„Dehler Yachts“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
überfällige inhaltl. Aktualisierung --->Dehler existiert seit 2012 nurmehr als Marke --->Infobox Unternehmen ersetzt durch Infobox Marke
Tote Links erneuert, Text punktuell überarbeitet, Überschriften geändert bzw. hinzugefügt
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Marke
{{Infobox Marke
| Name = Dehler
| Name = Dehler
| Logo = [[Datei:Dehler Yachts Logo.svg|200px|Logo]]
| Logo = [[Datei:Dehler Yachts Logo.svg|200px|Logo]]
Zeile 10: Zeile 10:
}}
}}
[[Datei:Varianta65.jpg|miniatur|[[Varianta]] 65]]
[[Datei:Varianta65.jpg|miniatur|[[Varianta]] 65]]
'''Dehler''' ist eine deutsche [[Marke]] für sportliche Segelyachten. Sie hat ihren Ursprung in der vormaligen Dehler-Werft in [[Freienohl]] (Sauerland).
'''Dehler''' ist eine deutsche [[Marke]] für sportliche Segelyachten. Ihren Ursprung hat sie in der vormaligen Dehler-Werft in [[Freienohl|Meschede-Freienohl]] (NRW).


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Gründung bis 2009 ===
=== Gründung und Aufstieg ===
[[Datei:Dehler 18 Rotkäppchen.jpg|miniatur|Dehler 18 „Rotkäppchen“]]
[[Datei:Dehler 18 Rotkäppchen.jpg|miniatur|Dehler 18 „Rotkäppchen“]]
Die ''Dehler Deutschland GmbH'' wurde von den Brüdern Willi und Heinz Dehler gegründet. 1963 begann in [[Freienohl|Meschede-Freienohl]] die Geschichte des Baus von Dehler-[[Segelboot]]en mit der ''Winnetou''-Jolle, gefolgt von der ''[[Pfeil S]]''. Bereits 1965 folgte die auch heute in Seglerkreisen noch bekannte [[Varianta]] und weitere Modelle wie die Optima, Delanta, Sprinta, Sprinta DS, Duetta, Dehlya usw.
Die ''Dehler Deutschland GmbH'' wurde von den Brüdern Willi und Heinz Dehler gegründet. Ab 1963 stellte Dehler in Freienohl zunächst kleine Jollen her (''Winnetou'' und ''Pfeil S''). Bereits 1965 folgte die noch heute in Seglerkreisen bekannte [[Varianta]]. Nach und nach kamen die Modelle Optima, Delanta, Sprinta und Sprinta Sport, Duetta und Dehlya hinzu.


Sportlicher Höhepunkt der Unternehmensgeschichte ist der 1. Platz von [[Frank Hübner (Segler)|Frank Hübner]] und [[Harro Bode]] bei den [[Olympische Sommerspiele 1976|Olympischen Spielen 1976]] in einem von Dehler gebauten [[470er Jolle|470er]]. Bis Mitte der 1990er Jahre wurde die Schiffspalette durch viele zum Teil sehr erfolgreiche Modelle ausgebaut. Außerdem engagierte sich Dehler 1989 für das von Günther Ahlers entworfene Jugendboot [[Teeny (Bootsklasse)|Teeny]].<ref>[http://www.teeny-kv.de/index.htm??chronik ''Deutsche Teeny-Klassenvereinigung e.V.'' (Chronik)]</ref>
Zu den sportlichen Höhepunkten der Unternehmensgeschichte gehört der 1. Platz von [[Frank Hübner (Segler)|Frank Hübner]] und [[Harro Bode]] bei den [[Olympische Sommerspiele 1976|Olympischen Spielen 1976]] in einem von Dehler gebauten [[470er Jolle|470er]].
Bis Mitte der 1990er Jahre wurde die Schiffspalette durch viele zum Teil sehr erfolgreiche Modelle ausgebaut. Außerdem engagierte sich Dehler 1989 für das von Günther Ahlers entworfene Jugendboot [[Teeny (Bootsklasse)|Teeny]]
<ref name="teeny">{{Internetquelle| url = http://www.teeny-kv.de/news/geschichte.html| titel = Geschichte der Teeny-Jolle| zugriff=2011-01-19| autor = Teeny Klassenvereinigung}}</ref>


Mit dem Ausstieg seines Bruders Ende der 1970er/Anfang der 1980er entwickelte Willi Dehler, der die Geschäfte nun allein führte, neben dem Dehler Yachtbau den [[Dehler Mobilbau]] für den Ausbau von [[VW Bus|VW Transportern]]. 1995 verkaufte er seine Anteile.
Mit dem Ausstieg seines Bruders Ende der 1970er/Anfang der 1980er entwickelte Willi Dehler, der die Geschäfte nun allein führte, neben dem Dehler Yachtbau den [[Dehler Mobilbau]] für den Ausbau von [[VW Bus|VW Transportern]]. 1995 verkaufte er seine Anteile.


=== Wirtschaftliche Krise und Eigentümerwechsel ===
Ab Mitte bis Ende der 1990er Jahre und mit der einsetzenden Rezession in der Bootsbranche geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Ab Mitte der 1990er Jahre und mit der einsetzenden Rezession in der Bootsbranche geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 1998 musste Dehler Insolvenz anmelden, der Betrieb wurde von der niederländischen ''Neptunus-Gruppe'' übernommen. Eine konzeptionelle Neuausrichtung, die Zusammenarbeit mit dem Konstruktionsbüro Judel/Vrolijk und die Einführung der Modelle Dehler 34 und 36 (2001), Dehler 39 SQ (2003) und Dehler 47 (2003) brachten eine wirtschaftliche Erholung. Unterstützend hinzu kamen Regattaerfolge und die Auszeichnung der Dehler 47 als "Europas Yacht des Jahres 2003"<ref name="Dehler 47">{{Internetquelle| url = http://www.yachtingworld.com/news/shipman-50-wins-european-yacht-of-the-year-37795| titel = Winners "European Yacht of the Year 2003"| zugriff=2004-01-19| autor = Yachting World}}</ref>.


2004/05 kaufte der Niederländer Wilan van den Berg das Unternehmen und übernahm auch die Geschäftsführung.<ref name="Berg">{{Internetquelle| url = http://boatingindustry.com/market-outlook/2005/06/17/new-owner-takes-the-helm-at-dehler/
1998 wurde der Betrieb aus der Insolvenz heraus von der niederländischen ''Neptunus-Gruppe'' übernommen. Durch eine Neuausrichtung des Unternehmens, einer Zusammenarbeit mit dem Yachtkonstruktionsbüro Judel/Vrolijk und neuen Modellen wie der Dehler 34 und 36 (2001), Dehler 39 SQ (2003) und Dehler 47 (2004) konnte Dehler erhalten werden. Unterstützend kamen positive Schlagzeilen hinzu, z.B. die Auszeichnung der Dehler 47 als ''Europas Yacht des Jahres 2004'' <ref>[http://yacht.de/yo/yo_artikel/powerslave,id,40,nodeid,213,ps_lo,ydj2000.html ''Dehler 47: Europas Yacht des Jahres bis 15 Meter'', Yacht online, 18. Januar 2004]</ref> sowie Regattaerfolge.
| titel = New owner takes the helm at Dehler| zugriff=2005-06-17| autor = Boating Industry}}</ref> Wegen erneuter finanzieller Probleme und ausgebliebener Lohnzahlungen stellten im Dezember 2008 die Mitarbeiter der Dehler-Yachtbau einen [[Insolvenzrecht (Deutschland)|Insolvenzantrag]].<ref name="Insolvenz">{{Internetquelle| url = http://www.derwesten.de/wirtschaft/dehler-insolvent-zu-schnell-gewachsen-id1052411.html/
| titel = Dehler insolvent| zugriff=2008-12-17| autor = WAZ}}</ref> Dem schloss sich Wilan van den Berg wegen Überschuldung an.<ref name="Insolvenz 2">{{Internetquelle| url = http://www.derwesten.de/wr/wirtschaft/14-unfertige-yachten-id1067127.html/
| titel = 14 unfertige Yachten| zugriff=2008-12-17| autor = Westfälische Rundschau}}</ref>


=== Übernahme durch HanseYachts ===
2004/05 kaufte der Niederländer Wilan van den Berg das Unternehmen und übernahm auch die Geschäftsführung.<ref>[http://www.dehler.us/whydehler/history/history.html ''Geschichte des Unternehmens Dehler bis 2006'' (englisch)]</ref><ref>[http://www.meschede.de/wirtschaft/foerderung/unternehmen_monat_dehler.php www.meschede.de - ''Made in Meschede'']</ref> Wegen erneuter finanzieller Probleme und ausgebliebener Lohnzahlungen stellten im Dezember 2008 die Mitarbeiter der Dehler-Yachtbau einen [[Insolvenzrecht (Deutschland)|Insolvenzantrag]].<ref>[http://www.derwesten.de/wirtschaft/dehler-insolvent-zu-schnell-gewachsen-id1052411.html ''Dehler insolvent - zu schnell gewachsen'', Westfälische Rundschau, 16. Dezember 2008]</ref> Dem schloss sich Wilan van den Berg wegen Überschuldung an.<ref>[http://www.derwesten.de/wr/wirtschaft/14-unfertige-yachten-id1067127.html ''14 unfertige Yachten'', Westfälische Rundschau, 17. Dezember 2008]</ref>


Am 30. April 2009 teilte der [[Insolvenzverwalter]] den Verkauf der Dehler-Werft an die [[HanseYachts|HanseYachts AG]] in [[Greifswald]] mit.<ref name="HanseYachts">{{Internetquelle| url = http://www.yacht.de/panorama/news/hanseyachts-uebernimmt-dehler/a8228.html/
=== Seit 2009 ===
| titel = HanseYachts übernimmt Dehler| zugriff=2009-07-01| autor = Yacht online}}</ref> Am alten Standort in Freienohl wurden zunächst weiterhin Yachten kleiner und mittlerer Größe hergestellt. Der Bau größerer Modelle erfolgte fortan im Greifswalder Stammwerk der HanseYachts AG.


Im November 2009 stellte Dehler ein Einsteigermodell als kleinstes Boot einer Großserienwerft vor. Diese neue ''[[Varianta 18]]'' – basierend auf den alten Formen des "Rotkäppchens" – wurde von der Designerin Henrike Gänß innen und außen neu gestaltet.<ref name="Varianta 18">{{Internetquelle| url = http://www.segel-filme.de/feature/varianta-18/
Am 30. April 2009 teilte der [[Insolvenzverwalter]] den Verkauf an die [[HanseYachts|HanseYachts AG]] in [[Greifswald]] mit. Am alten Standort in NRW wurden zunächst weiterhin Yachten kleiner und mittlerer Größe hergestellt. Der Bau größerer Modelle sollte fortan im Stammwerk der HanseYachts AG in [[Greifswald]] erfolgen.<ref>[http://www.wdr.de/themen/kurzmeldungen/2009/05/01/hanse-yacht_uebernimmt_yachtbauer_dehler.jhtml ''Hanse-Yacht übernimmt insolventen Yachtbauer Dehler'', WDR.de vom 1. Mai 2009]</ref><ref>[http://www.ibinews.com/ibinews/newsdesk/20090401111834ibinews.html IBI news vom 1. Mai 2009]</ref>
| titel = Die neue Varianta 18| zugriff=2009-12-22| autor = Segelfilme.de}}</ref>


Am 21. Mai 2012 gab die Geschäftsleitung bekannt, dass sie die Produktionsstätte in Freienohl mit 85 Mitarbeitern per Ende September 2012 schließen wird. Die Dehler-Produktion wurde in der Folge vollständig nach Greifswald verlegt.<ref name="Produktion">{{Internetquelle| url = http://www.yacht.de/panorama/news/hansegroup-verlagert-produktion/a72139.html/
Im November 2009 stellte Dehler ein Einsteigermodell als kleinstes Boot einer Großserienwerft vor. Diese neue ''[[Varianta 18]]'' – basierend auf den alten Formen des "Rotkäppchens" – wurde von der Designerin Henrike Gänß innen und außen neu gestaltet.<ref>[http://www.segel-filme.de/feature/varianta-18/] ''Film über das Varianta 18Projekt''</ref>
| titel = HanseGroup verlagert Produktion| zugriff=2012-05-21| autor = Yacht online}}</ref> Dehler wird seither als Marke der HanseGroup weitergeführt.


=== Rettungsversuch in Freienohl ===
Am 21. Mai 2012 gab die Geschäftsleitung bekannt, dass sie die Produktionsstätte in Freienohl mit 85 Mitarbeitern per Ende September 2012 schließen wird. Die Produktion der Dehler-Yachten wurde vollständig nach Greifswald verlegt. Dort werden am [[Ryck]] zudem die Boote der Marken Hanse, [[Moody Yachts|Moody]], Fjord und mittlerweile auch Sealine gefertigt.<ref>[http://www.yacht.de/panorama/news/hansegroup-verlagert-produktion/a72139.html ''Dehler: Hansegroup verlagert Produktion'', Yacht.de vom 21. Mai 2012]</ref>


Am alten Stammsitz in Freienohl gründeten ehemalige Mitarbeiter mit Investorenhilfe im Januar 2013 die SQ Freienohl, die sich mit dem Bau von selbst entwickelten Booten (SQ25) und Auftragsfertigung beschäftigte.<ref>[http://www.yacht.de/service/heft_info/sq-yachts-phoenix-aus-der-asche/a87339.html ''SQ Yachts: Phönix aus der Asche''; Yacht.de vom 17. März 2014]</ref> Im November 2014 musste die damalige Geschäftsführerin Yvonne Stella auch für diese Gesellschaft Insolvenz beantragen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.derwesten.de/wirtschaft/der-atem-war-nicht-lang-genug-aimp-id10100119.html | autor=Rolf Hansmann | titel=Der Atem war nicht lang genug | datum=2014-12-02| zugriff=2014-12-10}}</ref>
Am alten Stammsitz in Freienohl gründeten ehemalige Mitarbeiter mit Investorenhilfe im Januar 2013 die SQ Freienohl, die sich mit dem Bau von selbst entwickelten Booten (SQ25) und Auftragsfertigung befasste.<ref name="SQ">{{Internetquelle| url = http://www.yacht.de/service/heft_info/sq-yachts-phoenix-aus-der-asche/a87339.html/
| titel = SQ Yachts - Phönix aus der Asche| zugriff=2014-03-14| autor = Yacht online}}</ref> Im November 2014 musste die damalige Geschäftsführerin Yvonne Stella auch für diese Gesellschaft Insolvenz beantragen.<ref name="SQ 2">{{Internetquelle| url=http://www.derwesten.de/wirtschaft/der-atem-war-nicht-lang-genug-aimp-id10100119.html/
| titel = Der Atem war nicht lang genug| zugriff=2014-12-10| autor = WAZ}}</ref>


== Modellpalette ==
== Modellpalette ==


Die Dehler-Modellpalette wurde nach der Verlagerung der Produktion nach Greifswald gestrafft und erneuert. Sie umfasst aktuell (Stand Dezember 2015) Boote in der Länge von 29 bis 46 Fuß<ref>https://www.dehler.com/de/startseite.html</ref>. Die Entwürfe aller neuen Modelle stammen von Judel/Vrolijk. Die Ausrichtung Performance-Cruiser ist geblieben.
Die Dehler-Modellpalette wurde nach der Verlagerung der Produktion nach Greifswald gestrafft und erneuert. Sie umfasst aktuell (Stand Dezember 2015) Boote in der Länge von 29 bis 46 Fuß. Die Entwürfe aller neuen Modelle stammen von Judel/Vrolijk. Die Ausrichtung Performance-Cruiser ist geblieben.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat}}
{{commonscat}}
* [http://www.dehler.com/ Website von Dehler Yachtbau]
* [http://www.dehler.com/ Dehler Website]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 23. August 2016, 01:12 Uhr

Dehler
Logo

Inhaber HanseYachts AG
Einführungsjahr 1963
Produkte Segelyachten
Märkte Bootsbau
Website www.dehler.com
Varianta 65

Dehler ist eine deutsche Marke für sportliche Segelyachten. Ihren Ursprung hat sie in der vormaligen Dehler-Werft in Meschede-Freienohl (NRW).

Geschichte

Gründung und Aufstieg

Dehler 18 „Rotkäppchen“

Die Dehler Deutschland GmbH wurde von den Brüdern Willi und Heinz Dehler gegründet. Ab 1963 stellte Dehler in Freienohl zunächst kleine Jollen her (Winnetou und Pfeil S). Bereits 1965 folgte die noch heute in Seglerkreisen bekannte Varianta. Nach und nach kamen die Modelle Optima, Delanta, Sprinta und Sprinta Sport, Duetta und Dehlya hinzu.

Zu den sportlichen Höhepunkten der Unternehmensgeschichte gehört der 1. Platz von Frank Hübner und Harro Bode bei den Olympischen Spielen 1976 in einem von Dehler gebauten 470er.

Bis Mitte der 1990er Jahre wurde die Schiffspalette durch viele zum Teil sehr erfolgreiche Modelle ausgebaut. Außerdem engagierte sich Dehler 1989 für das von Günther Ahlers entworfene Jugendboot Teeny [1]

Mit dem Ausstieg seines Bruders Ende der 1970er/Anfang der 1980er entwickelte Willi Dehler, der die Geschäfte nun allein führte, neben dem Dehler Yachtbau den Dehler Mobilbau für den Ausbau von VW Transportern. 1995 verkaufte er seine Anteile.

Wirtschaftliche Krise und Eigentümerwechsel

Ab Mitte der 1990er Jahre und mit der einsetzenden Rezession in der Bootsbranche geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 1998 musste Dehler Insolvenz anmelden, der Betrieb wurde von der niederländischen Neptunus-Gruppe übernommen. Eine konzeptionelle Neuausrichtung, die Zusammenarbeit mit dem Konstruktionsbüro Judel/Vrolijk und die Einführung der Modelle Dehler 34 und 36 (2001), Dehler 39 SQ (2003) und Dehler 47 (2003) brachten eine wirtschaftliche Erholung. Unterstützend hinzu kamen Regattaerfolge und die Auszeichnung der Dehler 47 als "Europas Yacht des Jahres 2003"[2].

2004/05 kaufte der Niederländer Wilan van den Berg das Unternehmen und übernahm auch die Geschäftsführung.[3] Wegen erneuter finanzieller Probleme und ausgebliebener Lohnzahlungen stellten im Dezember 2008 die Mitarbeiter der Dehler-Yachtbau einen Insolvenzantrag.[4] Dem schloss sich Wilan van den Berg wegen Überschuldung an.[5]

Übernahme durch HanseYachts

Am 30. April 2009 teilte der Insolvenzverwalter den Verkauf der Dehler-Werft an die HanseYachts AG in Greifswald mit.[6] Am alten Standort in Freienohl wurden zunächst weiterhin Yachten kleiner und mittlerer Größe hergestellt. Der Bau größerer Modelle erfolgte fortan im Greifswalder Stammwerk der HanseYachts AG.

Im November 2009 stellte Dehler ein Einsteigermodell als kleinstes Boot einer Großserienwerft vor. Diese neue Varianta 18 – basierend auf den alten Formen des "Rotkäppchens" – wurde von der Designerin Henrike Gänß innen und außen neu gestaltet.[7]

Am 21. Mai 2012 gab die Geschäftsleitung bekannt, dass sie die Produktionsstätte in Freienohl mit 85 Mitarbeitern per Ende September 2012 schließen wird. Die Dehler-Produktion wurde in der Folge vollständig nach Greifswald verlegt.[8] Dehler wird seither als Marke der HanseGroup weitergeführt.

Rettungsversuch in Freienohl

Am alten Stammsitz in Freienohl gründeten ehemalige Mitarbeiter mit Investorenhilfe im Januar 2013 die SQ Freienohl, die sich mit dem Bau von selbst entwickelten Booten (SQ25) und Auftragsfertigung befasste.[9] Im November 2014 musste die damalige Geschäftsführerin Yvonne Stella auch für diese Gesellschaft Insolvenz beantragen.[10]

Modellpalette

Die Dehler-Modellpalette wurde nach der Verlagerung der Produktion nach Greifswald gestrafft und erneuert. Sie umfasst aktuell (Stand Dezember 2015) Boote in der Länge von 29 bis 46 Fuß. Die Entwürfe aller neuen Modelle stammen von Judel/Vrolijk. Die Ausrichtung Performance-Cruiser ist geblieben.

Commons: Dehler Yachts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Teeny Klassenvereinigung: Geschichte der Teeny-Jolle. Abgerufen am 19. Januar 2011.
  2. Yachting World: Winners "European Yacht of the Year 2003". Abgerufen am 19. Januar 2004.
  3. Boating Industry: New owner takes the helm at Dehler. Abgerufen am 17. Juni 2005.
  4. WAZ: Dehler insolvent. Abgerufen am 17. Dezember 2008.
  5. Westfälische Rundschau: 14 unfertige Yachten. Abgerufen am 17. Dezember 2008.
  6. Yacht online: HanseYachts übernimmt Dehler. Abgerufen am 1. Juli 2009.
  7. Segelfilme.de: Die neue Varianta 18. Abgerufen am 22. Dezember 2009.
  8. Yacht online: HanseGroup verlagert Produktion. Abgerufen am 21. Mai 2012.
  9. Yacht online: SQ Yachts - Phönix aus der Asche. Abgerufen am 14. März 2014.
  10. WAZ: Der Atem war nicht lang genug. Abgerufen am 10. Dezember 2014.