„United States Forces in Austria“ – Versionsunterschied

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Die '''United States Forces in Austria''' (USFA) war eine amerikanische militärische Organisationseinheit der [[Besetztes Nachkriegsösterreich|Besatzungszeit in Österreich]], die von 1945 bis 1955 existierte und nicht nur militärisch-administrative Funktionen hatte, sondern auch kulturell große Auswirkungen zeigte.
Die '''United States Forces in Austria''' (USFA) war eine amerikanische militärische Organisationseinheit der [[Besetztes Nachkriegsösterreich|Besatzungszeit in Österreich]], die von 1945 bis 1955 existierte und nicht nur militärisch-administrative Funktionen hatte, sondern auch kulturell große Auswirkungen zeigte.

Sie bestand aus Verbänden der [[7. US-Armee|7.]] (März 1946 aufgelöst) und [[3. US-Armee]], und unterstand ab 1947 dem ''US-Oberkommando für Europa'' (''European Command'' [[EUCOM]]), dann ''US Army Europe'' ([[USAREUR]]), Hauptquartier [[Frankfurt am Main]], ab Frühjahr 1948 [[Heidelberg]].


== Organisation ==
== Organisation ==
Die ''United States Forces Austria'' bestand aus Verbänden der [[7.&nbsp;US-Armee|7.]] (März 1946 aufgelöst) und [[3.&nbsp;US-Armee]], und unterstand ab 1947 dem ''US-Oberkommando für Europa'' (''European Command'' [[EUCOM]]), dann ''US&nbsp;Army Europe'' ([[USAREUR]]), Hauptquartier [[Frankfurt am Main]], ab Frühjahr 1948 [[Heidelberg]]. Sie umfasst bis zu 40.000 Mann.<ref name="">{{Literatur| Autor= Klaus Eisterer | Herausgeber= Günter Bischof, Michael Gehler, Rolf Steininger | Titel= Austria under Allied Occupation | TitelErg= (= ''Studies in Austria and Central European History and Culture'' 1) | Sammelwerk= Austria in the Twentieth Century | WerkErg= | Band= | Nummer= | Auflage= | Verlag= Transaction Publishers | Ort= New Brunswick/London | Jahr= 2009 | Kapitel= | Seiten=201 (Artikel 190-211) | ISBN= 0-7658-0175-2 | Online= [http://permalink.obvsg.at/AC03567449 Datensatz], {{Google Buch|BuchID=IylrS1jQWyAC |Seite= 201}}, Ausg. 2003 }}</ref>

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Installiert wurde die USFA am 5.&nbsp;Juli 1945 und hatte ihren Sitz in [[Salzburg]] im ''Camp [[Riedenburg (Salzburg)|Riedenburg]]''. Zusätzlich gab es noch ein untergeordnetes Hauptquartier in Wien. Als [[Flagge]] führten sie die Farben ''Blau-weiß-rot'', was eine Kombination der US-Flagge mit der österreichischen darstellen sollte.


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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Reinhold Wagnleitner]]: ''Coca-Colonisation und Kalter Krieg. Die Kulturmission der USA in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg''. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1991, ISBN 3-85115-131-3 (''Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik'' 52).
* [[Reinhold Wagnleitner]]: ''Coca-Colonisation und Kalter Krieg. Die Kulturmission der USA in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg''. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1991, ISBN 3-85115-131-3 (''Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik'' 52).
weiterführendes:
* [http://findarticles.com/p/articles/mi_qa3723/is_200301/ai_n9233677 Rezension von James Jay Carafano: ''Waltzing Into the Cold War'']
* [http://www.uibk.ac.at/zeitgeschichte/mitarbeiterinnen/files/fld-eisterer.html.de Forschungsleistungsdokumentation Klaus Eisterer], Universität Innsbruck, Institut für Zeitgeschichte – mit zahlreichen Arbeiten zum Thema


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.usarmygermany.com/USFA_MenuPage.htm Offizielle Unterlage über USFA]
* [http://www.usarmygermany.com/USFA_MenuPage.htm Offizielle Unterlage über USFA]

* [http://findarticles.com/p/articles/mi_qa3723/is_200301/ai_n9233677 Rezension von James Jay Carafano: ''Waltzing Into the Cold War'']
* {{Salzburger Nachrichten |wiki |titel=USFA}}
* {{Salzburger Nachrichten |wiki |titel=USFA}}



Version vom 22. Januar 2012, 14:02 Uhr

Die United States Forces in Austria (USFA) war eine amerikanische militärische Organisationseinheit der Besatzungszeit in Österreich, die von 1945 bis 1955 existierte und nicht nur militärisch-administrative Funktionen hatte, sondern auch kulturell große Auswirkungen zeigte.

Organisation

Die United States Forces Austria bestand aus Verbänden der 7. (März 1946 aufgelöst) und 3. US-Armee, und unterstand ab 1947 dem US-Oberkommando für Europa (European Command EUCOM), dann US Army Europe (USAREUR), Hauptquartier Frankfurt am Main, ab Frühjahr 1948 Heidelberg. Sie umfasst bis zu 40.000 Mann.[1]

Installiert wurde die USFA am 5. Juli 1945 und hatte ihren Sitz in Salzburg im Camp Riedenburg. Zusätzlich gab es noch ein untergeordnetes Hauptquartier in Wien. Als Flagge führten sie die Farben Blau-weiß-rot, was eine Kombination der US-Flagge mit der österreichischen darstellen sollte.

Anders als die sowjetische Besatzungsmacht, die aus einem armen, kriegszerstörten Land kam und wegen ihrer zahlreichen Übergriffe mangelnde Popularität genoss, wurden 1945 die Besatzungstruppen der westlichen Alliierten, vor allem jene der USA, in Österreich mit Erleichterung und Sympathie aufgenommen. Sie selbst sahen sich im Gegensatz zu den Besatzern in Deutschland als Befreier auf Grund des Moskauer Memorandums, nach dem Österreich das erste Opfer war (was in der Zwischenzeit aber stark relativ wurde). Erster Chef der USFA wurde General Mark W. Clark (1945–47). Ihm folgte Generalleutnant Geoffrey Keyes[2] (1947–1950), dann Stafford LeRoy Irwin[3] Ab 1950 lag die Funktion des amerikanischen Hochkommissars in der Hand des Zivilisten und Karrierediplomaten BotschafterWalter J. Donnelly.

Tätigkeiten

Die vornehmlich die Jugend erfassende „Coca-Kolonisation“[4] wurde durch die Besatzungssoldaten und ihre kulturellen und sportlichen Vorlieben wesentlich gefördert. So wurde unter anderem der Basketballsport durch die auch von österreichischen Vereinen mit benützte USFA-Basketballhalle im Wiener Messepalast gefördert, die Umwandlung des Kolosseum-Kinos in ein amerikanisches Soldatenkino („Yanks“) hatte wichtige Auswirkungen auf den Wiener 9. Bezirk Alsergrund, und die von der amerikanischen Besatzungsmacht geführten Medien (Tageszeitung Wiener Kurier, Sendergruppe Rot-Weiß-Rot, zunächst mit Zentrale in Salzburg, Blue Danube Network) hatten großen Einfluss auf die Prägung der österreichischen Nachkriegsmentalität. Ebenfalls auf kulturelle Wirkung ausgerichtet war die Schaffung der von der Information Service Branch (ISB) geführten Bibliotheks-Institution Amerika-Haus. Amerikahäuser gab es in Salzburg, Linz und Wien, wovon nur mehr jenes in Wien existiert. Auch die medialen Aktivitäten der amerikanischen Besatzungsmacht im Print- und Funkbereich wurden nach dem Staatsvertrag stark zurück gefahren.

Oberkommandierende der USFA

Literatur

  • Reinhold Wagnleitner: Coca-Colonisation und Kalter Krieg. Die Kulturmission der USA in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1991, ISBN 3-85115-131-3 (Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik 52).

weiterführendes:

Einzelnachweise

  1. Klaus Eisterer: Austria under Allied Occupation. (= Studies in Austria and Central European History and Culture 1). In: Günter Bischof, Michael Gehler, Rolf Steininger (Hrsg.): Austria in the Twentieth Century. Transaction Publishers, New Brunswick/London 2009, ISBN 0-7658-0175-2, S. 201 (Artikel 190–211) (Datensatz, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, Ausg. 2003).
  2. a b Geoffrey Keyes (* 30. Oktober 1888 in Fort Bayard, New Mexico, † 17. September 1967), vgl. en:Geoffrey Keyes
  3. a b Stafford LeRoy Irwin ( 23. März 1893, † 23. November 1955), vgl. en:Stafford LeRoy Irwin
  4. Reinhold Wagnleitner: Coca-Colonisation und Kalter Krieg. Die Kulturmission der USA in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg