Gesundheitsversorgung

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Unter Gesundheitsversorgung (englisch healthcare) versteht man Maßnahmen zur Bewahrung, Stabilisierung oder Verbesserung der Gesundheit und zur Heilung oder Linderung von Gesundheitsstörungen durch Vorbeugung, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation und / oder Palliation bei Menschen.

Die Gesundheitsversorgung wird von Angehörigen der Heilberufe, Gesundheitsberufe und verwandter Berufe erbracht. Hierzu gehören Angehörige von Ärzteschaft, Psychotherapie, Zahnmedizin, Pharmazie, Hebammenwesen, Pflege, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Ernährungsberatung und von anderen Gesundheitsfachberufen.

Zugang zur Gesundheitsversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zugang zur Gesundheitsversorgung kann von Land zu Land, von Gemeinde zu Gemeinde und von Person zu Person unterschiedlich sein und wird von den sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen sowie von der Gesundheitspolitik beeinflusst.[1][2]

Zu den Faktoren, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung behindern können, gehören finanzielle und organisatorische Einschränkungen (z. B. unzureichender oder fehlender Versicherungsschutz), geografische und logistische Barrieren (z. B. Transportkosten zu einer Einrichtung der Gesundheitsversorgung und die Möglichkeit, sich für die Inanspruchnahme solcher Dienste von der Arbeit freistellen zu lassen), soziokulturelle Erwartungen und persönliche Faktoren (unzureichende Fähigkeit, mit Gesundheitsdienstleistern zu kommunizieren, unzureichende Gesundheitskompetenz, geringes Einkommen).[3]

Einschränkungen bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten wirken sich negativ auf die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, die Wirksamkeit von Behandlungen und das Gesamtergebnis (Wohlbefinden, Sterblichkeitsrate) aus.[4]

Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bundeskabinett hat am 22. Mai 2024 den Entwurf des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) beschlossen. Damit soll parallel zur Krankenhausreform auch der Hausarztberuf attraktiver, die ambulante regionale Versorgung gestärkt, die hausärztliche und die ambulante psychotherapeutische Versorgung weiterentwickelt, der Leistungszugang verbessert und die Transparenz erhöht werden[5].

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edmund Neugebauer, Klaus Piwernetz, Anke Bramesfeld, Stefanie Deckert, Peter Falkai, Lars Gabrys, Alfons Hollederer, Steffi G. Riedel-Heller, Andrea Schaller, Madlen Scheibe, Thomas Bierbaum, Jochen Schmitt, Karsten E. Dreinhöfer: Notwendigkeit und Wege zur Entwicklung von Versorgungszielen für das Gesundheitssystem in Deutschland – ein Positionspapier des DNVF. In: Das Gesundheitswesen. Band 84, Nr. 10, Oktober 2022, ISSN 0941-3790, S. 971–978, doi:10.1055/a-1911-8605, PMID 36067778, PMC 9525141 (freier Volltext).
  2. Bröckerhoff, Peter; Evers-Wölk, Michaela; Sonk, Matthias; Pein, Katja; Weinberger, Nora; Krings, Bettina-Johanna; Woopen, Christiane: Bedarfe der Gesundheitsversorgung: Biografische und kulturelle Vielfalt beachten. 22. Oktober 2021, abgerufen am 21. März 2024.
  3. Healthcare Access in Rural Communities Overview - Rural Health Information Hub. Abgerufen am 21. März 2024 (englisch).
  4. Claus Wendt: Einflussfaktoren von Gesundheitssystemen auf Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheit. In: Soziologie von Gesundheit und Krankheit. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2023, ISBN 978-3-658-42103-8, S. 137–154, doi:10.1007/978-3-658-42103-8_8.
  5. Hausarztberuf wird gestärkt, Versorgung verbessert: Bundeskabinett beschließt Versorgungsstärkungsgesetz. 22. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024.