Zirkus Giovanni Althoff

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Der Zirkus Giovanni Althoff war ein bekannter Zirkus und über Jahre eines der führenden deutschen Zirkusunternehmen neben Krone und Sarrasani. In der näheren Vergangenheit wurde der Zirkus hauptsächlich durch Verstöße gegen den Tierschutz in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Der Besitzer Giovanni ist Sohn von Carl Althoff und gehört somit zur Zirkusdynastie Althoff.

Chronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet 1948 durch Carl Althoff in Wienhausen, erfolgte 1974 der Umzug nach Osnabrück. 1976 übernahm Werner Althoff den Zirkus, 1983 erfolgte die Übernahme durch Giovanni Werner Althoff. 1999 meldete das Unternehmen Insolvenz an.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zirkus Giovanni Althoff bot ein traditionelles Zirkusprogramm mit Artisten und Tierdressur. Zu seinen Hochzeiten um 1985 besaß der Zirkus noch 21 Elefanten. Der Bestand reduzierte sich bis 1997 auf 9 Tiere. Gleichzeitig musste sich der Zirkus mit Vorwürfen der Tierquälerei auseinandersetzen. Diese Vorwürfe betrafen vor allem die Haltung der Elefanten, der neun bengalischen Tiger sowie der Pferde. Mehrmals wird dem Zirkus von verschiedenen Behörden die Verfügungsgewalt über einzelne Tiere abgenommen, die Tiere verbleiben aber aus unterschiedlichen Gründen im Zirkus.[1]

2004 wurde beim Landgericht Hanau Strafantrag wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und weiterer Vergehen gestellt. Zu diesem Zeitpunkt war auch die finanzielle Situation bereits sehr schlecht. So stellte das Amtsgericht Osnabrück fest, dass ein Insolvenzverfahren mangels Masse nicht durchzuführen sei. Der Schuldenstand gegenüber der öffentlichen Hand und Lieferanten betrug mehr als 330.000 Euro[2]. Nur kurze Zeit später wurde die Reisegewerbekarte eingezogen, so dass der Zirkus nicht mehr zu Vorstellungen berechtigt war. Es folgten Durchsuchungen und Beschlagnahmen.

Die verbliebenen vier Elefanten wurden im November 2005 vom Zirkus in einer Nachtaktion ohne Information der deutschen Behörden nach Frankreich verbracht. Dort wurden sie erst einen Monat später wieder aufgefunden[1]. Mitte 2006 erfolgte die endgültige Verhandlung vor dem Landgericht Hanau, in dessen Verlauf die Angeklagten wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz bei fünf Tieren zu einer Gesamtstrafe von 11.700 Euro verurteilt werden. Die verbliebenen Tiere werden in einem Notverkauf versteigert und das Geld zur Deckung der Prozesskosten einbehalten.[3]

2008 wurde unter dem Namen „Circus Althoff – Das Original“ ein Neustart versucht.

Im Jahre 2010 hatten sich der Circus Giovanni Althoff und der Circus Mustang zusammengetan. Unter dem schon seit 2008 benutzten Namen „Circus Althoff – Das Original“ ging es wieder auf Deutschlandtournee. Im Programm waren neben artistischen Vorführungen auch wieder Tiervorführungen, darunter auch die Elefanten des Circus Mustang. Diese Zusammenarbeit wurde bereits Mitte 2010 wieder aufgelöst.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b peta: Chronik des Zirkus Giovanni Althoff (Memento des Originals vom 1. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.peta.de besucht am 20. Januar 2013.
  2. Zirkus Giovanni Althoff steht vor dem Aus Hamburger Abendblatt vom 20. Juli 2004
  3. hr online: @1@2Vorlage:Toter Link/www.hr-online.deZirkusdirektor Althoff verurteilt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2019. Suche in Webarchiven) besucht am 21. Januar 2009.