„Marcus Vipsanius Agrippa“ – Versionsunterschied

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== Der junge Agrippa ==
== Herkunft und Jugend==
Agrippa (der von ''aegre partus'', „unter Schwierigkeit geboren“, abgeleitete Name bezieht sich darauf, dass er mit den Füßen voran auf die Welt kam) stammte aus einer zur Zeit der römischen Republik völlig unbedeutenden Familie; seinen [[Römische Namen|Gentilnamen]] ''Vipsanius'' ließ er stets fort. Sein Vater Lucius Vipsanius Agrippa gehörte zum [[Eques|Ritterstand]]. Sein älterer Bruder Lucius Vipsanius Agrippa stand jedoch auf der Seite der Caesargegner und ging 46 v.Chr. mit [[Cato der Jüngere|Cato Utiensis]] nach Africa. Nach seiner Gefangennahme bat Octavian Caesar um seine Begnadigung.<ref>[[Nikolaos von Damaskus]], ''Leben des Augustus'' 7 [http://www.csun.edu/~hcfll004/nicolaus.html engl. Übersetzung]</ref>


Agrippa lernte als junger Mann den etwa gleichaltrigen Gaius Octavius, den späteren Octavian/Augustus, auf der [[Rhetorenschule]] in [[Rom]] kennen. 46 - 45 v. Chr. diente Agrippa unter Caesar im Kampf gegen [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]]. Anschließend sandte Caesar ihn mit Octavian nach [[Apollonia (Albanien)|Apollonia]] zu den Makedonischen Legionen, wo sie die Zeit bis zum Beginn des geplanten Krieges gegen die Parther zum Studium nutzen sollten.
Agrippa (der von ''aegre partus'', „unter Schwierigkeit geboren“, abgeleitete Name bezieht sich darauf, dass er mit den Füßen voran auf die Welt kam) stammte aus einer zur Zeit der römischen Republik völlig unbedeutenden Familie; seinen [[Römische Namen|Gentilnamen]] ''Vipsanius'' ließ er stets fort. Er lernte als junger Mann den etwa gleichaltrigen Gaius Octavius, den späteren Octavian/Augustus, auf der [[Rhetorenschule]] in [[Rom]] kennen.

===Bürgerkriege===
Nach der Ermordung [[Gaius Iulius Caesar]]s kehrten die beiden aus Apollonia nach Rom zurück. Agrippa half Octavian in der Campagnia Truppen auszuheben. Nach einem ersten erfolgreichen Kampf gegen [[Marcus Antonius]] verbündete sich Octavian mit diesem und [[Marcus Aemilius Lepidus (Sohn)|Marcus Aemilius Lepidus]] zum [[Triumvirat#Das zweite Triumvirat|Zweiten Triumvirat]] mit dem Zweck der Verfolgung der Caesargegner. Agrippa wurde mit der Anklage des [[Gaius Cassius Longinus (Verschwörer)|Cassius]] betraut.<ref>Plutarch, ''Brutus'' [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Brutus*.html#27.4 27.4]</ref> Vermutlich ebenfalls 43 v. Chr. wurde ihm vom Senat das Amt des [[Volkstribun]] verliehen.
In den folgenden Kämpfe spielte Agrippa eine entscheidenden Rolle an der Seite seines Freundes Octavian als sein - nach dem Verrat des [[Quintus Salvidienus Rufus Salvius]] - wichtigster Feldherr. Nach der erfolgreichen Beendigung [[Perusinischer Krieg|Perusinischen Krieges]] gegen [[Fulvia]] und [[Lucius Antonius]] 40 v. Chr. gelang es Agrippa, zwischen Octavian und Marcus Antonius zu vermitteln. Octavian ernannte Agrippa zum ''[[praetor urbanus]]'', verbunden mit dem Auftrag, Italien gegen [[Sextus Pompeius]] zu verteidigen. Sextus Pompeius griff tatsächlich an, während Agrippa mit der Ausrichtung der ''Ludi Apollinares'' beschäftigt war. Obwohl er nach einer ersten Niederlage Unterstützung von Marcus Antonius erhielt, wurde er von Agrippa zurückgeschlagen.<ref>Cassius Dio [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Cassius_Dio/48*.html#20 48,20]</ref>

39/38 v. Chr. war Agrippa erstmals Statthalter des jenseitigen [[Gallien]], wo er einen Aufstand der Aquitanier niederschlug, germanische Stämme bekämpfte und erstmalig nach Caesar wieder den Rhein überschritt. Octavian rief ihn zurück, um ihn für das Jahr 37 v. Chr. zum [[Consulat|Konsul]] ernennen. Er hatte nämlich in der Zwischenzeit eine empfindliche Niederlage gegen Sextus Pompeius erlitten.<ref>Appian, ''Bürgerkriege'' [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Appian/Civil_Wars/5*.html#91 5,91]</ref> Als Konsul errichtete Agrippa als erstes einen sicheren Hafen für die Flotte, den ''[http://en.wikipedia.org/wiki/Portus_Julius Portus Iulius]'' in der Bucht von [[Misenum]], und ließ neue, größere Schiffe bauen.
[[Bild:004_Agrippa.jpg|thumb|As des Agrippa, von Tiberius geprägt]]
Mit dieser Flotte siegte Agrippa 36 v. Chr. in der [[Seeschlacht bei Naulochoi]] über [[Sextus Pompeius]], ebenso wie 31 v. Chr. bei [[Schlacht bei Actium|Actium]] über die Flotten von [[Marcus Antonius]] und [[Kleopatra VII.|Kleopatra]]. Für beide Siege wurde Agrippa hoch geehrt: er erhielt eine Schiffskrone (''[[Corona Navalis]]'')<ref>Laut Casiius Dio 49, 14,3 wurde niemand sonst mit dieser Krone ausgezeichnet.</ref> und ein meerblaues Banner (''[[vexillum]] caeruleum'').


Nach der Ermordung [[Gaius Iulius Caesar]]s kehrten die beiden aus [[Apollonia (Albanien)|Apollonia]] nach Rom zurück. Seine Laufbahn begann Agrippa mit der Anklage des [[Gaius Cassius Longinus (Verschwörer)|Cassius]] als Mörder Caesars. Agrippa kämpfte in den Bürgerkriegen auf der Seite seines Freundes Octavian und war 39/38 v. Chr. Statthalter des jenseitigen [[Gallien]].


== Agrippa in Gallien ==
== Agrippa in Gallien ==

Während einer seiner beiden Statthalterschaften (39/38 und 20/19 v. Chr.) schuf Agrippa das gallische Straßennetz mit dem Ausgangspunkt Lugdunum ([[Lyon]]), ohne das schnelle Truppenbewegungen nicht möglich gewesen wären. Die westliche Fernstraße führte an den Atlantik, der nördliche Straßenzug teilte sich auf dem [[Plateau von Langres]] in eine in nordwestlicher Richtung an der Kanalküste bei Gesoriacum ([[Boulogne]]) ankommenden Straße und eine andere, über [[Metz]], [[Trier]] und [[Köln]] an den Rhein führenden Straßenzug. Diese neuen Fernstraßen, besonders die an den Rhein führende Straße, wurden das logistische Rückgrat der damals noch im Inneren Galliens stationierten Truppenkontingente.
Während einer seiner beiden Statthalterschaften (39/38 und 20/19 v. Chr.) schuf Agrippa das gallische Straßennetz mit dem Ausgangspunkt Lugdunum ([[Lyon]]), ohne das schnelle Truppenbewegungen nicht möglich gewesen wären. Die westliche Fernstraße führte an den Atlantik, der nördliche Straßenzug teilte sich auf dem [[Plateau von Langres]] in eine in nordwestlicher Richtung an der Kanalküste bei Gesoriacum ([[Boulogne]]) ankommenden Straße und eine andere, über [[Metz]], [[Trier]] und [[Köln]] an den Rhein führenden Straßenzug. Diese neuen Fernstraßen, besonders die an den Rhein führende Straße, wurden das logistische Rückgrat der damals noch im Inneren Galliens stationierten Truppenkontingente.

== Agrippa als Admiral ==

[[Bild:004_Agrippa.jpg|thumb|As des Agrippa, von Tiberius geprägt]]
Nach seiner Rückkehr aus Gallien baute Agrippa für Octavian eine Flotte auf, mit der er 36 v. Chr. in der [[Seeschlacht bei Naulochoi]] über [[Sextus Pompeius]] siegte, ebenso wie 31 v. Chr. bei [[Schlacht bei Actium|Actium]] über die Flotten von [[Marcus Antonius]] und [[Kleopatra VII.|Kleopatra]]. Für beide Siege wurde Agrippa hoch geehrt: er erhielt eine Schiffskrone (''corona rostrata'') und ein meerblaues Banner (''[[vexillum]] caeruleum'').


== Agrippa als Nachfolgekandidat ==
== Agrippa als Nachfolgekandidat ==

Agrippa, der dreimal Konsul wurde (37, 28 und 27 v. Chr.), blieb der engste Vertraute des seit 27 v. Chr. Augustus genannten Octavian. In dritter Ehe heiratete er (nach Caecilia Attica, einer Tochter des [[Titus Pomponius Atticus]], und Claudia Marcella, einer Schwester des [[Marcus Claudius Marcellus (Neffe des Augustus)|Marcellus]]) Augustus' Tochter [[Iulia (Tochter des Augustus)|Iulia]]; aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Durch die Verleihung des ''[[imperium]]'' für das gesamte Reich und der ''[[tribunicia potestas]]'' wurde Agrippa als Vertreter des Augustus und dessen mutmaßlicher Nachfolger herausgestellt. Er war im Auftrag des Augustus von 23 bis 21 v. Chr. im Osten des Reiches tätig. Anschließend war er von 20 bis 18 v. Chr. im Westen, in Spanien und Gallien. Von 17 bis 13 v. Chr. übernahm Agrippa wieder die Oberaufsicht über die östlichen Provinzen; 13 v. Chr. kämpfte er in Illyrien gegen aufständische Stämme.
Agrippa, der dreimal Konsul wurde (37, 28 und 27 v. Chr.), blieb der engste Vertraute des seit 27 v. Chr. Augustus genannten Octavian. In dritter Ehe heiratete er (nach Caecilia Attica, einer Tochter des [[Titus Pomponius Atticus]], und Claudia Marcella, einer Schwester des [[Marcus Claudius Marcellus (Neffe des Augustus)|Marcellus]]) Augustus' Tochter [[Iulia (Tochter des Augustus)|Iulia]]; aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Durch die Verleihung des ''[[imperium]]'' für das gesamte Reich und der ''[[tribunicia potestas]]'' wurde Agrippa als Vertreter des Augustus und dessen mutmaßlicher Nachfolger herausgestellt. Er war im Auftrag des Augustus von 23 bis 21 v. Chr. im Osten des Reiches tätig. Anschließend war er von 20 bis 18 v. Chr. im Westen, in Spanien und Gallien. Von 17 bis 13 v. Chr. übernahm Agrippa wieder die Oberaufsicht über die östlichen Provinzen; 13 v. Chr. kämpfte er in Illyrien gegen aufständische Stämme.


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Agrippa ließ in Rom zahlreiche Bauten errichten, unter anderem [[Aquädukt]]e, [[Thermen]] und das ursprüngliche [[Pantheon (Rom)|Pantheon]]. In [[Emerita Augusta]] ([[Mérida (Spanien)|Mérida]] in Spanien) ließ er ein [[Amphitheater]] erbauen, in Nemausus (Nîmes) einen Tempel, die [[Maison Carrée]], zum Andenken an seine früh verstorbenen Söhne.
Agrippa ließ in Rom zahlreiche Bauten errichten, unter anderem [[Aquädukt]]e, [[Thermen]] und das ursprüngliche [[Pantheon (Rom)|Pantheon]]. In [[Emerita Augusta]] ([[Mérida (Spanien)|Mérida]] in Spanien) ließ er ein [[Amphitheater]] erbauen, in Nemausus (Nîmes) einen Tempel, die [[Maison Carrée]], zum Andenken an seine früh verstorbenen Söhne.


== Literatur ==
==Anmerkungen==
<references />


== Literatur ==
* Werner Eck: ''Marcus Agrippa – der selbstbewußte Parteigänger des Augustus''. In: [[Karl-Joachim Hölkeskamp]], Elke Stein-Hölkeskamp (Hrsg.): ''Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik''. Beck, München 2000. S. 352–364. ISBN 3-406-46697-4
* Werner Eck: ''Marcus Agrippa – der selbstbewußte Parteigänger des Augustus''. In: [[Karl-Joachim Hölkeskamp]], Elke Stein-Hölkeskamp (Hrsg.): ''Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik''. Beck, München 2000. S. 352–364. ISBN 3-406-46697-4
* Jean Michel Roddaz: ''Marcus Agrippa''. École française, Rom 1984. ISBN 2-7283-0069-0, z.&nbsp;T. unter {{falsche ISBN|2-7283-0000-0}}
* Jean Michel Roddaz: ''Marcus Agrippa''. École française, Rom 1984. ISBN 2-7283-0069-0, z.&nbsp;T. unter {{falsche ISBN|2-7283-0000-0}}

Version vom 5. November 2007, 10:15 Uhr

Marcus Vipsanius Agrippa (* 63 v. Chr., eventuell schon 64 v. Chr. in Dalmatien, † 12 v. Chr. in Kampanien) war ein römischer Feldherr und Politiker und ein enger Vertrauter des Augustus.

Agrippa

Herkunft und Jugend

Agrippa (der von aegre partus, „unter Schwierigkeit geboren“, abgeleitete Name bezieht sich darauf, dass er mit den Füßen voran auf die Welt kam) stammte aus einer zur Zeit der römischen Republik völlig unbedeutenden Familie; seinen Gentilnamen Vipsanius ließ er stets fort. Sein Vater Lucius Vipsanius Agrippa gehörte zum Ritterstand. Sein älterer Bruder Lucius Vipsanius Agrippa stand jedoch auf der Seite der Caesargegner und ging 46 v.Chr. mit Cato Utiensis nach Africa. Nach seiner Gefangennahme bat Octavian Caesar um seine Begnadigung.[1]

Agrippa lernte als junger Mann den etwa gleichaltrigen Gaius Octavius, den späteren Octavian/Augustus, auf der Rhetorenschule in Rom kennen. 46 - 45 v. Chr. diente Agrippa unter Caesar im Kampf gegen Pompeius. Anschließend sandte Caesar ihn mit Octavian nach Apollonia zu den Makedonischen Legionen, wo sie die Zeit bis zum Beginn des geplanten Krieges gegen die Parther zum Studium nutzen sollten.

Bürgerkriege

Nach der Ermordung Gaius Iulius Caesars kehrten die beiden aus Apollonia nach Rom zurück. Agrippa half Octavian in der Campagnia Truppen auszuheben. Nach einem ersten erfolgreichen Kampf gegen Marcus Antonius verbündete sich Octavian mit diesem und Marcus Aemilius Lepidus zum Zweiten Triumvirat mit dem Zweck der Verfolgung der Caesargegner. Agrippa wurde mit der Anklage des Cassius betraut.[2] Vermutlich ebenfalls 43 v. Chr. wurde ihm vom Senat das Amt des Volkstribun verliehen.

In den folgenden Kämpfe spielte Agrippa eine entscheidenden Rolle an der Seite seines Freundes Octavian als sein - nach dem Verrat des Quintus Salvidienus Rufus Salvius - wichtigster Feldherr. Nach der erfolgreichen Beendigung Perusinischen Krieges gegen Fulvia und Lucius Antonius 40 v. Chr. gelang es Agrippa, zwischen Octavian und Marcus Antonius zu vermitteln. Octavian ernannte Agrippa zum praetor urbanus, verbunden mit dem Auftrag, Italien gegen Sextus Pompeius zu verteidigen. Sextus Pompeius griff tatsächlich an, während Agrippa mit der Ausrichtung der Ludi Apollinares beschäftigt war. Obwohl er nach einer ersten Niederlage Unterstützung von Marcus Antonius erhielt, wurde er von Agrippa zurückgeschlagen.[3]

39/38 v. Chr. war Agrippa erstmals Statthalter des jenseitigen Gallien, wo er einen Aufstand der Aquitanier niederschlug, germanische Stämme bekämpfte und erstmalig nach Caesar wieder den Rhein überschritt. Octavian rief ihn zurück, um ihn für das Jahr 37 v. Chr. zum Konsul ernennen. Er hatte nämlich in der Zwischenzeit eine empfindliche Niederlage gegen Sextus Pompeius erlitten.[4] Als Konsul errichtete Agrippa als erstes einen sicheren Hafen für die Flotte, den Portus Iulius in der Bucht von Misenum, und ließ neue, größere Schiffe bauen.

Datei:004 Agrippa.jpg
As des Agrippa, von Tiberius geprägt

Mit dieser Flotte siegte Agrippa 36 v. Chr. in der Seeschlacht bei Naulochoi über Sextus Pompeius, ebenso wie 31 v. Chr. bei Actium über die Flotten von Marcus Antonius und Kleopatra. Für beide Siege wurde Agrippa hoch geehrt: er erhielt eine Schiffskrone (Corona Navalis)[5] und ein meerblaues Banner (vexillum caeruleum).


Agrippa in Gallien

Während einer seiner beiden Statthalterschaften (39/38 und 20/19 v. Chr.) schuf Agrippa das gallische Straßennetz mit dem Ausgangspunkt Lugdunum (Lyon), ohne das schnelle Truppenbewegungen nicht möglich gewesen wären. Die westliche Fernstraße führte an den Atlantik, der nördliche Straßenzug teilte sich auf dem Plateau von Langres in eine in nordwestlicher Richtung an der Kanalküste bei Gesoriacum (Boulogne) ankommenden Straße und eine andere, über Metz, Trier und Köln an den Rhein führenden Straßenzug. Diese neuen Fernstraßen, besonders die an den Rhein führende Straße, wurden das logistische Rückgrat der damals noch im Inneren Galliens stationierten Truppenkontingente.

Agrippa als Nachfolgekandidat

Agrippa, der dreimal Konsul wurde (37, 28 und 27 v. Chr.), blieb der engste Vertraute des seit 27 v. Chr. Augustus genannten Octavian. In dritter Ehe heiratete er (nach Caecilia Attica, einer Tochter des Titus Pomponius Atticus, und Claudia Marcella, einer Schwester des Marcellus) Augustus' Tochter Iulia; aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Durch die Verleihung des imperium für das gesamte Reich und der tribunicia potestas wurde Agrippa als Vertreter des Augustus und dessen mutmaßlicher Nachfolger herausgestellt. Er war im Auftrag des Augustus von 23 bis 21 v. Chr. im Osten des Reiches tätig. Anschließend war er von 20 bis 18 v. Chr. im Westen, in Spanien und Gallien. Von 17 bis 13 v. Chr. übernahm Agrippa wieder die Oberaufsicht über die östlichen Provinzen; 13 v. Chr. kämpfte er in Illyrien gegen aufständische Stämme.

Agrippa starb überraschend schon 12 v. Chr. auf einer seiner zahlreichen Reisen im kaiserlichen Auftrag in Kampanien, zweieinhalb Jahrzehnte vor dem oft kranken Augustus.

Bauwerke

Agrippa ließ in Rom zahlreiche Bauten errichten, unter anderem Aquädukte, Thermen und das ursprüngliche Pantheon. In Emerita Augusta (Mérida in Spanien) ließ er ein Amphitheater erbauen, in Nemausus (Nîmes) einen Tempel, die Maison Carrée, zum Andenken an seine früh verstorbenen Söhne.

Anmerkungen

  1. Nikolaos von Damaskus, Leben des Augustus 7 engl. Übersetzung
  2. Plutarch, Brutus 27.4
  3. Cassius Dio 48,20
  4. Appian, Bürgerkriege 5,91
  5. Laut Casiius Dio 49, 14,3 wurde niemand sonst mit dieser Krone ausgezeichnet.

Literatur

  • Werner Eck: Marcus Agrippa – der selbstbewußte Parteigänger des Augustus. In: Karl-Joachim Hölkeskamp, Elke Stein-Hölkeskamp (Hrsg.): Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik. Beck, München 2000. S. 352–364. ISBN 3-406-46697-4
  • Jean Michel Roddaz: Marcus Agrippa. École française, Rom 1984. ISBN 2-7283-0069-0, z. T. unter ISBN 2-7283-0000-0
  • Meyer Reinhold: Marcus Agrippa. A biography. The W. F. Humphrey Press: Geneva, New York 1933.
Commons: Marcus Vipsanius Agrippa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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