • Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement
  • Internationale Verteilungsanalysen
  • Marktdesign[6]
  • Wettbewerb und Regulierung

Das ZEW verfolgt in diesen Sektoren vier Ziele:[7]

  • Forschung
  • wirtschaftspolitische Beratung
  • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
  • Meinungsbildung in Fachwissenschaft und Öffentlichkeit

Der übergreifende Forschungsleitgedanke am ZEW ist die ökonomische Analyse funktionstüchtiger Märkte und Institutionen in Europa. Die Kompetenz des ZEW liegt insbesondere im Bereich der angewandten Mikroökonometrie und bei rechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen. Die Wissenschaftler des ZEW vermitteln ihre Forschungsergebnisse zum einen auf wissenschaftlichen Konferenzen und in Fachzeitschriften. Zum anderen geben sie diese aber auch über Studien, Publikationsreihen und Weiterbildungsveranstaltungen an die Öffentlichkeit weiter.

Besondere Beachtung finden die vom ZEW monatlich veröffentlichten „ZEW-Konjunkturerwartungen“. Sie sind ein wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Abgefragt werden aber auch die Erwartungen für die Eurozone, Japan, Großbritannien und die USA.

Finanzierung und Gremien

Finanzierung

Die Finanzierung des ZEW erfolgt zum größten Teil aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg sowie seit dem Jahr 2005 aus der Bund-Länder-Finanzierung; diese institutionelle Förderung betrug im Jahr 2010 ca. 7,8 Millionen Euro, was ca. 53 % der damaligen Einnahmen entspricht. Drittmittel (inklusive „sonstiger betrieblicher Erträge“) machten 41 % aus. Die Gesamtsumme der Drittmittel des Instituts betrug 2010 laut Jahresbericht ca. 6,3 Millionen Euro. Hiervon kamen 45 % von Bundes-, Landes- und ausländischen Ministerien, 25 % von Unternehmen und Verbänden, 17 % von der Europäischen Kommission, 10 % von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie 3 % von Stiftungen.[8]
Im Jahr 2015 betrug die institutionelle Förderung laut Jahresbericht ca. 9,2 Millionen Euro, was einem Anteil von ca. 51 % entspricht. Die Höhe der Drittmittel belief sich auf ca. 8,5 Millionen Euro, was (ebenfalls inklusive „sonstiger betrieblicher Erträge“) einem Anteil von ca. 46 % entspricht. Ca. 41 % der Drittmittel kamen von Bundes-, Landes- und ausländischen Ministerien, ca. 14 % von Unternehmen und Verbänden, weitere 21 % von EU-Institutionen, 14 % von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und diversen Stiftungen und 10 % von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.[9]

Aufsichtsrat[10]

Wissenschaftlicher Beirat[11]

Weblinks

Commons: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://ideas.repec.org/top/top.germany.html
  2. Philip Plickert: Wettlauf der Forscher, in: FAZ, 2. April 2016, S. 19
  3. Kretschmann ehrt scheidenden ZEW-Chef, Mannheimer Morgen 28. Februar 2013
  4. Heike Göbel: Achim Wambach folgt auf Clemens Fuest als ZEW-Chef. FAZ. Abgerufen am 26. April 2016.
  5. http://www.zew.de/de/das-zew/ueber-das-zew/organisation/
  6. Article ZEW - Neue ZEW-Forschungsgruppe "Marktdesign" nimmt Arbeit auf. In: zew.de. Abgerufen am 2. Juni 2016.
  7. ZEW - Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. In: www.zew.de. Abgerufen am 26. April 2016.
  8. ftp.zew.de: Jahresbericht 2010 als PDF (deutsch, abgerufen am 27. November 2014)
  9. http://www.zew.de/de/das-zew/ueber-das-zew/
  10. http://www.zew.de/de/das-zew/gremien/aufsichtsrat/
  11. http://www.zew.de/de/das-zew/gremien/wissenschaftlicher-beirat/

Koordinaten: 49° 28′ 55″ N, 8° 27′ 57″ O