„Walter Nicolai (Offizier)“ – Versionsunterschied

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1906 begann seine Karriere bei der [[Abteilung III b]], dem militärischen Nachrichtendienst. Nach zweijähriger Dienstzeit wurde er Anfang 1913 Chef dieser Abteilung, die u.a. zur Aufklärung des österreichischen Spionagefalls [[Oberst Redl|Redl]] beitrug. Nicolai leitete den deutschen Nachrichtendienst vor und während des Ersten Weltkrieges. 1919 wurde er im Rang eines [[Oberst]]) pensioniert. In seiner nachmilitärischen Zeit publizierte er zwei Bücher über seine Tätigkeit. Er hatte Anteil am Aufbau der militärischen [[Abwehr (Nachrichtendienst)|Abwehr]] innerhalb der [[Reichswehr]].
1906 begann seine Karriere bei der [[Abteilung III b]], dem militärischen Nachrichtendienst. Nach zweijähriger Dienstzeit wurde er Anfang 1913 Chef dieser Abteilung, die u.a. zur Aufklärung des österreichischen Spionagefalls [[Oberst Redl|Redl]] beitrug. Nicolai leitete den deutschen Nachrichtendienst vor und während des Ersten Weltkrieges. 1919 wurde er im Rang eines [[Oberst]]) pensioniert. In seiner nachmilitärischen Zeit publizierte er zwei Bücher über seine Tätigkeit. Er hatte Anteil am Aufbau der militärischen [[Abwehr (Nachrichtendienst)|Abwehr]] innerhalb der [[Reichswehr]].


Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Nicolai ab 1945 vom sowjetischen Geheimdienst [[Volkskommissariat für innere Angelegenheiten|NKWD]] aus Deutschland verschleppt und in [[Moskau]] verhört. Er starb während der Haft am 4. Mai 1947 im Hospital der Moskauer [[Butyrka]]. Der Leichnam wurde verbrannt und auf dem Moskauer Don-Friedhof in einem Massengrab bestattet. Erst 1999 rehabilitierte die russische Militärstaatsanwaltschaft Walter Nicolai.
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Nicolai ab 1945 vom sowjetischen Geheimdienst [[Volkskommissariat für innere Angelegenheiten|NKWD]] aus Deutschland verschleppt und in [[Moskau]] verhört. Er starb während der Haft am 4. Mai 1947 im Hospital der Moskauer [[Butyrka]]. Der Leichnam wurde verbrannt und auf dem Moskauer Don-Friedhof in einem Massengrab bestattet. Erst 1999 rehabilitierte die russische Militärstaatsanwaltschaft Walter Nicolai.<ref>Jürgen Schmidt [http://www.tagesspiegel.de/politik/div/;art771,1972413 Spionage: Mata Haris erfolgloser Chef], Tagesspiegel, 7.10.2001


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Geheime Mächte. Internationale Spionage und ihre Bekämpfung im Weltkrieg und Heute'', Verl. für Ganzheitliche Forschung, Leipzig 1923 - ISBN 3932878248
* ''Geheime Mächte. Internationale Spionage und ihre Bekämpfung im Weltkrieg und Heute'', Verl. für Ganzheitliche Forschung, Leipzig 1923 - ISBN 3932878248
* ''Nachrichtendienst, Presse und Volksstimmung im Weltkrieg'', Berlin o.J. (nach 1918)
* ''Nachrichtendienst, Presse und Volksstimmung im Weltkrieg'', Berlin o.J. (nach 1918)

* Markus Pöhlmann, ''German Intelligence at War, 1914-1918'', in: Journal of Intelligence History 5 (Winter 2005), S. 33-62.
* Markus Pöhlmann, ''German Intelligence at War, 1914-1918'', in: Journal of Intelligence History 5 (Winter 2005), S. 33-62.

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 29. September 2007, 00:12 Uhr

Walter Nicolai (* 1873 in Braunschweig; † 4. Mai 1947 in Moskau) war Oberst und Chef des deutschen Nachrichtendienstes während des Ersten Weltkrieges.

Walter Nicolai wurde als Sohn eines preußischen Hauptmanns und einer Bauerntochter in Braunschweig geboren. 1893 schlug er die militärische Laufbahn ein. Er studiert von 1901 bis 1904 an der Kriegsakademie in Berlin. Zur Ausbildung gehörte auch, dass er Generalstabsreisen unternahm. Diese Reisen führten ihn kurz vor seiner Berufung als Chef des Nachrichtendienstes der deutschen Obersten Heeresleitung auch nach Russland. Er sprach fließend Russisch.

1906 begann seine Karriere bei der Abteilung III b, dem militärischen Nachrichtendienst. Nach zweijähriger Dienstzeit wurde er Anfang 1913 Chef dieser Abteilung, die u.a. zur Aufklärung des österreichischen Spionagefalls Redl beitrug. Nicolai leitete den deutschen Nachrichtendienst vor und während des Ersten Weltkrieges. 1919 wurde er im Rang eines Oberst) pensioniert. In seiner nachmilitärischen Zeit publizierte er zwei Bücher über seine Tätigkeit. Er hatte Anteil am Aufbau der militärischen Abwehr innerhalb der Reichswehr.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Nicolai ab 1945 vom sowjetischen Geheimdienst NKWD aus Deutschland verschleppt und in Moskau verhört. Er starb während der Haft am 4. Mai 1947 im Hospital der Moskauer Butyrka. Der Leichnam wurde verbrannt und auf dem Moskauer Don-Friedhof in einem Massengrab bestattet. Erst 1999 rehabilitierte die russische Militärstaatsanwaltschaft Walter Nicolai.<ref>Jürgen Schmidt Spionage: Mata Haris erfolgloser Chef, Tagesspiegel, 7.10.2001

Literatur

  • Geheime Mächte. Internationale Spionage und ihre Bekämpfung im Weltkrieg und Heute, Verl. für Ganzheitliche Forschung, Leipzig 1923 - ISBN 3932878248
  • Nachrichtendienst, Presse und Volksstimmung im Weltkrieg, Berlin o.J. (nach 1918)
  • Markus Pöhlmann, German Intelligence at War, 1914-1918, in: Journal of Intelligence History 5 (Winter 2005), S. 33-62.

Einzelnachweise


Weblinks