„Kaffeevollautomat“ – Versionsunterschied

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Im Internet sind mehrere deutschsprachige Foren zu finden, die sich ausschließlich mit der Problembehebung (Reparaturen, Bezug von Ersatzteilen usw.) auseinandersetzen. Dabei stellt sich oft heraus, dass preisunangemessene, minderwertige Bauteile (das betrifft auch Kleinteile wie Dichtungsringe) verwendet werden und sich durch höherwertige Teile die Funktionstüchtigkeit und Haltbarkeit nachweislich wesentlich verlängern ließe.
Im Internet sind mehrere deutschsprachige Foren zu finden, die sich ausschließlich mit der Problembehebung (Reparaturen, Bezug von Ersatzteilen usw.) auseinandersetzen. Dabei stellt sich oft heraus, dass preisunangemessene, minderwertige Bauteile (das betrifft auch Kleinteile wie Dichtungsringe) verwendet werden und sich durch höherwertige Teile die Funktionstüchtigkeit und Haltbarkeit nachweislich wesentlich verlängern ließe.


Der [[WDR|Westdeutsche Rundfunk]] hat in seiner Fernsehreihe „Servicezeit Technik“ am 4.&nbsp;August 2005 das Thema aufgegriffen und kommt zu dem – auch in den einschlägigen Internetforen vertretenen – Urteil, dass die Kaffeevollautomaten bislang in einer Qualität gebaut werden, die sich nach etwa 1500 Tassen (entspricht in den meisten Fällen einer Nutzungszeit von etwa zwei Jahren und damit der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungszeit) verstärkt reparaturanfällig zeigen. Der dann einsetzende Kundendienst ist wiederum teilweise so schlecht, dass er die [[Stiftung Warentest]] auf den Plan rief, die unerkannte Fehler, überhöhte Servicepreise und zu lange Ausfallzeiten der Geräte bemängelte.<ref>[http://www.test.de/themen/haus-garten/test/Espressomaschinen-Kundendienst-Jura-schmiert-ab-1314070-1315229/ Stiftung Warentest: Test Espressomaschinen Kundendienst]</ref>
Der [[WDR|Westdeutsche Rundfunk]] hat in seiner Fernsehreihe „Servicezeit Technik“ am 4.&nbsp;August 2005 das Thema aufgegriffen und kommt zu dem – auch in den einschlägigen Internetforen vertretenen – Urteil, dass die Kaffeevollautomaten bislang in einer Qualität gebaut werden, die sich nach etwa 1500 Tassen (entspricht in den meisten Fällen einer Nutzungszeit von etwa zwei Jahren und damit der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungszeit) verstärkt reparaturanfällig zeigen. Der dann einsetzende Kundendienst ist wiederum teilweise so schlecht, dass er die [[Stiftung Warentest]] auf den Plan rief, die unerkannte Fehler, überhöhte Servicepreise und zu lange Ausfallzeiten der Geräte bemängelte.<ref>[http://www.test.de/Espressomaschinen-Kundendienst-Jura-schmiert-ab-1314070-1315229/ Stiftung Warentest: Test Espressomaschinen Kundendienst]</ref>


Kaffeevollautomaten werden von diversen Anbietern auch in einem Vollservicekonzept zur Verfügung gestellt bzw. vermietet. Diese Angebote richten sich vornehmlich an gewerbliche Kunden. Das Risiko der Haltbarkeit der Maschine sowie der Ersatzteilversorgung wird vom Systemanbieter übernommen, der vor Ort Reparaturen durchführt. Auch ein Wechsel der Geräteklasse ist bei einigen Anbietern möglich, um das vorhandene System an die wechselnden Anforderungen des Kunden anzupassen. Diese Bequemlichkeit hat selbstverständlich ihren Preis, entbindet jedoch von den Sorgen, die der Ausfall eines Kaffeevollautomaten sonst mit sich bringen kann.
Kaffeevollautomaten werden von diversen Anbietern auch in einem Vollservicekonzept zur Verfügung gestellt bzw. vermietet. Diese Angebote richten sich vornehmlich an gewerbliche Kunden. Das Risiko der Haltbarkeit der Maschine sowie der Ersatzteilversorgung wird vom Systemanbieter übernommen, der vor Ort Reparaturen durchführt. Auch ein Wechsel der Geräteklasse ist bei einigen Anbietern möglich, um das vorhandene System an die wechselnden Anforderungen des Kunden anzupassen. Diese Bequemlichkeit hat selbstverständlich ihren Preis, entbindet jedoch von den Sorgen, die der Ausfall eines Kaffeevollautomaten sonst mit sich bringen kann.

Version vom 3. April 2012, 15:19 Uhr

Vollautomat für den Heimgebrauch
Lastendreirad mit Kaffevollautomat

Ein Kaffeevollautomat ist ein komplexes Gerät, das nach der Espresso-Methode vollautomatisch diverse Kaffeevarianten produzieren kann. Nicht zu verwechseln ist dieser mit der klassischen Espressomaschine.

Erfunden wurde der Kaffeevollautomat von dem Schweizer Ingenieur Arthur Schmed aus Rüti. Er entwickelte Ende der 1970er Jahre den ersten Kaffeevollautomat, der das Prinzip des Drucks und der kurzen Brühdauer der Espressomaschine aufnahm, aber die Zubereitung vollkommen automatisierte. Nach 2 Jahren Arbeit und Entwicklung hatte er 1980 den ersten funktionstüchtigen Prototypen eines Kaffeevollautomaten hergestellt. 1985 stellte die Firma Solis das Gerät als Weltneuheit auf einer Messe vor.[1]

Zusätzlich zur Kaffeezubereitung ermöglichen viele Geräte mit Hilfe von Wasserdampf Milch aufzuschäumen. Einige Modelle erzeugen den Milchschaum für einen Cappuccino oder Latte Macchiato mittels eines Cappuccinatores. Dieser saugt automatisch Milch an und verarbeitet sie zu Milchschaum. Die Geräte sind mit Reinigungs- und Entkalkungsprogrammen ausgestattet, die in regelmäßigen Abständen vom Nutzer die Zuführung der erforderlichen (und vom Hersteller angebotenen) Chemikalien verlangen. Um frühzeitiges Verkalken der Maschine zu vermeiden und um unerwünschte Stoffe aus dem verwendeten Wasser zu entfernen, statten die Hersteller ihre Geräte mit austauschbaren Wasserfiltern aus.

Funktionsprinzip

Einfache Filterkaffeemaschinen bestehen nur aus einem Heizkörper, der Wasser erhitzt und über das Kaffeepulver im Filter leitet. Ein Vollautomat besteht dagegen aus Mahlwerk, dem Heißwasserbereiter (Durchlauferhitzer), einer Pumpe sowie dem Herzstück, der Brühgruppe mit Antrieb. Je nach Hersteller ist die Brühgruppe dauerhaft im Gerät installiert oder kann zu Reinigungs- und Wartungszwecken einfach aus dem Gerät entnommen werden. Die Bedieneinheit steuert zusätzlich ggf. die Einrichtungen zur Heißwasserbereitung und Milchaufschäumen. Ferner erlaubt sie Einstellung von Tassengröße, Brühtemperatur, Wasserhärte (zur Festlegung der Entkalkungszyklen) und ggf. Pulvermenge (Stärke des Kaffees).

Der größte Unterschied zwischen Kaffee aus einer herkömmlichen Maschine für Filterkaffee und einem Vollautomat ist das Aroma, welches sich am besten durch Druck entfalten kann. Bei der herkömmlichen Maschine passiert es schnell, dass der Kaffee zu bitter wird, da kein Druck erzeugt wird und durch den langen Kontakt mit dem Kaffeepulver immer mehr Bitterstoffe und Gerbstoffe in den Kaffee gelangen. Bei zu langem Brühen wird der Kaffee dann ungenießbar. Durch den Brühvorgang, der bei einem Kaffeevollautomaten in der Regel bei weniger als 30 Sekunden für eine Tasse Kaffee liegt, werden durch den Druck von ca. 7,5-9 bar mehr ätherische Öle und Aromen freigesetzt. Jedoch durch die kurze Brühdauer weniger Koffein, Gerbsäuren und Bitterstoffe. Das macht den Kaffee bekömmlicher und aromatischer. Durch die Crema werden die Aromen im heißen Kaffee/Espresso so lange eingeschlossen bis diese sich auflöst. Dies passiert wenn der Kaffee/Espresso abkühlt. Je länger die Crema erhalten bleibt, desto länger bleibt der gute und aromatische Geschmack des Kaffees erhalten.

Der Druck ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen guten Espresso. Man benötigt einen bestimmten Druck für einen Espresso. Dieser liegt ungefähr zwischen 7,5 und 9 bar. Bei diesem Druck ist es gewährleistet, dass sich die Aromen der Espresso- bzw. Kaffeebohne am besten entfalten können. Bei den meisten Vollautomaten beträgt der Pumpendruck ca. 15 bar, was sehr gut für die Herstellung eines Espresso geeignet ist. Obwohl der Pumpendruck so hoch ist, kommen am Ende aber nur 7,5-9 bar an, weil das Wasser von der Pumpe durch den Thermoblock, die Brühgruppe und am Ende durch den Ausguss gedrückt werden muss.

Die gemahlenen und ausgepressten Bohnenrückstände, auch Trester genannt, werden nach der Zubereitung des Kaffees mit Hilfe einer mechanischen Vorrichtung von der Brühgruppe in einen Auffangbehälter befördert, der regelmäßig geleert und gereinigt werden muss.

Des Weiteren ist bei den meisten Maschinen heutzutage eine Milchaufschäumdüse integriert. Bei vielen Modellen ist es sogar möglich mit dieser Heißwasser für Tee zu produzieren. Viele Firmen bieten die Möglichkeit an eine Cappuccinodüse nachzukaufen, mit welcher man durch einfaches Drehen Milchschaum erzeugen kann. Diese zieht dann den Wasserdampf vom Vollautomaten, saugt die Milch aus einem Behälter und schäumt diese durch eine Düse in die darunterstehende Tasse. Bei den meisten Vollautomaten ist nur ein Wärmekreislauf enthalten, daher kann beispielsweise das Erzeugen eines Latte Macchiato einige Minuten in Anspruch nehmen, denn nach der Produktion des Milchschaums muss der Heizkreislauf wieder heruntergekühlt werden, um den danach folgenden Kaffee/Espresso nicht zu verbrennen. Bei modernen Geräten dauert das ca. 10-30 Sekunden. Einige hochwertige Geräte verfügen über zwei getrennte Heizkreisläufe und ermöglichen die gleichzeitige Zubereitung von Milchschaum und Kaffee bzw. Espresso ohne Verzögerung.

Gerätetypen und Hersteller

Kaffeevollautomaten teilen sich in solche mit Zulassung für den gewerblichen Einsatz (Gastronomie) und solche für den Heimgebrauch.

Einige Hersteller fertigen ihre Vollautomaten auch für Fremdfirmen aus dem Bereich der Haushaltsgeräte. Diese sind vom Innenleben her baugleich mit den betreffenden Modellen des Originalherstellers und unterscheiden sich nur im Gehäusedesign.

Zu den Herstellern gehören unter anderem Miele, Melitta, Bosch, Siemens, Jura, Saeco, Solis, DeLonghi, Nivona, Thermoplan, Franke, Schaerer, Cafina, Melitta, Egro und HGZ.

Haltbarkeit und Service

Kaffeevollautomaten werden von verschiedenen, zumeist italienischen und Schweizer Herstellern, produziert. Die Preisspanne der angebotenen Produkte liegt ab 200 Euro aufwärts, wobei der Ladenpreis vornehmlich die Anzahl der Ausstattungsmerkmale kennzeichnet, jedoch keinen Rückschluss auf die Qualität der verbauten Teile oder die Haltbarkeit der Maschine insgesamt zulässt.

Im Internet sind mehrere deutschsprachige Foren zu finden, die sich ausschließlich mit der Problembehebung (Reparaturen, Bezug von Ersatzteilen usw.) auseinandersetzen. Dabei stellt sich oft heraus, dass preisunangemessene, minderwertige Bauteile (das betrifft auch Kleinteile wie Dichtungsringe) verwendet werden und sich durch höherwertige Teile die Funktionstüchtigkeit und Haltbarkeit nachweislich wesentlich verlängern ließe.

Der Westdeutsche Rundfunk hat in seiner Fernsehreihe „Servicezeit Technik“ am 4. August 2005 das Thema aufgegriffen und kommt zu dem – auch in den einschlägigen Internetforen vertretenen – Urteil, dass die Kaffeevollautomaten bislang in einer Qualität gebaut werden, die sich nach etwa 1500 Tassen (entspricht in den meisten Fällen einer Nutzungszeit von etwa zwei Jahren und damit der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungszeit) verstärkt reparaturanfällig zeigen. Der dann einsetzende Kundendienst ist wiederum teilweise so schlecht, dass er die Stiftung Warentest auf den Plan rief, die unerkannte Fehler, überhöhte Servicepreise und zu lange Ausfallzeiten der Geräte bemängelte.[2]

Kaffeevollautomaten werden von diversen Anbietern auch in einem Vollservicekonzept zur Verfügung gestellt bzw. vermietet. Diese Angebote richten sich vornehmlich an gewerbliche Kunden. Das Risiko der Haltbarkeit der Maschine sowie der Ersatzteilversorgung wird vom Systemanbieter übernommen, der vor Ort Reparaturen durchführt. Auch ein Wechsel der Geräteklasse ist bei einigen Anbietern möglich, um das vorhandene System an die wechselnden Anforderungen des Kunden anzupassen. Diese Bequemlichkeit hat selbstverständlich ihren Preis, entbindet jedoch von den Sorgen, die der Ausfall eines Kaffeevollautomaten sonst mit sich bringen kann.

Kaffeebohnen

Nicht jede Kaffeebohne eignet sich für einen Kaffeevollautomaten. Schon bei der Veredlung des Kaffees gibt es Unterschiede. In einigen europäischen Ländern werden dem Röstvorgang Zusatzstoffe beigegeben. In Spanien ist die Beigabe von Zucker gebräuchlich. Diese Art der fertig gerösteten Bohnen kann das Mahlwerk verkleben, und damit das Mahlwerk ruinieren. Weiterhin können bei preiswerten und extrem günstigen Kaffeebohnen auch kleine Steine enthalten sein, die unter Umständen das Mahlwerk beschädigen.

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Kaffeevollautomat
  2. Stiftung Warentest: Test Espressomaschinen Kundendienst