„Leila Chaled“ – Versionsunterschied

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'''Leila Khaled''' ([[Arabische Sprache|arab.]] '''ليلى خالد''' ''Lailā Chālid''; * [[9. April]] [[1944]] in [[Haifa]] im damaligen [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]]) ist Mitglied der palästinensischen Organisation [[PFLP]] und bekannt als erste weibliche [[Flugzeugentführung|Flugzeugentführerin]] der Geschichte.
'''Leila Khaled''' ([[Arabische Sprache|arab.]] '''ليلى خالد''' ''Lailā Chālid''; * [[9. April]] [[1944]] in [[Haifa]] im damaligen [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]]) ist Mitglied der palästinensischen Organisation [[PFLP]] und bekannt als erste weibliche [[Flugzeugentführung|Flugzeugentführerin]] der Geschichte.


Nach dem [[Palästinakrieg]] [[1948]] flohen ihre Eltern in den [[Libanon]]. Bis heute konnte sie ihre Heimatstadt nicht wieder betreten, was in ihrer politischen Biografie ein zentrales Moment darstellt.
Nach dem [[Arabisch-Israelischer Krieg von 1948|Palästinakrieg]] 1948 flohen ihre Eltern in den [[Libanon]]. Bis heute konnte sie ihre Heimatstadt nicht wieder betreten, was in ihrer politischen Biografie ein zentrales Moment darstellt.


Schon im Alter von 15 Jahren politisch aktiv, trat sie in Folge des [[Sechs-Tage-Krieg]]es [[1967]] der frisch gegründeten [[PFLP]] von [[George Habash]] bei, welche später zur zweitstärksten Fraktion in der [[PLO]] wurde.
Schon im Alter von 15 Jahren politisch aktiv, trat sie in Folge des [[Sechstagekrieg]]es 1967 der frisch gegründeten [[Volksfront zur Befreiung Palästinas]] (PFLP) von [[George Habash]] bei, welche später zur zweitstärksten Fraktion in der [[PLO]] wurde.


Am [[29. August]] [[1969]] wurde sie in der Weltöffentlichkeit bekannt, als sie an der Entführung des Fluges [[Trans World Airlines|TWA]] 840 von [[Rom]] nach [[Athen]] beteiligt ist. Seitdem gilt sie in der westlichen Welt als Top-[[Terrorist]]in und in der [[Arabische Welt|arabischen Welt]] als Heldin.
Am 29. August 1969 wurde sie in der Weltöffentlichkeit bekannt, als sie an der Entführung des Fluges [[Trans World Airlines|TWA]] 840 von [[Rom]] nach [[Athen]] beteiligt ist. Seitdem galt sie in der westlichen Welt als Top-[[Terrorist]]in und in der [[Arabische Welt|arabischen Welt]] als Heldin.


Sie zwang den Piloten, über [[Haifa]] zu fliegen, um ihre Heimatstadt sehen zu können. Die Planung sah vor, in Tel Aviv zu landen. Die israelische Regierung ließ sich jedoch nicht erpressen. Als die [[Boeing 707]] in [[Damaskus]] landete, mussten alle an Bord befindlichen Personen sie verlassen, anschließend wurde das Flugzeug von den Terroristen gesprengt.
Sie zwang den Piloten, über [[Haifa]] zu fliegen, um ihre Heimatstadt sehen zu können. Die Planung sah vor, in Tel Aviv zu landen. Die israelische Regierung ließ sich jedoch nicht erpressen. Als die [[Boeing 707]] in [[Damaskus]] landete, mussten alle an Bord befindlichen Personen sie verlassen, anschließend wurde das Flugzeug von den Terroristen gesprengt.
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Die Entführer ließen alle Passagiere frei. Allerdings wurden sechs der [[Israel|israelischen]] Passagiere von [[Syrien]] als Geiseln genommen und gegen 13 [[Kriegsgefangene]] ausgetauscht.
Die Entführer ließen alle Passagiere frei. Allerdings wurden sechs der [[Israel|israelischen]] Passagiere von [[Syrien]] als Geiseln genommen und gegen 13 [[Kriegsgefangene]] ausgetauscht.


Am [[6. September]] [[1970]], während des [[Schwarzer September (Aufstand)|Schwarzen September]], unternahm Leila Khaled ihre zweite und letzte Flugzeugentführung: den Flug [[El Al]] 219 von [[Amsterdam]] nach [[New York City|New York]]. Der Versuch schlug fehl, als ein an Bord befindlicher israelischer Sicherheitsmann einen ihrer Begleiter, den Nicaraguaner Patrick Arguello, erschoss. Laila Chalid wurde überwältigt, nachdem sie eine Handgranate geworfen hatte, die jedoch nicht zündete, und die Maschine landete in [[London]]. Nach 28 Tagen wurde sie von Terroristen freigepresst, obwohl Israel einen Auslieferungsantrag gestellt hatte.
Am 6. September 1970, während des [[Schwarzer September (Aufstand)|Schwarzen September]], unternahm Leila Khaled ihre zweite und letzte Flugzeugentführung: den Flug [[El Al]] 219 von [[Amsterdam]] nach [[New York City]]. Der Versuch schlug fehl, als ein an Bord befindlicher israelischer Sicherheitsmann einen ihrer Begleiter, den Nicaraguaner Patrick Arguello, erschoss. Laila Chalid wurde überwältigt, nachdem sie eine Handgranate geworfen hatte, die jedoch nicht zündete, und die Maschine landete in [[London]]. Nach 28 Tagen wurde sie von Terroristen freigepresst, obwohl Israel einen Auslieferungsantrag gestellt hatte.


Anfang [[2005]] war Khaled auf Einladung eines [[Labour]]-Abgeordneten wieder in London, um über [[Irak]] und Palästina zu sprechen. "Ich bin und war nie eine Terroristin", erklärte sie unter zustimmendem Nicken ihrer Gastgeber, "ich war eine Freiheitskämpferin."
Anfang 2005 war Khaled auf Einladung eines [[Labour]]-Abgeordneten wieder in London, um über [[Irak]] und Palästina zu sprechen. "Ich bin und war nie eine Terroristin", erklärte sie unter zustimmendem Nicken ihrer Gastgeber, "ich war eine Freiheitskämpferin."


Am Tag der Arbeit 2005 trat sie dann in [[Zürich]] auf, eingeladen vom 1.-Mai-Komitee zur offiziellen Kundgebung der Schweizer [[Arbeiterklasse]].
Am Tag der Arbeit 2005 trat sie dann in [[Zürich]] auf, eingeladen vom 1.-Mai-Komitee zur offiziellen Kundgebung der Schweizer [[Arbeiterklasse]].


== Zitate ==
== Autobiographie ==


* Leila Khaled: ''Mein Volk soll leben. Autobiographie einer Revolutionärin'' (herausgegeben von George Hajjar). Trikont-Verlag, München 1974, ISBN 3-920385-63-2


== Weblinks ==


* {{PNDfehlt|21. September 2007|108347230}}
* [http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Die-Dritte-Seite;art705,2188827 "Die strenge Kommandantin"] - Artikel im [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], 24. Oktober 2001


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== Autobiographie ==
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*Leila Khaled: ''Mein Volk soll leben. Autobiographie einer Revolutionärin.'' Herausgegeben von George Hajjar. Übersetzt aus dem Englischen von Petra Meir. München 1974 (Reihe Romane, Reportagen, Autobiographien) - Originaltitel: ''My people shall live''

== Weblinks ==
*{{PND|108347230}}
*[http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/23.10.2001/ak-dr-553058.html "Die strenge Kommandantin" (''Der Tagesspiegel'')]

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[[af:Leila Khaled]]
[[af:Leila Khaled]]

Version vom 21. September 2007, 18:16 Uhr

Leila Khaled (arab. ليلى خالد Lailā Chālid; * 9. April 1944 in Haifa im damaligen Palästina) ist Mitglied der palästinensischen Organisation PFLP und bekannt als erste weibliche Flugzeugentführerin der Geschichte.

Nach dem Palästinakrieg 1948 flohen ihre Eltern in den Libanon. Bis heute konnte sie ihre Heimatstadt nicht wieder betreten, was in ihrer politischen Biografie ein zentrales Moment darstellt.

Schon im Alter von 15 Jahren politisch aktiv, trat sie in Folge des Sechstagekrieges 1967 der frisch gegründeten Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) von George Habash bei, welche später zur zweitstärksten Fraktion in der PLO wurde.

Am 29. August 1969 wurde sie in der Weltöffentlichkeit bekannt, als sie an der Entführung des Fluges TWA 840 von Rom nach Athen beteiligt ist. Seitdem galt sie in der westlichen Welt als Top-Terroristin und in der arabischen Welt als Heldin.

Sie zwang den Piloten, über Haifa zu fliegen, um ihre Heimatstadt sehen zu können. Die Planung sah vor, in Tel Aviv zu landen. Die israelische Regierung ließ sich jedoch nicht erpressen. Als die Boeing 707 in Damaskus landete, mussten alle an Bord befindlichen Personen sie verlassen, anschließend wurde das Flugzeug von den Terroristen gesprengt.

Die Entführer ließen alle Passagiere frei. Allerdings wurden sechs der israelischen Passagiere von Syrien als Geiseln genommen und gegen 13 Kriegsgefangene ausgetauscht.

Am 6. September 1970, während des Schwarzen September, unternahm Leila Khaled ihre zweite und letzte Flugzeugentführung: den Flug El Al 219 von Amsterdam nach New York City. Der Versuch schlug fehl, als ein an Bord befindlicher israelischer Sicherheitsmann einen ihrer Begleiter, den Nicaraguaner Patrick Arguello, erschoss. Laila Chalid wurde überwältigt, nachdem sie eine Handgranate geworfen hatte, die jedoch nicht zündete, und die Maschine landete in London. Nach 28 Tagen wurde sie von Terroristen freigepresst, obwohl Israel einen Auslieferungsantrag gestellt hatte.

Anfang 2005 war Khaled auf Einladung eines Labour-Abgeordneten wieder in London, um über Irak und Palästina zu sprechen. "Ich bin und war nie eine Terroristin", erklärte sie unter zustimmendem Nicken ihrer Gastgeber, "ich war eine Freiheitskämpferin."

Am Tag der Arbeit 2005 trat sie dann in Zürich auf, eingeladen vom 1.-Mai-Komitee zur offiziellen Kundgebung der Schweizer Arbeiterklasse.

Autobiographie

  • Leila Khaled: Mein Volk soll leben. Autobiographie einer Revolutionärin (herausgegeben von George Hajjar). Trikont-Verlag, München 1974, ISBN 3-920385-63-2

Weblinks