Kreuzthal (Riedbach)

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Kreuzthal
Gemeinde Riedbach
Koordinaten: 50° 6′ N, 10° 24′ OKoordinaten: 50° 6′ 10″ N, 10° 24′ 21″ O
Höhe: 344 m ü. NHN
Einwohner: 98 (2020)[1]
Postleitzahl: 97519
Vorwahl: 09526
Ortsmitte mit Kirche in Kreuzthal
Ortsmitte mit Kirche in Kreuzthal

Kreuzthal ist ein Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Riedbach im Landkreis Haßberge.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt am westlichen Rand des Landkreises in der Übergangszone vom Haßgau zur Schweinfurter Rhön. Die Wässernach, ein rechter Zufluss des Mains, fließt an dem Ort vorbei. Südlich von Kreuzthal befindet sich die Bundesstraße 303. Durch Kreuzthal verläuft die Staatsstraße 2266 nach Schonungen. Am Ort führt der Fränkische Marienweg vorbei.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keuper-Schichten der Erfurt-Formation prägen den Kreuzthaler Landschaftsraum. Obere Tonstein-Gelbkalkschichten des Unteren Keupers sind dominierend. Wechsellagerungen von Ton- und Mergelstein sowie Dolomitstein kommen im Osten des Dorfes vor.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuzthal geht zurück auf die Siedlungen Sturs und Winden. Die Erstnennung war 1237 in einer Urkunde, die der Würzburger Bischof Hermann I. von Lobdeburg über die Errichtung eines Tochterklosters der Zisterzienserinnen von Kloster Heiligenthal ausfertigen ließ, das den Namen „Vallis sanctae crucis“ tragen sollte. Aufgrund der abgelegenen Lage und des rauen Klimas folgte im Jahr 1243 eine Verlegung an den Main nach Mariaburghausen.[3]

Im Jahr 1582 hob Julius Echter von Mespelbrunn, Fürstbischof von Würzburg, das Kloster auf. Der ehemalige Klosterbesitz wurde der Universität Würzburg zugewiesen. Am Hoftor des ehemaligen Forstgehöfts der Universitätsstiftung Würzburg befindet sich Echters Wappen.[3]

1862 wurde die Landgemeinde Humprechtshausen, bestehend aus den Orten Kreuzthal und Humprechtshausen, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Haßfurt eingegliedert. 1871 zählte Kreuzthal 106 Einwohner.[4] Im Jahr 1900 hatte die 1589 Hektar große Landgemeinde 558 Einwohner, von denen 538 katholisch und 20 evangelisch waren, und 105 Wohngebäude. Das Kirchdorf Kreuzthal, 4 Kilometer vom Hauptort Humprechtshausen entfernt, hatte 84 Einwohner und 15 Wohngebäude. Die zuständige katholische Pfarrei befand sich im 7 Kilometer entfernten Marktsteinach, die katholische Bekenntnisschule war im Ort.[5] 1925 zählte der Ort 92 Personen und 16 Wohngebäude.[6]

1950 hatte das Kirchdorf 132 Einwohner und 16 Wohngebäude. Die Protestanten gehörten zur Pfarrei Rügheim.[7] Im Jahr 1961 zählte der Ort Kreuzthal 108 Einwohner und 21 Wohngebäude.[8] 1970 waren es 104[9] und 1987 91 Einwohner sowie 27 Wohngebäude mit 28 Wohnungen.[10]

Am 1. Juli 1972 wurde im Rahmen der Gebietsreform der Landkreis Haßfurt aufgelöst und Kreuzthal kam mit Humprechtshausen zum Haßberg-Kreis. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingemeindung der Gemeinde Humprechtshausen nach Riedbach.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Filialkirche zum Heiligen Kreuz

Die katholische Filialkirche zum Heiligen Kreuz, eine schlichte Anlage, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es ist ein Saalbau mit einem eingezogenen, polygonalen Chor. Das Kirchenschiff hat profilierte Fensterrahmen und ein Satteldach mit einem verschieferten Dachreiter mit Zwiebelhaube. Die Wallfahrtskirche gehört der Universität Würzburg.[3]

In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt sieben Baudenkmäler aufgeführt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kreuzthal (Riedbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Riedbach
  2. Digitale Geologische Karte von Bayern 1:25.000 (dGK25). In: BayernAtlas. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 10. April 2023.
  3. a b c Geschichte von Kreuzthal
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1309, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1326 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1361 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1194 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 873 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 363 (Digitalisat).