„Vermisstenfall Madeleine McCann“ – Versionsunterschied

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Seit der Vermisstenmeldung ermitteln die portugiesische und englische Polizei in alle Richtungen. Auch Madeleines Eltern wurden von der portugiesischen Polizei [[Verhör|verhört]]<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,504578,00.html ''Maddies Eltern lehnen Handel mit der Polizei ab'']. In: Spiegel Online, 8. September 2007</ref>. Inzwischen werden auch Kraftfahrzeug, Kleidung und Spielzeug kriminalistisch auf Spuren untersucht. Die McCanns flogen am 9. September 2007 nach Großbritannien zurück.
Seit der Vermisstenmeldung ermitteln die portugiesische und englische Polizei in alle Richtungen. Auch Madeleines Eltern wurden von der portugiesischen Polizei [[Verhör|verhört]]<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,504578,00.html ''Maddies Eltern lehnen Handel mit der Polizei ab'']. In: Spiegel Online, 8. September 2007</ref>. Inzwischen werden auch Kraftfahrzeug, Kleidung und Spielzeug kriminalistisch auf Spuren untersucht. Die McCanns flogen am 9. September 2007 nach Großbritannien zurück.

== Medienkampagne durch die Regierung ==

War die Medienkampagne in den ersten Tagen hauptsächlich durch einen Verwandten, John McCann, organisiert, schaltete sich schon kurz darauf die britische Regierung in den Fall ein. Sheree Dodd, eine Regierungssprecherin, reiste nach Portugal.<ref>[http://www.taz.de/index.php?id=start&art=4455&id=medien-artikel&cHash=59bc8bdb11 taz: "Medienspektakel: Der Fall "Madeleine""]</ref> Schließlich übernahm [[Clarence Mitchell]] im Regierungsauftrag den Fall. Er organisierte Termine mit vielen Stars und Politikern, wobei auch die britischen Botschaften im Vorfeld tatkräftig Unterstützung leisteten. Während er die Eltern mehrere Monate in seiner Eigenschaft als "Sprecher der Regierung" auf ihren Auslandsreisen begleitete, um mit der Presse über den Fall sprechen zu können, stellt er sich seit Anfang September 2007, seit dem die Eltern Hauptverdächtige sind, als "ein Freund der Familie" vor.<ref>[http://medienhure.de/kate-mccann-madeleine-maddie-clarence-mitchell-tony-blair/ Medienhure: "Fall Madeleine: Regierungssprecher mutiert zu „Freund der Familie“"]</ref> Um Interessenkonflikte zu vermeiden, habe Clarence Mitchell sein Amt als Direktor im Regierungspresseamt aufgegeben, sagte er am 18.09.2007 auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Eltern.<ref>[http://www.stern.de/politik/panorama/:Der-Fall-Madeleine-Spin-Doctor-McCanns/598061.html stern: "Der Fall Madeleine: Spin-Doctor verteidigt McCanns"]</ref> Er will die neue Kampagne der Eltern als privater PR-Berater und nicht mehr als Regierungsbeamter fortführen.<ref>[http://medienhure.de/fall-madeleine-clarence-mitchell-pr-manager-kate-mccann-gerry-mccann-regierungssprecher/ Medienhure: "Fall Madeleine: PR-Manager von Gerry und Kate McCann legt Regierungsamt nieder"]</ref> Mit der zweiten Medienoffensive, die mit Mitteln aus den durch Spenden zusammengekommenen Fonds finanziert werden soll, wollen die Eltern ihre Unschuld beweisen. Vordergründig soll jedoch mit Werbeanzeigen und Werbespots nach Madeleine gesucht werden, sagen die Elten.<ref>[http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1189363970440.shtml Kölnische Rundschau: "Madeleines Eltern starten neue Kampagne"]</ref>. Wegen der aktiven Rolle der Regierung, die immer nur einseitig Partei für die Eltern nahm, wird der Fall, seit dem die Eltern Hauptverdächtige sind, auf vielen Internetseiten schon als "Maddiegate" bezeichnet, vor allem in Portugal.<ref>[http://medienhure.de/kate-mccann-gerry-mccann-madeleine-maddiegate/ Medienhure: "Maddiegate?"]</ref><ref>[http://www.welt.de/vermischtes/article1168797/Sind_Madeleines_Eltern_Opfer_oder_Taeter.html Die Welt: "Maddies Eltern wollen ihren Namen reinwaschen"]</ref>


== Appelle ==
== Appelle ==

Version vom 19. September 2007, 10:08 Uhr

Datei:Madeleine McCann MB.jpg
Suchplakat in der Innenstadt von Glasgow

Das Verschwinden von Madeleine Beth McCann, einem britischen Mädchen (* 12. Mai 2003 in Leicestershire, Vereinigtes Königreich), am 3. Mai 2007 im portugiesischen Praia da Luz ist ein bis dato ungelöster Kriminalfall.

Ausgangslage

Gerry und Kate McCann, ein britisches Ärzte-Ehepaar aus Rothley in der mittelenglischen Grafschaft Leicestershire, waren mit ihrer dreijährigen Tochter Madeleine und ihren zweijährigen Zwillingen Amelie und Sean im Urlaub in der portugiesischen Region Algarve. Die beiden 39-Jährigen wohnten dort mit ihren Kindern in der Ferienanlage „Ocean Club“ in Praia da Luz. Seit dem Abend des 3. Mai 2007 ist Madeleine verschwunden.

Gemäß der Darstellung ihrer Eltern schliefen die Kinder in ihren Betten, während die Eltern zusammen mit Freunden in einem nahe gelegenen Tapas-Restaurant zum Abendessen waren. Die Eltern hätten jede halbe Stunde nach den Kindern gesehen. Gegen 22 Uhr stellten sie Madeleines Verschwinden fest und informierten die Polizei.

Suche und Ermittlungen

Nach Angaben von Polizeisprecher Guilhermino Encarnação habe die Suche bereits 15 Minuten nach der ersten Meldung begonnen. Die Behörden an den Flughäfen und Grenzübergängen nach Spanien wurden alarmiert. An der Suche nach dem Kind beteiligten sich auch Feuerwehr und Grenzschutz. Am nächsten Tag wurde die Suche auf einen Umkreis von 15 Kilometern ausgedehnt.

Ein besonderes Merkmal des Kindes ist ein Kolobom im rechten Auge.

Am Tag nach Madeleines Verschwinden erschienen Fotos des Mädchens auf den Titelseiten vieler britischer Zeitungen. Der Fall wurde von internationalen Massenmedien aufgenommen. Man setzte voraus, Madeleine sei entführt worden. Die Motive der Entführer seien - so spekulierten die Massenmedien - Kindesmissbrauch oder Lösegelderpressung.

Seit der Vermisstenmeldung ermitteln die portugiesische und englische Polizei in alle Richtungen. Auch Madeleines Eltern wurden von der portugiesischen Polizei verhört[1]. Inzwischen werden auch Kraftfahrzeug, Kleidung und Spielzeug kriminalistisch auf Spuren untersucht. Die McCanns flogen am 9. September 2007 nach Großbritannien zurück.

Medienkampagne durch die Regierung

War die Medienkampagne in den ersten Tagen hauptsächlich durch einen Verwandten, John McCann, organisiert, schaltete sich schon kurz darauf die britische Regierung in den Fall ein. Sheree Dodd, eine Regierungssprecherin, reiste nach Portugal.[2] Schließlich übernahm Clarence Mitchell im Regierungsauftrag den Fall. Er organisierte Termine mit vielen Stars und Politikern, wobei auch die britischen Botschaften im Vorfeld tatkräftig Unterstützung leisteten. Während er die Eltern mehrere Monate in seiner Eigenschaft als "Sprecher der Regierung" auf ihren Auslandsreisen begleitete, um mit der Presse über den Fall sprechen zu können, stellt er sich seit Anfang September 2007, seit dem die Eltern Hauptverdächtige sind, als "ein Freund der Familie" vor.[3] Um Interessenkonflikte zu vermeiden, habe Clarence Mitchell sein Amt als Direktor im Regierungspresseamt aufgegeben, sagte er am 18.09.2007 auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Eltern.[4] Er will die neue Kampagne der Eltern als privater PR-Berater und nicht mehr als Regierungsbeamter fortführen.[5] Mit der zweiten Medienoffensive, die mit Mitteln aus den durch Spenden zusammengekommenen Fonds finanziert werden soll, wollen die Eltern ihre Unschuld beweisen. Vordergründig soll jedoch mit Werbeanzeigen und Werbespots nach Madeleine gesucht werden, sagen die Elten.[6]. Wegen der aktiven Rolle der Regierung, die immer nur einseitig Partei für die Eltern nahm, wird der Fall, seit dem die Eltern Hauptverdächtige sind, auf vielen Internetseiten schon als "Maddiegate" bezeichnet, vor allem in Portugal.[7][8]

Appelle

Am Tag nach dem Verschwinden ihres Kindes wandten sich die Eltern, Gerry und Kate McCann, persönlich an die vermeintlichen Entführer: „Wir flehen Sie an, lassen Sie Madeleine frei, tun Sie ihr nicht weh. Sie ist ein wunderschönes, aufgewecktes und fröhliches Kind. Wir brauchen sie.“, sagte die Mutter unter Tränen im britischen Fernsehen.

Mehrere bekannte Sportler äußerten sich ebenfalls in den Medien: „Ich rufe jeden, der etwas weiß, auf, sich zu melden. Bitte, melden Sie sich!“, appellierte der portugiesische Fußballer Cristiano Ronaldo. Der englische Fußballspieler David Beckham forderte: „Wenn Sie dieses kleine Mädchen gesehen haben, bitte gehen Sie zur Polizei und geben Sie die Information weiter.“

Als Katholiken waren Gerry und Kate McCann am 30. Mai 2007 unter den Ehrengästen der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. in Rom. Das Treffen hatte der Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, vermittelt. Am Ende seiner Audienz sprach Benedikt XVI. mit den beiden. Das Oberhaupt der katholischen Kirche segnete die Eltern sowie ein Bild des verschwundenen Mädchens.[9] Das Paar bedankte sich bei allen, die für sie und ihre mittlerweile vierjährige Tochter beten. [10]

Ausgesetzte Belohnung

Unter der Voraussetzung, Madeleine sei entführt worden, wurden mehr als fünf Millionen Euro Belohnung ausgesetzt. Eine derart hohe Belohnung in einem vermuteten Entführungsfall ist niemals zuvor ausgelobt worden; der Betrag kam durch Spenden von zahlreichen Prominenten zusammen. Zu den Spendern gehören unter anderem die Unternehmer Richard Branson und Stephen Winyard, die Fußballspieler Wayne Rooney und David Beckham und die Schriftstellerin Joanne K. Rowling.

Entsprechend der außergewöhnlichen Medienpräsenz des Falles gingen bei den Behörden tausende Hinweise ein. Zu konkreten Erkenntnissen führte keiner dieser Hinweise. Zudem wandten sich Trittbrettfahrer an die Eltern und verlangten hohe Summen für Informationen über den Verbleib von Madeleine.

Aus dem Umkreis der portugiesischen und englischen Polizei wurde täglich und wöchentlich der Fortgang der Ermittlungen kolportiert.

Offizielle Website
Medienberichte (Auswahl)

Quellen

  1. Maddies Eltern lehnen Handel mit der Polizei ab. In: Spiegel Online, 8. September 2007
  2. taz: "Medienspektakel: Der Fall "Madeleine""
  3. Medienhure: "Fall Madeleine: Regierungssprecher mutiert zu „Freund der Familie“"
  4. stern: "Der Fall Madeleine: Spin-Doctor verteidigt McCanns"
  5. Medienhure: "Fall Madeleine: PR-Manager von Gerry und Kate McCann legt Regierungsamt nieder"
  6. Kölnische Rundschau: "Madeleines Eltern starten neue Kampagne"
  7. Medienhure: "Maddiegate?"
  8. Die Welt: "Maddies Eltern wollen ihren Namen reinwaschen"
  9. Vatikan: Segen für Eltern Madeleines, Radio Vatikan, 30. Mai 2007
  10. Madeleines Eltern beim Papst, Kölner Stadtanzeiger, 30. Mai 2007