„Zossener Straße (Berlin-Hellersdorf)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
...nun die Hell. Zossener Straße "vereinzelt"
(kein Unterschied)

Version vom 27. Januar 2012, 18:18 Uhr

Zossener Straße
Wappen
Wappen
Straße in Berlin
Zossener Straße
Zossener Straße
Straßenbahn M6 in der Zossener Straße
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Berlin-Hellersdorf
Angelegt in den 1980er Jahren des 20. Jahrhunderts
Anschluss­straßen Eichner Chaussee (N; außerhalb der Berliner Stadtgrenze), Tangermünder Straße (O)
Querstraßen Landsberger Allee, Luckenwalder Straße (beide Zweige des „U“), Michendorfer Straße (S), Ludwigsfelder Straße (N), Alte Hellersdorfer Straße, Klausdorfer Straße (N), Mittenwalder Straße (N), Kastanienallee (S), Teupitzer Straße (N), Stendaler Straße
Plätze ein namenloser zw. Querarm Zossener Straße und Kastanienallee (S)
Bauwerke langgestreckte Wohnzeilen
Nutzung
Nutzergruppen Straßenverkehr
Technische Daten
Straßenlänge 1600 Meter

Die Zossener Straße im Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist eine etwa 1600 Meter lange Hauptverkehrsstraße im Ortsteil Berlin-Hellersdorf. Sie verbindet die Landsberger Allee / Landsberger Chaussee im Norden mit der Stendaler Straße im Osten.

Geschichte

Bei der Ostverschiebung der Berliner Stadtgrenze wurde ein neues Wege- und Straßennetz geschaffen. Der hier beschriebene Bereich gehörte zum zweiten Bauabschnitt im neu geschaffenen damaligen Stadtbezirk Hellersdorf. Die Namensgebung Zossener Straße erfolgte am 2. Juli 1987, gleichzeitig mit allen benachbarten Straßen. Die Bezirksverwaltung orientierte sich in diesem Wohnbereich an Ortsnamen aus der Mark Brandenburg, hier erfolgte die Bezeichnung nach Zossen, einer Stadt im Bezirk Potsdam, heute im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg gelegen.

Verlauf

Die Trassierung des ersten Drittels der Zossener Straße erfolgt auf dem östlichen Hochufer der Wuhle und parallel zum historischen Nord-Süd-Straßenzug EichestraßeKaulsdorfer StraßeHellersdorfer Straße.[1] Nach ihrem Schwenk liegt sie auf früheren Rieselfeldern.

Die Straße hat eine durchschnittliche Breite von 30 Metern und wird durch einen begrünten Mittelstreifen getrennt. In ihrem Verlauf macht sie nach etwa einem Drittel an der östlichen Einmündung der Luckenwalder Straße einen fast rechtwinkligen Schwenk nach Osten und an der Einmündung der Kastanienallee noch einmal einen leichten Bogen.

Die Zossener Straße besitzt zunächst östlich und nach dem Knick beidseitig gleichnamige parallel verlaufende Erschließungsstraßen. Für das Wohngebiet östlich und nördlich/südlich gibt es einige Queräste, die ebenfalls Zossener Straße heißen. Parallel zur Landsberger Chaussee entlang eines Querarms der Zossener Straße wurde ein begrünter Fußgängerweg angelegt, der auch Spiel- und Kletterelemente enthält.[2]

Die Zossener Straße setzt sich an der Kreuzung mit der Stendaler Straße als Tangermünder Straße fort.

Die Geokoordinate zeigt etwa auf die Mitte der Straße.

Panorama der Zossener Straße am Knick

Bebauung

Die Stadtplaner konzipierten für die Neubebauung der „Wohngebiete Kaulsdorf I und II bzw. Kaulsdorf/Hellersdorf“, wie dieser Bereich zuerst genannt wurde[3], vielgeschossige Wohnbauten, die kostengünstig aus vorgefertigten Platten errichtet werden konnten. Diese Plattenbauten entstanden durch Bauarbeiter aus allen Bezirken der DDR und bilden zusammenhängende Straßenzeilen.

Der Nord-Süd-Straßenabschnitt ist nur auf der Ostseite mit Wohnhäusern bebaut, die Ostseite ist dem Grünzug um das Flüsschen Wuhle vorbehalten. Der West-Ost-Abschnitt der Straße (die „Südliche Zossener Straße“) besitzt beidseitig langgestreckte Wohnbauten, die zwischen fünf und elf Stockwerke hoch sind. Einige erst nach der Wende errichtete Lückenbauten passen sich der bereits vorhandenen Bebauung an. Die erfolgten Rekonstruktionen und Sanierungen der Wohnhäuser führten zu einem bunteren und abwechslungsreicheren Fassadenbild.

Ebenfalls im südlichen Bereich wurde der Abschnitt zwischen Zossener Straße und Havelländer Ring als Teil des „Grünen Bandes“ mit rund 183.000 Euro aus dem Programm Stadtumbau Ost hergerichtet. Er wurde im September 2009 fertig gestellt und der Öffentlichkeit übergeben.[4]

Zum Wohnbereich der Zossener Straße gehören eine Kindertagesstätte, das Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH (Zossener Straße 53–55: Kinder-Integrationseinrichtung Kita „Taffy“)[5] und zwei Schulen, darunter die „Jean-Piaget-Sekundarschule“[6], die im Jahr 2008 auf rückgebauten Flächen einen neu angelegten Sportplatz erhielt[7]. Ein weiteres Schulgebäude aus DDR-Zeiten wurde – auf der Grundlage eines vom BA Marzahn-Hellersdorf ausgearbeiteten und von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beschlossenen Flächennutzungsplans für die südliche Zossener Straße – 2009 abgerissen und die Fläche zu Bauland umgewidmet. Die als „Arrondierung der umgebenden Wohnnutzung im Bereich der Zossener Straße“ bezeichnete Maßnahme führte zunächst zu einer Brachfläche, die in der Folge schrittweise mit neuen Mietwohnbauten im Bestand verdichtet wird.[8]

Im Kreuzungsbereich der Zossener Straße mit der Alten Hellersdorfer Straße wurde im Rahmen des Programms Stadtumbau Ost ein „Quartierszentrum“ festgelegt, was zu einer besseren Nutzung vorhandener Brach- oder Grünflächen führte.[9]

Verkehr

Die Zossener Straße wird seit den 1990er Jahren auf kompletter Länge von den Straßenbahnlinien M6 und 18 befahren. Bei der Namensgebung der Straße gab es die Straßenbahnlinien hier noch nicht.[10] Die Bewohner konnten Omnibuslinien in der Alten Hellersdorfer Straße (Linie 75) und in der Eisenacher Straße (Linie 91) sowie die in der Landsberger Allee verkehrenden Straßenbahnen (6, 10) benutzen.

Jede Hauptfahrtrichtung für den Individualverkehr gliedert sich in zwei Fahrspuren, an einigen Stellen sind zusätzliche Parkbuchten vor den Wohnhäusern oder im Mittelstreifen ausgearbeitet.

Kunst in der Straße

Kunst auf den Dächern

An ihrem nördlichen Beginn wurden 1997/1998 auf den Dächern der Hausnummern 9–17 (sowie Teupitzer Straße 34–44) Kunstobjekte im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft Hellersdorf (WoGeHe) installiert: Stahlskelett-Skulpturen mit farbigen Trapezblechen (zwischen 5 und 11 Meter hoch) des litauischen Künstlers Mindaugas Navakas mit dem Titel Reconnaissance. Die Einzelobjekte sind eine Vase, ein Blitz und ein Obelisk, die sich in Variationen wiederholen. Die Kunst auf dem Bau ist das Ergebnis eines Workshops für Künstler aus baltischen Staaten.[11]

Hauszeichen

Vor den Häusern 70–84 befinden sich Hauszeichen – aus Sandstein gefertigte stilisierte Darstellungen auf quadratischen Betonsockeln. Urheber sind die Bildhauerin Marguérite Blume-Cardenas und der Künstler Karl Günter Möpert. Die knapp ein Meter hohen Skulpturen stellen stilisierte Blumen dar und Variationen zum Thema Kugel.[12]

Einzelnachweise

  1. Berliner Stadtplan von 1947 (online)
  2. Info des BA Marzahn-Hellersdorf zum Spielplatz Zossener Straße 66–68, abgerufen am 27. Januar 2012
  3. Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 246 ff.
  4. „Grünes Band“ auf Stadtumbau-berlin.de, abgerufen am 27. Januar 2012
  5. Website der Kita Taffy
  6. Website der Jean-Piaget-Oberschule
  7. Website von Stadtumbau Ost mit Info zur Sportanlage der Piaget-Schule, abgerufen am 27. Januar 2012
  8. Flächennutzungsplan Südliche Zossener Straße Nr. 9/08; (PDF), 2 Seiten, abgerufen am 27. Januar 2012
  9. Website zum Quartierszentrum Alte Hellersdorfer /Zossener Straße; Maßnahmen 2010
  10. Berlin. Buchplan 1988, VEB Tourist Verlag Berlin/Leipzig; Seite 20
  11. Kunst in der Großsiedlung…, S. 264
  12. Kunst in der Großsiedlung…, S. 254

Koordinaten: 52° 32′ 41,1″ N, 13° 35′ 34,2″ O