„Stummelfußfrösche“ – Versionsunterschied

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== Arten ==
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* ''Atelopus'' sp. (bisher nicht beschriebene, fluoreszierende lila Art; Ouboter & Mol, c.&nbsp;2006) <ref>[http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/06/05/AR2007060501600.html Washington Post, 5. Juni 2007]</ref>
* ''Atelopus'' sp. (bisher nicht beschriebene, fluoreszierende, lilafarbene Art; Ouboter & Mol, c.&nbsp;2006) <ref>[http://de.mongabay.com/news/2007/0604-suriname.html Informationen und Fotos bei de.mongabay.com, 4. Juni 2007]</ref> <ref>[http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,22142,00.html Spiegel online: größeres Foto der neu entdeckten Art aus Surinam]</ref>
* ''[[Atelopus andinus]]'' Rivero, 1968
* ''[[Atelopus andinus]]'' Rivero, 1968
* ''[[Atelopus angelito]]'' Ardila-Robayo & Ruiz-Carranza, 1998
* ''[[Atelopus angelito]]'' Ardila-Robayo & Ruiz-Carranza, 1998

Version vom 26. November 2007, 12:21 Uhr

Stummelfußfrösche

Panama-Stummelfußfrosch (Atelopus zeteki)

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Unterklasse: Lissamphibia
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Überfamilie: Hyloidea
Familie: Kröten (Bufonidae)
Gattung: Stummelfußfrösche
Wissenschaftlicher Name
Atelopus
Duméril & Bibron, 1841

Die Stummelfußfrösche (Atelopus) werden manchmal auch Harlekinfrösche oder Harlekinkröten genannt und bilden eine im tropischen Lateinamerika – zwischen Costa Rica im Norden und Bolivien im Süden – beheimatete Gattung aus der Familie der Kröten (Bufonidae). Gegenwärtig werden etwas mehr als 80 beschriebene Arten zu diesen Amphibien gezählt. In älteren Systematiken wurden die Stummelfußfrösche zusammen mit den Sattelkröten (Brachycephalus) als eigene Familie Atelopidae eingeordnet. Unter anderem das Vorhandensein des Bidderschen Organs weist sie aber als Angehörige der „Kröten“ aus.

Beschreibung und Lebensweise

Es handelt sich um meist sehr kleine, schlanke und mitunter bizarr gebaute, sehr farbenfrohe und giftige Froschlurche (siehe beispielsweise: Panama-Stummelfußfrosch). Der deutsche Name bezieht sich auf die häufig stark verkürzten inneren Finger und Zehen. Zu ihren bevorzugten Lebensräumen zählen Schluchten von Berg-Nebelwäldern. Sie halten sich dort am Boden auf und sind in der Regel tagaktiv auf der Jagd nach Insekten und anderen kleinen Wirbellosen. Die Wanderungen zu Laichplätzen in schnellfließenden Bergbächen und kleinen Flüssen können Stummelfußfrösche wochen- oder sogar monatelang in Paarungsumklammerung zubringen. Die Männchen vieler Arten stoßen leise trillernde oder zirpende Balzrufe aus. Der Laich wird in Schnüren abgelegt und an Pflanzen oder Steine im Wasser geheftet. Die Kaulquappen verfügen über große Saugnäpfe, um in der Strömung der Bäche nicht verdriftet zu werden.

Arten

Bearbeitungsstand: November 2007

Gefährdung

Traurige Bekanntheit haben Stummelfußfrösche in jüngster Zeit dadurch erlangt, dass fast alle Arten in ihrem Fortbestand akut gefährdet sind: Von den rund 80 Arten stuft die IUCN gegenwärtig allein über 60 in der höchsten Gefährdungskategorie „vom Aussterben bedroht“ (CR, critically endangered) ein, wobei viele davon aber schon seit mehreren Jahren nicht mehr gesichtet wurden. Als offiziell „ausgestorben oder verschollen“ (EX, extinct) gelten bisher drei Arten. Die übrigen Arten der Gattung finden sich in den anderen Gefährdungskategorien der Roten Liste wieder. Der massive Rückgang der Stummelfußfrösche wird neben anderen Ursachen in erster Linie auf Infektionen durch den Chytridpilz (Batrachochytrium dendrobatidis) zurückgeführt, insbesondere bei den Populationen in Mittelamerika. Und dessen vermehrtes Auftreten bringen Studien mit einem beginnenden Klimawandel in Zusammenhang. So soll eine verstärkte Wolkenbildung über den Berghabitaten zu höheren Durchschnittstemperaturen in den Nächten führen, wodurch sich die für das Gedeihen des Chytridpilzes optimale Temperaturspanne ausdehnt.[3]

Zum Rückgang dürften ferner Massenexporte in die westlichen Industrieländer beigetragen haben, wo diese Lurche in Terrarien gehalten wurden – oft mit geringem Erfolg und entsprechend hohem „Tierverbrauch“.

Quellen und weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Informationen und Fotos bei de.mongabay.com, 4. Juni 2007
  2. Spiegel online: größeres Foto der neu entdeckten Art aus Surinam
  3. Studie in „Nature“, zit. in: Philip Bethge: Eine Arche für die Frösche. – DER SPIEGEL 47/2006: S. 176-178.

Literatur

  • Rainer Schulte: Frösche und Kröten. – Ulmer-Verlag, Stuttgart 1980. ISBN 3-8001-7048-5

Weblinks