„Abitur nach der zwölften Jahrgangsstufe“ – Versionsunterschied
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Zum Teil heftige Kritik kam von Eltern-, Lehrer- und Schülerorganisationen.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,528522,00.html Spiegel Online: Diebstahl der Kindheit] </ref> Trotz des Wegfalls eines [[Schuljahr|Unterrichtsjahres]] werden zumeist weiterhin alle Inhalte der bisher 13 Schuljahre vermittelt. Dies bedeutet, dass der [[Stundenplan]] ausgeweitet wird und die Schüler bis zu 50 Wochenstunden in der Schule verbringen. Freizeitbeschäftigungen und Hobbyausübung sind daher stark eingeschränkt. Kritisiert wurde vor allem die Umsetzung, so nannte Gitta Franke-Zöllmer vom Verband Bildung und Erziehung Niedersachsen die Reform „undurchdacht und konzeptionslos“, „Wir müssen die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Erwägung ziehen.“ Eine Streichung von Unterrichtsfächern würde vor allem zu Ungunsten der musischen Fächer, wie Religion, Musik und Kunst gehen. <ref>[http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,533292,00.html Spiegel Online: Gymnasiasten ächzen unter der Stundenlast] </ref> |
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Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Hauptinteresse der Verantwortlichen nicht die Verbesserung der Bildung ist, sondern das Einsparen von Kosten. |
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Hauptinteresse der Verantwortlichen nicht die Verbesserung der Bildung ist, sondern das Einsparen von Kosten. |
Version vom 14. Februar 2008, 12:31 Uhr
Als achtjähriges Gymnasium (kurz: G8) wird in Deutschland die in den meisten Bundesländern eingeführte Verkürzung des Gymnasiums von neun auf acht Jahre bezeichnet. In den Ländern Berlin und Brandenburg erfolgt eine Verkürzung von sieben auf sechs Jahre, da hier die Grundschule bis zur 6. Klasse geht. Hintergrund der Verkürzung sind die in Deutschland vergleichsweise langen Ausbildungszeiten.
Aufgrund der Kulturhoheit der Länder existieren bei der Umsetzung des Konzepts von Land zu Land große Unterschiede:
Bundesland | Abitur nach der 12. Klasse | Erster (doppelter) Abiturjahrgang |
---|---|---|
Baden-Württemberg | Ja | 2006 (an Schulen mit Modellversuch), |
Bayern | Ja | 2011 |
Berlin | Ja | 2012 |
Brandenburg | Ja | 2009 (an Schulen mit Modellversuch), 2012 |
Bremen | Ja | 2008 |
Hamburg | Ja | 2010 |
Hessen | Ja | 2013 |
Mecklenburg-Vorpommern | Ja | 2008 (Wiedereinführung) |
Niedersachsen | Ja | 2011 |
Nordrhein-Westfalen | Ja | 2013 |
Rheinland-Pfalz | Ja, ab dem Schuljahr 2008/2009 (an Ganztagsschulen im Modellversuch) |
2016 |
Saarland | Ja | 2009 (Deutsch-Französisches Gymnasium Saarbrücken bereits 2007) |
Sachsen | Ja | von Beginn an |
Sachsen-Anhalt | Ja | 2007 |
Schleswig-Holstein | Ja, ab dem Schuljahr 2008/2009 | 2016 |
Thüringen | Ja | von Beginn an |
Kritik
Zum Teil heftige Kritik kam von Eltern-, Lehrer- und Schülerorganisationen.[1] Trotz des Wegfalls eines Unterrichtsjahres werden zumeist weiterhin alle Inhalte der bisher 13 Schuljahre vermittelt. Dies bedeutet, dass der Stundenplan ausgeweitet wird und die Schüler bis zu 50 Wochenstunden in der Schule verbringen. Freizeitbeschäftigungen und Hobbyausübung sind daher stark eingeschränkt. Kritisiert wurde vor allem die Umsetzung, so nannte Gitta Franke-Zöllmer vom Verband Bildung und Erziehung Niedersachsen die Reform „undurchdacht und konzeptionslos“, „Wir müssen die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Erwägung ziehen.“ Eine Streichung von Unterrichtsfächern würde vor allem zu Ungunsten der musischen Fächer, wie Religion, Musik und Kunst gehen. [2]
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Hauptinteresse der Verantwortlichen nicht die Verbesserung der Bildung ist, sondern das Einsparen von Kosten.
Einzelbelege
- ↑ Spiegel Online: Diebstahl der Kindheit
- ↑ Spiegel Online: Gymnasiasten ächzen unter der Stundenlast