„Vermisstenfall Madeleine McCann“ – Versionsunterschied

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== Medienkampagne ==
== Medienkampagne ==


War die Medienkampagne in den ersten Tagen hauptsächlich durch einen Verwandten, John McCann, organisiert, schaltete sich schon kurz darauf die britische Regierung in den Fall ein. Die Regierung suchte schon im Mai 2007 einen „Campaign Manager“ für die Eltern.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article908238/Eltern_von_Madeleine_suchen_Trost_beim_Papst.html Die Welt: ''Eltern von Madeleine suchen Trost beim Papst'']</ref> Sheree Dodd, eine Regierungssprecherin, reiste nach Portugal.<ref>[http://www.taz.de/index.php?id=start&art=4455&id=medien-artikel&cHash=59bc8bdb11 taz: ''Medienspektakel: Der Fall „Madeleine“'']</ref> Schließlich übernahm [[Clarence Mitchell]] im Regierungsauftrag den Fall. Er organisierte Termine mit Prominenten und Politikern. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, habe Clarence Mitchell sein Amt als Direktor im Regierungspresseamt aufgegeben, sagte er am 18. September 2007 auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Eltern.<ref>[http://www.stern.de/politik/panorama/:Der-Fall-Madeleine-Spin-Doctor-McCanns/598061.html stern: ''Der Fall Madeleine: Spin-Doctor verteidigt McCanns''] </ref> Mit der zweiten Medienoffensive, die mit Mitteln aus den durch Spenden zusammengekommenen Fonds finanziert werden soll, wollen die Eltern ihre Unschuld beweisen. Vordergründig soll jedoch mit Werbeanzeigen und Werbespots nach Madeleine gesucht werden, sagen die Elten.<ref>[http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1189363970440.shtml Kölnische Rundschau: "Madeleines Eltern starten neue Kampagne"]</ref>. Wegen der aktiven Rolle der Regierung, die immer nur einseitig Partei für die Eltern nahm, wird der Fall, seitdem die Eltern als Verdächtige gelten, auf vielen Internetseiten schon als "Maddiegate" bezeichnet, vor allem in Portugal.<ref>[http://www.welt.de/vermischtes/article1168797/Sind_Madeleines_Eltern_Opfer_oder_Taeter.html Die Welt: "Maddies Eltern wollen ihren Namen reinwaschen"]</ref>.
War die Medienkampagne in den ersten Tagen hauptsächlich durch einen Verwandten, John McCann, organisiert, schaltete sich schon kurz darauf die britische Regierung in den Fall ein. Die Regierung suchte schon im Mai 2007 einen „Campaign Manager“ für die Eltern.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article908238/Eltern_von_Madeleine_suchen_Trost_beim_Papst.html Die Welt: ''Eltern von Madeleine suchen Trost beim Papst'']</ref> Sheree Dodd, eine Regierungssprecherin, reiste nach Portugal.<ref>[http://www.taz.de/index.php?id=start&art=4455&id=medien-artikel&cHash=59bc8bdb11 taz: ''Medienspektakel: Der Fall „Madeleine“'']</ref> Schließlich übernahm [[Clarence Mitchell]] im Regierungsauftrag den Fall. Er organisierte Termine mit Prominenten und Politikern. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, habe Clarence Mitchell sein Amt als Direktor im Regierungspresseamt aufgegeben, sagte er am 18. September 2007 auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Eltern.<ref>[http://www.stern.de/politik/panorama/:Der-Fall-Madeleine-Spin-Doctor-McCanns/598061.html stern: ''Der Fall Madeleine: Spin-Doctor verteidigt McCanns''] </ref> Mit der zweiten Medienoffensive, die mit Mitteln aus den durch Spenden zusammengekommenen Fonds finanziert werden soll, wollen die Eltern ihre Unschuld beweisen. Vordergründig soll jedoch mit Werbeanzeigen und Werbespots nach Madeleine gesucht werden, sagen die Elten.<ref>[http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1189363970440.shtml Kölnische Rundschau: "Madeleines Eltern starten neue Kampagne"]</ref>. Wegen der aktiven Rolle der Regierung, die immer nur einseitig Partei für die Eltern nahm, wird der Fall, seitdem die Eltern als Verdächtige gelten, auf vielen Internetseiten schon als "Maddiegate" bezeichnet, vor allem in Portugal.<ref>[http://www.welt.de/vermischtes/article1168797/Sind_Madeleines_Eltern_Opfer_oder_Taeter.html Die Welt: "Maddies Eltern wollen ihren Namen reinwaschen"]</ref>. Im November 2007 veröffentlichte das Satiremagazin [[Titanic (Magazin)|Titanic]] eine fingierte Werbeanzeige, indem es bekannte Haushaltsprodukte mit dem Gesicht von Madeleine zeigte. Diese Satire ist, vor allem in der britischen Medienlandschaft, auf starke Kritik gestoßen.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,514803,00.html Maddies Eltern wehren sich gegen "Titanic"-Parodie], auf [[Spiegel Online]], 1. November 2007</ref>


== Appelle ==
== Appelle ==

Version vom 7. November 2007, 17:09 Uhr

Datei:Madeleine McCann MB.jpg
Suchplakat in der Innenstadt von Glasgow

Das Verschwinden von Madeleine Beth McCann, einem britischen Mädchen (* 12. Mai 2003 in Leicestershire, Vereinigtes Königreich), am 3. Mai 2007 im portugiesischen Praia da Luz ist ein bis dato ungelöster Kriminalfall.

Ausgangslage

Gerry und Kate McCann, ein britisches Ärzte-Ehepaar aus Rothley in der mittelenglischen Grafschaft Leicestershire, waren mit ihrer dreijährigen Tochter Madeleine und ihren zweijährigen Zwillingen Amelie und Sean im Urlaub in der portugiesischen Region Algarve. Die beiden 39-Jährigen wohnten dort mit ihren Kindern in der Ferienanlage „Ocean Club“ in Praia da Luz. Seit dem Abend des 3. Mai 2007 ist Madeleine verschwunden.

Gemäß der Darstellung ihrer Eltern schliefen die Kinder in ihren Betten, während die Eltern zusammen mit Freunden in einem nahe gelegenen Restaurant waren. Nach Aussage der Eltern hätten sie jede halbe Stunde nach den Kindern gesehen und gegen 22 Uhr das Verschwinden von Madeleine festgestellt und die Polizei informiert.

Suche und Ermittlungen

Nach Angaben von Polizeisprecher Guilhermino Encarnação habe die Suche bereits 15 Minuten nach der ersten Meldung begonnen. Die Behörden an den Flughäfen und Grenzübergängen nach Spanien wurden alarmiert. An der Suche nach dem Kind beteiligten sich auch Feuerwehr und Grenzschutz. Am nächsten Tag wurde die Suche auf einen Umkreis von 15 Kilometern ausgedehnt.

Am Tag nach dem Verschwinden des Kindes erschienen Fotos von Madeleine auf den Titelseiten vieler britischer Zeitungen. Als besonderes Merkmal des Kindes wurde ein Kolobom im rechten Auge herausgestellt. Der Fall wurde von internationalen Massenmedien aufgenommen. Die Berichterstattung ging von einer Entführung aus und spekulierte über die Motive. Seit der Vermisstenmeldung ermitteln die portugiesische sowie die englische Polizei in allen Richtungen. Auch Madeleines Eltern wurden von der portugiesischen Polizei verhört[1]. Die McCanns flogen am 9. September 2007 nach Großbritannien zurück.

Im Zuge der Ermitlungen wurden die Eltern des Kindes zu Verdächtigen erklärt. "Was ihnen genau zur Last gelegt wird, ist bis heute nicht bekannt", berichtete Spiegel Online.[2]

Medienkampagne

War die Medienkampagne in den ersten Tagen hauptsächlich durch einen Verwandten, John McCann, organisiert, schaltete sich schon kurz darauf die britische Regierung in den Fall ein. Die Regierung suchte schon im Mai 2007 einen „Campaign Manager“ für die Eltern.[3] Sheree Dodd, eine Regierungssprecherin, reiste nach Portugal.[4] Schließlich übernahm Clarence Mitchell im Regierungsauftrag den Fall. Er organisierte Termine mit Prominenten und Politikern. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, habe Clarence Mitchell sein Amt als Direktor im Regierungspresseamt aufgegeben, sagte er am 18. September 2007 auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Eltern.[5] Mit der zweiten Medienoffensive, die mit Mitteln aus den durch Spenden zusammengekommenen Fonds finanziert werden soll, wollen die Eltern ihre Unschuld beweisen. Vordergründig soll jedoch mit Werbeanzeigen und Werbespots nach Madeleine gesucht werden, sagen die Elten.[6]. Wegen der aktiven Rolle der Regierung, die immer nur einseitig Partei für die Eltern nahm, wird der Fall, seitdem die Eltern als Verdächtige gelten, auf vielen Internetseiten schon als "Maddiegate" bezeichnet, vor allem in Portugal.[7]. Im November 2007 veröffentlichte das Satiremagazin Titanic eine fingierte Werbeanzeige, indem es bekannte Haushaltsprodukte mit dem Gesicht von Madeleine zeigte. Diese Satire ist, vor allem in der britischen Medienlandschaft, auf starke Kritik gestoßen.[8]

Appelle

Am Tag nach dem Verschwinden ihres Kindes wandten sich die Eltern, Gerry und Kate McCann, im britischen Fernsehen persönlich an die vermeintlichen Entführer. Bekannte Sportler wie die Fußballer Cristiano Ronaldo und David Beckham appellierten ebenfalls, die Fahnung zu unterstützen.

Als Katholiken waren Gerry und Kate McCann am 30. Mai 2007 unter den Ehrengästen der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. in Rom. Das Treffen hatte der Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, vermittelt. Am Ende seiner Audienz sprach Benedikt XVI. mit den beiden. Das Oberhaupt der katholischen Kirche segnete die Eltern sowie ein Bild des verschwundenen Mädchens.[9]

Ausgesetzte Belohnung

Unter der Annahme, Madeleine sei entführt worden, wurden mehr als fünf Millionen Euro Belohnung ausgesetzt. Eine derart hohe Belohnung in einem vermuteten Entführungsfall ist niemals zuvor ausgelobt worden. Zu den Spendern gehören unter anderen die Unternehmer Richard Branson und Stephen Winyard, die Fußballspieler Wayne Rooney und David Beckham und die Schriftstellerin Joanne K. Rowling.

Entsprechend der außergewöhnlichen Medienpräsenz des Falles gingen bei den Behörden tausende Hinweise ein. Zu konkreten Erkenntnissen führte keiner dieser Hinweise. Zudem wandten sich Trittbrettfahrer an die Eltern und verlangten hohe Summen für vorgegebene Informationen über den Verbleib des vermissten Kindes.

Aus dem Umkreis der portugiesischen und englischen Polizei wird täglich und/oder wöchentlich der Fortgang der Ermittlungen an die Medien berichtet.

Weblinks

Offizielle Website
Medienberichte (Auswahl)

Quellen

  1. Maddies Eltern lehnen Handel mit der Polizei ab. In: Spiegel Online, 8. September 2007
  2. Spiegel Online: "Sähe ich mütterlicher aus, wären die Leute verständnisvoller", vom 17. Oktober 2007, gefunden am 17. Oktober 2007
  3. Die Welt: Eltern von Madeleine suchen Trost beim Papst
  4. taz: Medienspektakel: Der Fall „Madeleine“
  5. stern: Der Fall Madeleine: Spin-Doctor verteidigt McCanns
  6. Kölnische Rundschau: "Madeleines Eltern starten neue Kampagne"
  7. Die Welt: "Maddies Eltern wollen ihren Namen reinwaschen"
  8. Maddies Eltern wehren sich gegen "Titanic"-Parodie, auf Spiegel Online, 1. November 2007
  9. Vatikan: Segen für Eltern Madeleines, Radio Vatikan, 30. Mai 2007