„William Kidd (Pirat)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 22: Zeile 22:


==Nachforschungen==
==Nachforschungen==
Ein Team von US-Unterwasserarchäologen hat im Dezember 2007 in nur drei Meter Tiefe vor der Isla Catalina, einer winzigen Insel der [[Dominikanische Republik|Dominikanischen Republik]], das von Plünderern bisher unberührte Wrack der [[Quedagh Merchant]] gefunden <ref>[http://www.orf.at/071214-19679/index.html Wrack soll Unterwasser-Museum werden]</ref>. Historiker erhoffen sich, dadurch wertvolle Informationen über die Piraterie in der Karibik und über das Leben von Captain Kidd zu erhalten.
Ein Team von US-Unterwasserarchäologen hat im Dezember 2007 in nur drei Meter Tiefe vor der Isla Catalina, einer winzigen Insel der [[Dominikanische Republik|Dominikanischen Republik]], das von Plünderern bisher unberührte Wrack der [[Quedagh Merchant]] gefunden <ref>[http://www.orf.at/071214-19679/index.html Wrack soll Unterwasser-Museum werden]</ref> <ref> [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,523249,00.html Piratenschiff von Captain Kidd entdeckt]</ref>.
Historiker erhoffen, sich dadurch wertvolle Informationen über die Piraterie in der Karibik und über das Leben von Captain Kidd zu erhalten.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 14. Dezember 2007, 20:17 Uhr

William Kidd (* 1645 in Greenock; † 23. Mai 1701 in London) war ein berüchtigter Pirat.

Biografie

Kidd wurde in Schottland geboren, emigrierte später nach Amerika und ließ sich in New York nieder. Dort heiratete er Sara Bradley Cox Oort. Sie hatten zwei Töchter miteinander: Elizabeth und Sarah Kidd. Die Heirat brachte Kidd ein beträchtliches Vermögen, und bevor er Pirat wurde, war er ein respektierter Kaufmann.

William Kidd

Während einer Fahrt nach England wurde Kidd eine Freibeuterlizenz angeboten, mit der er Piraten jagen durfte (er war Kaperfahrer). Vier Fünftel der Kosten wurden durch adlige Herren bezahlt, die mit zu den mächtigsten des Königreiches gehörten; der Earl of Orford, der Baron von Romney, der Herzog von Shrewsbury und Sir John Somers. Diese handelten im Namen der British East India Company. Kidd und ein Bekannter, Oberst Robert Livingston, bezahlten den Rest. Kidd musste sein Schiff Antigua verkaufen, um Mittel aufzutreiben.

Das neue Schiff, der Dreimaster Adventure Galley, war gut geeignet für die Jagd auf Piraten; es hatte 34 Kanonen und 150 Mann Besatzung. Kidds Unternehmen war jedoch kein Erfolg vergönnt. Er hatte große Schwierigkeiten, die Kosten zu decken, und geriet unter Druck seiner Männer, er solle jedes Schiff angreifen, das nicht englisch war. Rechtlich durfte er nur französische Schiffe und Piraten angreifen. Im Verlauf der Fahrt ähnelten die Aktionen Kidds immer mehr denen eines Piraten als denen eines Beauftragten der Krone.

Am 30. Oktober 1697 kam es zu einem Streit mit einem gewissen William Moore, dem Geschützmeister. In einem anschließenden Kampf warf Kidd diesem einen metallbeschlagenen Eimer an den Kopf, worauf dieser starb. An diesem Wendepunkt entschloss Kidd sich endgültig, eine Piratenlaufbahn einzuschlagen.

Am 30. Januar 1698 nahm er das englische Schiff Quedagh Merchant – ein armenisches Schiff, das scheinbar voll beladen war mit Gold, Silber, Stoffen und anderen Wertgegenständen aus Ostindien. Während er sich dem Schiff näherte, hisste er die französische Flagge. Daraufhin gab auch das Handelsschiff vor, französisch zu sein. Nachdem er das Schiff eingenommen hatte, stellte er die Verwechslung fest. Kidd versuchte vergeblich, seine Mannschaft dazu zu überreden, das Schiff an die rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben.

Kidd erreichte am 1. April 1698 Madagaskar. Hier traf er auf den ersten Piraten während seiner Seereise, nämlich Robert Culliford auf der Mocha Frigate. Er befahl den Angriff auf die Mocha Frigate. Seine Männer meuterten jedoch und schlossen sich Culliford an. Nur 13 Männer blieben Kidd treu.

Daraufhin entschied sich Kidd, nach Hause zurückzukehren. Er ließ die Adventure Galley zurück, befahl sie anzuzünden und segelte an Bord der „Quedagh Merchant“ heimwärts. Bei der Rückkehr in New York wurde er verhaftet und in das Stone Prison (Steingefängnis) gebracht. Später wurde er nach England geschickt, um sich wegen Piraterie und dem Mord an William Moore vor Gericht zu verantworten. Bis zur Verhandlung war er im berüchtigten Newgate-Gefängnis inhaftiert. Er wurde aller Anklagen für schuldig befunden und am 23. Mai 1701 in London gehängt. Während der Hinrichtung riss der Strick zweimal und erst beim dritten Versuch konnte Kidd gehängt werden. Sein Körper wurde geteert und in Ketten gelegt in einem Eisenkäfig über der Themse als Warnung für künftige Piraten aufgehängt. Kidds Unterstützer aus der Whigpartei wurden durch den Prozess beschämt.

Aus widersprüchlichen Angaben über den Wert der Ladung der „Quedagh Merchant“ einerseits und die verschiedenen Beuteanteile andererseits entstand die Legende über Captain Kidds vergrabenen Schatz. Als angebliches Versteck gelten u.a. Gardiner's Island oder das „Geldloch“ auf Oak Island.

Nachforschungen

Ein Team von US-Unterwasserarchäologen hat im Dezember 2007 in nur drei Meter Tiefe vor der Isla Catalina, einer winzigen Insel der Dominikanischen Republik, das von Plünderern bisher unberührte Wrack der Quedagh Merchant gefunden [1] [2].

Historiker erhoffen, sich dadurch wertvolle Informationen über die Piraterie in der Karibik und über das Leben von Captain Kidd zu erhalten.

Literatur

  • Robert Bohn: Die Piraten, 2. Aufl. München 2005 (Verlag C.H. Beck), ISBN 3-406-48027-6. Wissenschaftliche Literatur über Kidd.
  • Wolfram zu Mondfeld/ Barbara zu Wertheim: Piraten: Schrecken der Weltmeere - Stuttgart: Theiss, 2007. ISBN 978-3-8062-2070-4. Diese Darstellung sieht Kidd eher als Opfer der Umstände und seine Verurteilung als Justizmord.
  • Captain Charles Johnson: A General History of the Robberies and Murders of the Most Notorious Pirates, The Lyons Press 2002, ISBN 1-585-74558-8 (englisch, Reproduktion der Originalausgabe von 1724, zweiter Band 1728. Deutsch: Umfassende Geschichte der Räubereien und Mordtaten der berüchtigten Piraten. Robinson-Verlag, Frankfurt/M. 1982, ISBN 3-88592-009-3, scheint selbst antiquarisch nicht mehr erhältlich zu sein.)

Einzelnachweise

  1. Wrack soll Unterwasser-Museum werden
  2. Piratenschiff von Captain Kidd entdeckt

Weblinks