„Kazem Darabi“ – Versionsunterschied

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== Quellen ==
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http://www.kammergericht.de/entscheidungen/Strafsenate/1_StE_19-93.pdf
http://www.kammergericht.de/entscheidungen/Strafsenate/1_StE_19-93.pdf

http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2148994

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/1119/lokales/0047/


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 19. November 2007, 14:39 Uhr

Kazem Darabi oder Kazim Darabi (Farsi: کاظم دارابى) ist ein vom Berliner Kammergericht und derzeit im Lebenslanger Haft verurteilter Iranischer Geheimdienstmitarbeiter der als Repräsentant der Hisbollah und Drahtzieher des Mykonos-Attentats im Berlin-Willmersdorf gilt.

Leben

Darabi wurde im Iran geboren und lebte mit seinen Eltern (Vater Kaufmann, Mutter Hausfrau) und zwei weiteren Brüdern im Teheran wo er ebenfalls aufwuchs und die Schule mit einem dem Realschulabschluss vergleichbaren Abgangzeugniss beendete. Nach der Revolution schloss er sich den neu gegründeten Revolutionsgarden (Pasdaran) an und unterlief eine Millitärischen Ausbildung in einem ihrer Lager in der nähe der Stadt Rasht. Trotz mangelnder deutsch Kenntnisse reiste Darabi wahrscheinlich am 1. April 1980 mit einem Studentenvisum in die Bundesrepublik Deutschland. Er belegte kurze Zeit nach seiner Ankunft im September 1980 bis März 1981 ein 6 monatigen Deutsch-Kurs mit einem darauf folgendem Praktikum. Zur Erlangung der Studienberechtigung absorvierte er zwei Semester im Winter 1981/1982 und anschliessend im Sommer 1982 an der Fachhochschule Hagen. Zwischen dem 21. Juli 1982 und dem 14. Oktober 1982 befand er sich auf Grund einer Ausweisungsverfügung in Abschiebehaft. Der Iran intervenierte allerdings zu seinen Gunsten, worauf er eine Duldung erhielt der sein weiteren Auffenthalt in Deutschland sicherte. Im Frühjahr 1983 zog er nach Berlin um ein Studium des Bauingenieurwesens im Wintersemester 1983 / 84 an der Technischen Fachhochschule aufzunehmen. Ende 1985 heiratete er die Schwester seines späteren Geschäftspartners, mit dem er einen Lebensmittelgeschäft und eine Bügelei im Berliner Stadtteil Neukölln betrieb. Das Geld für den Kauf der Geschäftsräume erhielt Darabi warscheinlich von Mitarbeitern der Iranischen Botschaft, für welche er geheimdienstlich tätig war. Darabi bezog zwei Wohnungen, eines in der Detmolderstr im Berliner StadtteilWillmersdorf, die er Zeitweise für die Unterbringung von Iranischen Geschäftsleuten und Geistlichen Deutschland Besuchern nutzte wie eine weitere Wohnung in der Weserstr im Berliner Stadtteil Neukölln in dem er mit seiner Libenesisch Stämmigen Frau und seinen drei Kindern, zwei Töchter (die älteste Tochter leidet an einer Körperlichen behinderung) und einem Sohn lebte.

Tätigkeiten im Berlin

Seit 1983 betätigte sich Darabi im Auftrag des Iranischen Geheimdienstes ( VEVAK ) in dem Verein Islamischer Studenten Berlin-West e.V, in dem sich Befürworter der Islamische Republik Iran sammelten. Ab 1984 war er im Vorstand des vereins und im Dachverband der Union Islamischer Studentenvereine in Europa (UISA). Für die im Berliner Stadtteil Wedding befindliche schiitischen Imam Dschaʿfar as-Sādiq Moschee erhielt Darabi seitens der Iranischen Botschaft die Leitung und war für die Organisation verschiedener Großveranstaltungen im Raum Berlin verantwortlich. Unter anderem Organisierte er die alljährlichen Aschura Feierlichkeiten und die Al-Quds-Tag Demonstration. Darabi erhielt demnach täglich Iranische Gelder die er dementsprechend einsetzte. Zur seinen wichtigsten geheimdienstlichen Tätigkeiten gehörte das Ausspähen von Gegnern des Teheraner Regimes und die Berichterstattung an den iranischen Behörden über Oppositionelle Gruppen, wie die Modschahedin-e Chalq (MKO) oder den im Mykonos-Attentat ermordeten Anhänger der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran (DPK-I). Des weiteren galt Darabi unter iranischen-libanesischen Hezbollah Anhängern im Deutschland als Repressentant und Leiter der Berliner Filiale der Hezbollah und Herausgeber einer Arabisch-Persisch-sprachigen Studentenzeitung Namens AI Wahda ("Die Einheit"). Er organisierte viele Gegendemonstration bei Anti-Iranischen Regime Veranstaltungen von im Exil lebenden Iranern und oppositionellen Gruppen, bei denen es mehrmals zu gewalttätigen Übergriffen seitens der iranisch-libanesischen Hezbollah Anhängern gegen Oppositionellen kam. Unter Freunden und Besuchern der Imam Dschaʿfar as-Sādiq Moschee war Darabi auf Grund seiner Pilgerfahrt im August 1992 nach Mekka auch unter dem Spitznamen Al-Hadj bekannt.

Verhaftung und Verurteilung

Darabi wurde am 8. Oktober 1992 auf Grund des Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundestgerichtshofes vorläufig festgenommen und befand sich bis zur seiner Verurteilung durch das Berliner Kammergericht im April 1997 in der Justizvollzugsanstalt Moabit in Untersuchungshaft. Nach dreieinhalbjährigem Prozess wurden Darabi und ein weiterer Mittäter,der Libanese Abbas Rhayel, zu lebenslanger Haft in der Justizvollzugsanstalt Tegel verurteilt. Im November 2003 wurde Darabi aus Sicherheitsgründen und dem Verdacht der Behörden eine kriminelle Vereinigung im Gefängnis aufbauen zu wollen von der Haftanstalt Berlin-Tegel in die Justizvollzugsanstalt zur Sicherheitsverwahrung in die Isolierstation der Haftanstalt Dresden verlegt. Dem nach wurde bekannt, dass Darabi erste Organisationsstrukturen zwischen den meist Arabisch Stämmigen Mithäftlingen der Justizvollzugsanstalt, bei dennen er sehr belieb war aufbauen konnte. Bei der Untersuchung seiner Zelle durch das Spezialeinsatzkommando der Polizei (SEK) fanden die Beamten einen Illegal eingeschleussten Mobil Telefon mit der Darabi aus der Haft heraus telefoniert hatte. Lauf Behörden führe dieser Verdacht zur Fluchtgefahr seitens Darabi und dem daraus Folgenden Sicherheitsmaßnahmen. Am 11. Oktober 2007 entschied der Bundesgerichtshof, dass Kazem Darabi im Dezember 2007 nach 15 Jahren Haft freigelassen und anschließend in den Iran abgeschoben werden soll.[1]

Einzelnachweise

  1. Süddeutsche Zeitung: Mykonos-Attentäter Darabi kommt frei 11. Oktober 2007

Quellen

http://www.kammergericht.de/entscheidungen/Strafsenate/1_StE_19-93.pdf

http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2148994

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/1119/lokales/0047/

Weblinks

http://www.youtube.com/watch?v=9R5oLZ8TnWs