„Rudolf Lindau (Schriftsteller)“ – Versionsunterschied

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Version vom 25. Oktober 2007, 17:16 Uhr

Rudolf Lindau (* 10. Oktober 1829 in Gardelegen; † 14. Oktober 1910 in Paris) war ein deutscher Schriftsteller und Diplomat.

Leben

Rudolf Lindau wurde als Sohn des Arztes und späteren Justizkommissars Carl Ferdinand Leopold Lindau, der vom jüdischen Glauben zum Protestantismus konvertiert war, und der Henriette Bernadine Müller in Magdeburg geboren. Sein jüngerer Bruder ist der Schriftsteller und Dramatiker Paul Lindau. 1847 zog die Familie nach Berlin um. Rudolf Lindau studierte Philologie in Berlin, Gießen, Paris und Montpellier und schloss sein Studium 1855 mit dem Dr. phil. ab.

Danach war er zunächst als Hauslehrer in Frankreich tätig und wurde anschließend Privatsekretär des späteren Ministers Jules Barthélemy-Saint-Hilaire. 1860 zog Lindau als diplomatischer Vertreter der Schweiz nach Japan, arbeitete in Yokohama als Vertreter einer Uhrenfirma, gründete die Japan Times, die erste englischsprachige Zeitung auf der Insel, und den Japan Punch. Zudem verfasste er als Korrespondent Artikel für französische Blätter wie der "Revue de deux Mondes" und "Journal des Debats".

Von 1859 reiste Lindau nach China, Siam, Japan, Indien und Kalifornien, wobei er auch diplomatische Aufgaben übernahm.

1869 kehrte er nach Deutschland zurück, übernahm 1870/71 die Kriegsberichterstattung für den Preußischen Staatsanzeiger und die Norddeutsche Allgemeine Zeitung. Nach dem Deutsch-Französischem Krieg wurde er 1873 Attache an der deutschen Botschaft in Paris. Hier wirkte er unter dem Botschafter Harry von Armin (1824-1881) und ab 1874 unter seinem Nachfolger Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1819-1901). Seine Berichte über das französische Pressewesen fanden in Regierungskreisen in Berlin eine große Beachtung.

Seine Romane und Erzählungen, die er anschließend verfasste, wiesen in ihren Anfängen Einflüsse von Turgenew auf. 1878 wechselte Lindau in das Zentralbüro des Reichskanzlers nach Berlin und wurde 1880 zum Wirklichen Legationsrat im Auswärtigen Amt befördert. Seine Hauptaufgabe bestand in der Arbeit als Presserefent der Reichskanzlei, wo er eine Systematik der Zeitungs- und Presseberichte aufbaute. Diese Organisation der Pressearbeit ermöglichte es dem Reichskanzler, auf entsprechende Berichte zeitnah und effektiv zu reagieren.

Seine schriftstellerichen Arbeiten wurden auch von Theodor Fontane geachtet. Da er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, ließ er sich 1892 in den einstweiligen Ruhestand versetzen. Trotzdem nahm er anschließend in Konstantinopel als Fachmann für Fragen des Orients eine Tätigkeit auf. Auf Helgoland verbrachte er ab 1902 einige Zeit.

Rudolf Lindau war lange Jahre hindurch Mitarbeiter an der Revue des Deux Mondes. Er starb im Alter von 81 Jahren in Paris.

Werke

  • Die preußische Garde im Feldzuge 1870-71, 1872
  • Robert Ashton, Roman, 1877
  • Vier Novellen und Erzählungen, 1878
  • Gordon Baldwin, Novelle, 1878
  • Gute Gesellschaft, Roman, 1879
  • Die kleine Welt, Erzählung , 1880
  • Der Gast, Roman, 1883
  • Wintertage, Erzählungen, 1883
  • Auf der Fahrt, Erzählungen, 1886
  • Zwei Seelen, Roman, 1888
  • Der lange Holländer, Novelle, 1889
  • Martha, Roman, 1892
  • Liebesheiraten, Roman, 1894
  • Reisegefährten, Novelle, 1894
  • Schweigen. Neue Novellen, 1895
  • Aus China und Japan. Reiseerinnerungen, 1896
  • Erzählungen eines Effendi, 1896
  • Türkische Geschichten, 1897
  • Der Fanar und Mayfair, Roman, 1898
  • Zwei Reisen in der Türkei, 1899
  • Ein unglückliches Volk, Roman, 1903
  • Gesammelte Romane und Novellen, 1904f
  • Alte Geschichten, 1904
  • Erzählungen aus dem Osten, 1909
  • Eine Nachlese, Erzählungen und Übersetzungen, 1910

Literatur

  • Rainer Hillenbrand: Das erzählerische Werk Rudolf Lindaus. Mit einer Bibliographie. Lang, Frankfurt am Main u.a. 2005. ISBN 3-631-53537-6
  • Heinz-Alfred Pohl: Bismarcks Einflussnahme auf die Staatsform in Frankreich 1871-1877. Zum Problem des Stellenwerts von Pressepolitik im Rahmen der auswärtigen Beziehungen. Lang, Frankfurt am Main u.a. 1984. (= Europäische Hochschulschriften/3; 219) ISBN 3-8204-5281-8

Weblinks