„Felix Stephan Huber“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
+ Text
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:


==Leben und Werk==
==Leben und Werk==
Das Werk des Künstlers besteht aus [[Digitalkunst]], Multimedia, [[Videokunst|Video]]installationen, [[Fotografie]] und Internet-Projekten. Bei den Fotografien, wie auch seine weiteren Arbeiten, richtet Huber ''„sein Augenmerk auf Stellen, die zwar allgemein geläufig sind, aber dennoch nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen: Fahrstühle,Schlafzimmer, Industriebrachen. Sein bildnerischer Ansatz ist dabei zunächst der des notierenden Fotografen: unprätentiös nimmt er mit der Kamera auf, was zu sehen ist”'' <ref>[http://www.bonner-kunstverein.de/artothek/artokat/a_z/Texte_pdf/huber_f.pdf. Johannes Stahl in: Bonner Kunstverein, artothek]</ref> (Johannes Stahl). So entstehen großformatige, aus mehreren Ansichten zusammengesetzte Bildtafeln, wie eine Arbeit von 1985 im Format 240 x 740 cm <ref>[http://www.fshuber.net/projects/photography/photography_1982-85/1_photos_82-85_01.html Huber, Fotografie]</ref>, bei der ''„eine ästhetisierende Lesart (wie schönes Licht, besonderer Ausschnitt oder extreme Perspektive) unterbleibt”''. (J. Stahl w.o.)
Das Werk des Künstlers besteht aus [[Digitalkunst]], Multimedia, [[Videokunst|Video]]installationen, [[Fotografie]] und Internet-Projekten, in denen er die sozialen und politischen Systeme thematisiert und die Möglichkeiten der Kunst, Inhalte zum Ausdruck zu bringen
oder sogar verändernd und damit ins Leben einzugreifen, untersucht <ref>[http://www.3land.info/images/stories/Download/auswahl05.pdf Kunsthaus Aargau, 2005]</ref>. Bei den Fotografien, wie auch seine weiteren Arbeiten, richtet Huber ''„sein Augenmerk auf Stellen, die zwar allgemein geläufig sind, aber dennoch nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen: Fahrstühle,Schlafzimmer, Industriebrachen. Sein bildnerischer Ansatz ist dabei zunächst der des notierenden Fotografen: unprätentiös nimmt er mit der Kamera auf, was zu sehen ist”'' <ref>[http://www.bonner-kunstverein.de/artothek/artokat/a_z/Texte_pdf/huber_f.pdf. Johannes Stahl in: Bonner Kunstverein, artothek]</ref> (Johannes Stahl). So entstehen großformatige, aus mehreren Ansichten zusammengesetzte Bildtafeln, wie eine Arbeit von 1985 im Format 240 x 740 cm <ref>[http://www.fshuber.net/projects/photography/photography_1982-85/1_photos_82-85_01.html Huber, Fotografie]</ref>, bei der ''„eine ästhetisierende Lesart (wie schönes Licht, besonderer Ausschnitt oder extreme Perspektive) unterbleibt”''. (J. Stahl w.o.)


Auf der [[documenta X]] zeigte Huber ein zusammen mit <span class="plainlinks">[http://en.wikipedia.org/wiki/Philip_Pocock Philip Pocock]</span> (* 1945 in Ottawa), Udo Noll (* 1966 in Hadamar/Hessen) und Florian Wenz (* 1958 in München) entwickeltes Internet-Projekt ''A Description of Equator an Some Other Lands'' (1997), an dem sich die Besucher [[interaktiv]] beteiligen konnten. Er nahm so an einer [[Virtuelle Realität|virtuellen]] Reise teil, die er selbst beeinflussen konnte.''„Jeder kann als Autor selbst erlebte oder erfundene Szenen hochladen, auf Erzählstränge der anderen reagieren und online eine Welt aus „lesbaren Körpern” schaffen''” <ref>Paul Sztulman in: documenta X, Kurzführer, Canz 1977, S. 106 ISBN 3-89322-938-8</ref>. Ein vorhergehendes Netzwerkprojekt von Huber und Pocock unter dem Titel ''Arctic Cicle'' beschäftige sich noch mit einer realen Reise in den Norden Kanadas, ein weiteres, ''Tropic of Cancer'', hatte eine Reise als Tourist durch [[Mexiko]] zum Thema.
Auf der [[documenta X]] zeigte Huber ein zusammen mit <span class="plainlinks">[http://en.wikipedia.org/wiki/Philip_Pocock Philip Pocock]</span> (* 1945 in Ottawa), Udo Noll (* 1966 in Hadamar/Hessen) und Florian Wenz (* 1958 in München) entwickeltes Internet-Projekt ''A Description of Equator an Some Other Lands'' (1997), an dem sich die Besucher [[interaktiv]] beteiligen konnten. Er nahm so an einer [[Virtuelle Realität|virtuellen]] Reise teil, die er selbst beeinflussen konnte.''„Jeder kann als Autor selbst erlebte oder erfundene Szenen hochladen, auf Erzählstränge der anderen reagieren und online eine Welt aus „lesbaren Körpern” schaffen''” <ref>Paul Sztulman in: documenta X, Kurzführer, Canz 1977, S. 106 ISBN 3-89322-938-8</ref>. Ein vorhergehendes Netzwerkprojekt von Huber und Pocock unter dem Titel ''Arctic Cicle'' beschäftige sich noch mit einer realen Reise in den Norden Kanadas, ein weiteres, ''Tropic of Cancer'', hatte eine Reise als Tourist durch [[Mexiko]] zum Thema.

Version vom 13. Oktober 2008, 11:48 Uhr

Felix Stephan Huber (*1957 in Zürich) ist ein Schweizer Multimedia-Künstler.

Leben und Werk

Das Werk des Künstlers besteht aus Digitalkunst, Multimedia, Videoinstallationen, Fotografie und Internet-Projekten, in denen er die sozialen und politischen Systeme thematisiert und die Möglichkeiten der Kunst, Inhalte zum Ausdruck zu bringen oder sogar verändernd und damit ins Leben einzugreifen, untersucht [1]. Bei den Fotografien, wie auch seine weiteren Arbeiten, richtet Huber „sein Augenmerk auf Stellen, die zwar allgemein geläufig sind, aber dennoch nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen: Fahrstühle,Schlafzimmer, Industriebrachen. Sein bildnerischer Ansatz ist dabei zunächst der des notierenden Fotografen: unprätentiös nimmt er mit der Kamera auf, was zu sehen ist” [2] (Johannes Stahl). So entstehen großformatige, aus mehreren Ansichten zusammengesetzte Bildtafeln, wie eine Arbeit von 1985 im Format 240 x 740 cm [3], bei der „eine ästhetisierende Lesart (wie schönes Licht, besonderer Ausschnitt oder extreme Perspektive) unterbleibt”. (J. Stahl w.o.)

Auf der documenta X zeigte Huber ein zusammen mit Philip Pocock (* 1945 in Ottawa), Udo Noll (* 1966 in Hadamar/Hessen) und Florian Wenz (* 1958 in München) entwickeltes Internet-Projekt A Description of Equator an Some Other Lands (1997), an dem sich die Besucher interaktiv beteiligen konnten. Er nahm so an einer virtuellen Reise teil, die er selbst beeinflussen konnte.„Jeder kann als Autor selbst erlebte oder erfundene Szenen hochladen, auf Erzählstränge der anderen reagieren und online eine Welt aus „lesbaren Körpern” schaffen[4]. Ein vorhergehendes Netzwerkprojekt von Huber und Pocock unter dem Titel Arctic Cicle beschäftige sich noch mit einer realen Reise in den Norden Kanadas, ein weiteres, Tropic of Cancer, hatte eine Reise als Tourist durch Mexiko zum Thema.

Für die Installation a-side (2000) zeigte er in einer verschachtelten Raumsituation großformatigen Schwarzweiß-Fotografien mit verschiedenen banalen Stadtmotive, die mit kleiner formatigen, sattgrüne Naturidylle zeigenden, Hochglanzfotos kombiniert waren, während auf Fernsehgeräten Videoloops mit einem eintönigen Hintergrundsound anliefen [5]. In der Kunsthalle Nürnberg stellte Huber 2005 ein neues, interaktives Computerspiel als raumgreifende Installationen vor, bei der die Wolfsschanze als das ehemalige Führerhauptquartier im Mittelpunkt stand. Das Spiel bot die passende Kulisse für explosive Aktionen, „ließ aber auch die Flucht auf vermeintlich friedlichere Levels zu” [6].


Ausstellungen (Auswahl)

2005 Kunsthalle Nürnberg, trouble with fantasy; 2000 Neuer Berliner Kunstverein, Rewind to the Future; Kunsthalle Kiel, Desert & Transit; 1999 Kunstmuseum Solothurn; Kunstverein Heilbronn; Städtische Galerie Nordhorn, Nordhorn; 1998 Kunsthaus Zürich, Freie Sicht aufs Mittelmeer; National Museum of Art, Osaka (Japan), Art and Environment: 1997 Kunsthalle St. Gallen; documenta X,Kassel; 1996 Bonner Kunstverein, Berechenbarkeit der Welt; 1995 Badischer Kunstverein, Karlsruhe, RAM (auch Neues Museum Weserburg Bremen); 1991 Kunsthalle Zürich Fotoprojektionen 1989-91: 1989 Museum Abteiberg, Mönchengladbach; 1986 Aargauer Kunsthaus, Aarau

Auszeichnungen und Stipendien

  • 1985 Eidgenössisches Stipendium; Kiefer-Halblitzel-Stipendium
  • 1990 Arbeitsstipendium des Kunstfonds, Bonn
  • 1993 P.S. 1-Stipendium, New York
  • 1995 Stipendium der Stadt Zürich für New York
  • 1999 Kunstpreis der Stadt Nordhorn

Literatur (Auswahl)

  • Photographie: Felix Stephan Huber und Beat Streuli, Aargauer Kunsthaus 1986.
  • Felix Stephan Huber: 10 Kalenderlandschaften, Kulturamt Konstanz 1989.
  • Felix Stephan Huber: Provisional, Kunsthalle Innsbruck u.a. 1992.
  • Felix Stephan Huber: Black Sea Diary. Zürich 1993.
  • Ausstellungskatalog, Dorothea-von Stetten-Kunstpreis, Kunstmuseum Bonn 1993.
  • Felix Stephan Huber: RAM - Realität Anspruch Medium, Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 1994.
  • Felix Stephan Huber: Berechenbarkeit der Welt, Bonner Kunstverein 1996

Werke in öffentlichen Sammlungen (Auswahl)

Vorlage:PND Felix Stephan Huber bei artfacts.net

Einzelnachweise

  1. Kunsthaus Aargau, 2005
  2. Johannes Stahl in: Bonner Kunstverein, artothek
  3. Huber, Fotografie
  4. Paul Sztulman in: documenta X, Kurzführer, Canz 1977, S. 106 ISBN 3-89322-938-8
  5. Installation in der Galerie Otto Schweins, 2000
  6. Kunsthalle Nürnberg