„Sergei Pawlowitsch Koroljow“ – Versionsunterschied

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In der Serie [[Stargate]] ist das Raumschiff Korolev nach ihm benannt.
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Vierteilige [[Der_Spiegel|Spiegel]]-TV Serie "Die Eroberung des Himmels - Der Kalte Krieg um die Vorherrschaft im All", veröffentlicht als Spiegel-DVD Nr. 8 als kostenlose Beigabe zum Spiegel 39/2007
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 26. September 2007, 13:04 Uhr

Datei:Sergey Korolev July 1954.jpg
Sergei Koroljow 1954

Sergei Pawlowitsch Koroljow (russisch Сергей Павлович Королёв, wiss. Transliteration Sergej Pavlovič Korolёv; * 30. Dezember 1906/12. Januar 1907 in Schytomyr, Ukraine; † 14. Januar 1966 in Moskau) war ein sowjetischer Raketen-Konstrukteur und Weltraumpionier.

Seine Eltern Maria Nikolajewna Moskalenko und Pawel Jakowlewitsch Koroljow trennten sich bereits drei Jahre nach seiner Geburt. Koroljow wuchs bei seinen Großeltern in Nischyn auf. Schon früh zeigte Koroljow Interesse an Luftfahrt und arbeitete in einem örtlichen Segelflugzeugclub.

Unter seiner Leitung wurden im OKB–1 Raketen und Raumschiffe entwickelt. Seine Ideen und sein Führungsstil prägten wesentlich die sowjetische Raumfahrt. Einige seiner Entwicklungen wie die Sojus-Rakete und das Sojus-Raumschiff werden in verbesserter Form noch heute genutzt.

In den 1930er Jahren begann Koroljow mit dem Bau von Raketen. Im Zuge der Stalinschen Säuberungen wurde er am 22. Juni 1938 verhaftet. Zuvor wurde er von Walentin Petrowitsch Gluschko denunziert, der damit einen möglichen Rivalen ausschalten wollte. Nach Monaten des Transports erreichte er das berüchtigte Gulag Kolyma, wo er fünf Monate einsaß. Anschließend wurde er in eine sogenannte Scharaschka geschickt, ein Speziallager für Wissenschaftler. Die Bedingungen dort waren hart. Hinzu kam, dass Koroljow unter der Angst litt, erschossen zu werden. 1942 wurde er in eine andere „Scharaschka“ nach Kasan transportiert, wo er zusammen mit anderen Wissenschaftlern Motoren für Jagdflugzeuge konstruieren musste. Erst im Juni 1944 wurde er wieder freigelassen. Auf dem Weg nach Hause starb er beinahe an Skorbut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Chefkonstrukteur des zunächst nur militärisch orientierten sowjetischen Raketenprogramms. Sein Ziel war es, ein ziviles Raketenprogramm zu entwickeln. 1945 wurde er mit anderen Ingenieuren und Technikern ins sowjetische Hauptquartier nach Berlin beordert. Er bekam den Auftrag, das deutsche Raketenprogramm zu studieren und Mitarbeiter Wernher von Brauns ausfindig zu machen, die sich nicht in die USA abgesetzt hatten.

Bis 1947 griff man dabei ebenso wie die USA auf die Kenntnisse deutscher Raketenkonstrukteure zurück. Neben anderen arbeitete in dieser Zeit der Assistent Wernher von Brauns, Helmut Gröttrup, unter der Leitung Koroljows.

Zu den größten Erfolgen Koroljows gehörten die Konstruktion der R-7, der ersten sowjetischen Interkontinentalrakete, und der Start des Sputnik (1957), vor allem aber der Flug des ersten Menschen im Weltraum, Juri Gagarin (1961).

Im Dezember 1960 erlitt er einen Herzinfarkt, dem weitere folgten. In den kommenden Jahren wurden seine gesundheitlichen Probleme immer gravierender. Als Sergei Koroljow am 5. Januar 1966 in ein Moskauer Krankenhaus eingeliefert wurde, wusste er vermutlich schon, dass das Rennen zum Mond für die Sowjetunion verloren war. Die Ärzte wollten ihm in einer Routineoperation schmerzende Hämorrhoiden entfernen, doch dann entdeckten die Mediziner einen großen Tumor im Dickdarm – Sergei Koroljow hatte Krebs. Von der schweren Operation erholte er sich nicht mehr. Koroljow starb am 14. Januar 1966 während einer Operation an Herzschwäche, einer Folge der Zeit im sibirischen Gefangenenlager. Mit der Beisetzung seiner Urne an der Kremlmauer ehrte ihn das damalige Regime.

Die Arbeit an der N1-Mondrakete wurde danach von seinem Mitarbeiter Wassili Pawlowitsch Mischin glücklos fortgesetzt.

Sein Tod war ein herber Rückschlag für das sowjetische Mondprogramm, weil die Sowjetunion keinen vergleichbaren Konstrukteur besaß. Trotz seiner Verdienste blieb er zu seinen Lebzeiten der Öffentlichkeit im Westen fast völlig unbekannt, denn die sowjetische Raumfahrt wurde als militärisches Geheimnis behandelt. Erst anlässlich des Staatsbegräbnisses in Moskau wurde der Westen auf Koroljow aufmerksam.

Die Einfachheit war sein Lebensprinzip. Ihm wird das Zitat zugeschrieben: „Je einfacher eine Konstruktion ist, desto genialer ist sie. Kompliziert bauen kann jeder.“ [1] Nicht zufällig absolvieren die auf der Grundlage seiner Arbeit entstandenen Sojus-Raumschiffe bis heute verhältnismäßig problemlos einen Start nach dem anderen, während dies beim krisengeschüttelten Space Shuttle-Programm nur eingeschränkt gilt.

Literatur und Film

  • James Harford, Korolev: How One Man Masterminded the Soviet Drive to Beat America to the Moon, 1997, John Wiley & Sons, ISBN 0-471-14853-9.
  • Leonid Vladimirov, The Russian Space Bluff, (trad. David Floyd), 1971, The Dial Press, ISBN 0854680233.
  • Vassily P. Mishin, Why Didn't We Fly to the Moon?, JPRS-USP-91-006, 1991, pg. 10.

Im sowjetischen Spielfilm „Bändigung des Feuers“ (Укрощение Огня) von 1972, der die Frühzeit des sowjetischen Raumfahrtprogramms beschreibt, diente Koroljow als Vorlage für die Rolle des Andrej Baschkirzew.

In der Serie Stargate ist das Raumschiff Korolev nach ihm benannt.

Vierteilige Spiegel-TV Serie "Die Eroberung des Himmels - Der Kalte Krieg um die Vorherrschaft im All", veröffentlicht als Spiegel-DVD Nr. 8 als kostenlose Beigabe zum Spiegel 39/2007

Einzelnachweise

  1. Gründer, Matthias (2000): SOS im All. Pannen, Probleme und Katastrophen der bemannten Raumfahrt, S. 163. Schwarzkopf & Schwarzkopf-Verlag, ISBN 389602339X

Weblinks

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