„Hermetik“ – Versionsunterschied

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== Weblinks ==
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* [http://www.esswe.org European Society for the Study of Western Esotericism (ESSWE), englisch]
* [http://www.amsterdamhermetica.nl/ Lehrstuhl für hermetische Philosophie (Prof. W. J. Hanegraaff, englisch)]
* [http://www.amsterdamhermetica.nl/ Lehrstuhl für hermetische Philosophie (Prof. W. J. Hanegraaff, englisch)]
* [http://www.ritmanlibrary.nl/ {{lang|la|Bibliotheca Philosophica Hermetica}} (J. R. Ritman, englisch)]
* [http://www.ritmanlibrary.nl/ {{lang|la|Bibliotheca Philosophica Hermetica}} (J. R. Ritman, englisch)]
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* [http://www.aseweb.org/ {{lang|en|Association for the Study of Esotericism}}, englisch]
* [http://www.aseweb.org/ {{lang|en|Association for the Study of Esotericism}}, englisch]
* [http://www.schuledesrades.org/palme/books/denkstil/?Q=1/1/3/0/0/1/56 Kurze Einführung in die Hermetik, deutsch]
* [http://www.schuledesrades.org/palme/books/denkstil/?Q=1/1/3/0/0/1/56 Kurze Einführung in die Hermetik, deutsch]
* [http://www.schuledesrades.org/palme/docs/arnold/?Q=3/1/27/0/0/0/1 Arnold Keyserling: Vernünftige Hermetik]



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Version vom 14. Dezember 2007, 18:07 Uhr

Die Hermetik (hellenistisches Griechisch ἑρμητική [τέχνη], „die hermetische [Kunst]“; für die genauere Wortherkunft vergleiche hermetisch) bezeichnet eine spätantike religiöse Offenbarungs- und Geheimlehre, die nach dem Götterboten Hermes benannt wurde, der in spätägyptischer Zeit den Beinamen Trismegistos erhielt, („dreimal größter Hermes“), den die Griechen mit dem ägyptischen Gott Thot identifizierten. Im hellenistischen Ägypten nahm die Hermetik zwischen 100 und 300 n. Chr. ihren Anfang. Zu dieser Zeit und auch bis in die späte Neuzeit hinein, war die Hermetik Synonym für die Alchemie. Sie ist von persisch-babylonischen und jüdischen Elementen sowie platonischem, neuplatonischem und stoizistischem Gedankengut geprägt. Da man im Mittelalter annahm, dass Hermes Trisgmegistos ein ägyptischer Weiser zu Zeiten Moses war, der als Begründer der griechischen Philosophie angesehen wurde, galten die hermetischen Texte als Quelle der prisca sapientia (reinste Weisheit). Zu den Basiswerken zählt man das Corpus Hermeticum, den Asklepios-Dialog und die Tabula Smaragdina. Spätere Texte, die sich an die drei Basiswerke anlehnen, sind das Picatrix und Kybalion. Die Hermetik bestimmte das naturwissenschaftliche Weltbild bis in das 17. Jahrhundert hinein. Darüber hinaus beeinflusst sie das westlich geprägte okkult-magische Denken.

Überlieferung, Datierung

Isaac Casaubon, der berühmte Humanist der Renaissance, bewies in De rebus sacris ecclesiasticis exercitationes XVI (London 1614) durch philologische Argumente, dass das Corpus Hermeticum nicht vor dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert entstanden sein könne. Dieser Ansicht schloss sich die Mehrzahl der Forscher an. Vom Alten Ägypten gelangte das Corpus Hermeticum in den arabischen Raum und wurde u. a. über Córdoba und Harran in das Europa des Hohen Mittelalters gebracht.

Siebzehn Bücher des Hermes Trismegistos (Corpus Hermeticum)

Das Corpus Hermeticum enthält Traktate in Brief-, Dialog- und Predigtform. Sie beinhalten Einflüsse der ägyptischen und orphischen Mysterien, neuplatonische Gedanken von Wiedergeburt, Ekstase, Reinigung, Opfer und mystische Vereinigung mit Gott. Direkte Einflüsse des Corpus Hermeticum auf die christliche Gnosis des 3. und 4. Jahrhunderts sind nachweisbar.

  1. Das erste Buch - Poimandres
  2. Das andere Buch Hermetis - Das Gemüt an Hermes
  3. Das dritte Buch - Die Sermon oder Rede
  4. Das vierte Buch - Die geheiligte Rede Hermetis Trismegisti
  5. Das fünfte Buch - Von der Gottseligkeit und der Liebe zur Wahrheit
  6. Das sechste Buch - Eine allgemeine Rede Hermetis Trismegisti an Asclepium
  7. Das siebente Buch - Der Becher oder Einheit an Tatium
  8. Das achte Buch - Dass der unoffenbarte Gott am alleroffenbarlichsten sei
  9. Das neunte Buch - Dass von den wesentlichen Dingen nichts untergeht
  10. Das zehnte Buch - Dass das Gute alleine Gott ist
  11. Das elfte Buch - Von der Besinnung und dem Verstand
  12. Das zwölfte Buch - Schlüssel an Tatium
  13. Das dreizehnte Buch - Von dem gemeinen Gemüt
  14. Das vierzehnte Buch - Die verborgene Rede auf dem Berge
  15. Das fünfzehnte Buch - Recht weise zu sein
  16. Das sechzehnte Buch - Von den Seelen
  17. Das siebzehnte Buch - Von der Wahrheit

Kompletter Text unter Weblinks (Primärliteratur).

Ihre Funktion in der Moderne

Die hermetische Lehre versteht sich als eine Lehre der übergeordneten Naturgesetze. In ihr sind sowohl die Gesetze der Kausalität als auch - und besonders - der Analogie zu finden. Die Hermetik steht damit außerhalb der Naturwissenschaft, die Analogien nicht in dieser Allgemeinheit, sondern nur nach Prüfung im Einzelfall zulässt.

Die hermetische Lehre bietet ein Erklärungsmodell für die Beziehungen der verschiedenen Dinge zueinander. Sie ist nach Meinung ihrer Anhänger nicht nur in der Lage, Voraussagen zu liefern, sondern man soll, sobald man diese Gesetzmäßigkeiten begriffen hat, diese auch benutzen, um die Realität den eigenen Wünschen anzugleichen – ein Vorgang, der Manipulation oder Magie genannt wird.

Manche gegenwärtige Hermetiker glauben nach Rezeption der Quantenphysik, die Gesetze der Kausalität umfassten nicht die gesamte Realität, und die Naturwissenschaft komme zunehmend wieder zu den alten hermetischen Gesetzen zurück. Diese These wird von Physikern zumeist abgelehnt.

Die Lehre der Hermetik ist heutzutage wichtiger Bestandteil der Esoterik. Auch die Homöopathie wird teilweise als hermetisch bezeichnet. In der Naturheilkunde spielen hermetische Vorstellungen, etwa in der Spagyrik oder auch der Kräutermedizin, eine Rolle.

Namhafte Hermetiker

Eine umfassende Alchemistenliste findet sich im Artikel Alchemie.

Primärliteratur

Sekundärliteratur