(985) Rosina

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Asteroid
(985) Rosina
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Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 5. Mai 2025 (JD 2.460.800,5)
Orbittyp Marsbahngrazer
Asteroidenfamilie
Große Halbachse 2,299 AE
Exzentrizität 0,278
Perihel – Aphel 1,661 AE – 2,937 AE
Perihel – Aphel  AE –  AE
Neigung der Bahnebene 4,1°
Länge des aufsteigenden Knotens 290,2°
Argument der Periapsis 59,6°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 2. Oktober 2023
Siderische Umlaufperiode 3 a 177 d
Siderische Umlaufzeit {{{Umlaufdauer}}}
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 19,26 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser
Abmessungen {{{Abmessungen}}}
Masse Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg
Albedo
Mittlere Dichte g/cm³
Rotationsperiode 3 h 1 min
Absolute Helligkeit 12,8 mag
Spektralklasse {{{Spektralklasse}}}
Spektralklasse
(nach Tholen)
Spektralklasse
(nach SMASSII)
S
Geschichte
Entdecker Karl Wilhelm Reinmuth
Datum der Entdeckung 14. Oktober 1922
Andere Bezeichnung 1922 TC
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(985) Rosina ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 14. Oktober 1922 vom deutschen Astronomen Karl Wilhelm Reinmuth an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl bei einer Helligkeit von 13,0 mag entdeckt wurde.

Karl Reinmuth entdeckte so viele Asteroiden, dass es ihm oft schwerfiel, Namen für die nummerierten zu finden. Daher verwendete er häufig Mädchennamen aus dem Kalender „Lahrer Hinkender Bote“. Diese Namen müssen keine Verbindung zu seinen Zeitgenossen haben. (Anmerkung von I. van Houten-Groeneveld)

Die Bahn des Asteroiden besitzt eine große Exzentrizität, wodurch seine Periheldistanz (sonnennächster Punkt) zwar noch größer als das Perihel, aber kleiner als das Aphel (sonnenfernster Punkt) des Mars ist. Er wird daher zu den Marsbahngrazern gezählt. Durch die Schrägstellung der Bahn des Asteroiden gegenüber der Marsbahn und die gegeneinander verdrehten Apsidenlinien können sich die beiden Himmelskörper derzeit aber nicht näher kommen als bis auf etwa 46,0 Mio. km (0,31 AE).

Wissenschaftliche Auswertung

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Bereits im August 2002 war für (985) Rosina aus einer gemessenen Lichtkurve eine Rotationsperiode von 3,0126 h bestimmt worden. Am 19. und 22. Juli 2009 wurde der Asteroid dann am Observatorium der Grup d’Astronomia de Tiana in Spanien erneut photometrisch beobachtet und eine Rotationsperiode von 3,012 h bestimmt.[1] Weitere Beobachtungen erfolgten am 30. und 31. Mai 2019 an der Anderson Mesa Station des Lowell-Observatoriums in Arizona. Hier wurde eine Rotationsperiode von 3,015 h abgeleitet.[2]

Mit dem Weltraumteleskop Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) konnten während dessen Durchmusterung des Südhimmels 2018 bis 2019 auch Objekte des Sonnensystems beobachtet werden. Dabei wurden auch die Lichtkurven von fast 10.000 Asteroiden aufgezeichnet. Für (985) Rosina wurde aus Messungen etwa vom 26. April bis 5. Mai 2019 eine Rotationsperiode von 3,0126 h bestimmt.[3] Aus archivierten Daten des Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) aus dem Zeitraum 2015 bis 2018 konnte dann in einer Untersuchung von 2020 mit der Methode der konvexen Inversion für ein ellipsoidisches Gestaltmodell des Asteroiden nur eine prograde Rotation sowie eine Periode von 3,01274 h bestimmt werden.[4]

(985) Rosina bildet mit dem Asteroiden (763) Cupido ein quasi-complanares Asteroidenpaar.[5] Sie besitzen teilweise sehr ähnliche Bahnelemente und bewegen sich nahezu in der gleichen Bahnebene, allerdings ist die Bahn von (985) Rosina etwas elliptischer und ihre Apsidenlinien sind leicht gegeneinander verdreht. (763) Cupido besitzt eine etwas kürzere Umlaufzeit um die Sonne als (985) Rosina, so dass er diese etwa alle 87 Jahre überholt. Für einen Zeitraum von sechs Jahren führen die beiden Asteroiden dann als Quasisatelliten eine Pendelbewegung umeinander aus, allerdings ohne gravitativ aneinander gebunden zu sein, bevor sie sich wieder voneinander entfernen. In den 1000 Jahren um die derzeitige Epoche herum kommen sich die beiden Körper aber nicht näher als 2,3 Mio. km.[6]

Commons: (985) Rosina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. J. Martinez, J. M. Aymami, R. Bosque, J. Martin: CCD Photometry and Lightcurve Analysis of 985 Rosina and 990 Yerkes from Grup D’Astronomica de Tiana (G.A.T.) Observatory. In: The Minor Planet Bulletin. Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers, Band 37, Nr. 2, 2010, S. 42–43, bibcode:2010MPBu...37...42M (PDF; 254 kB).
  2. B. A. Skiff, K. P. McLelland, J. J. Sanborn, P. Pravec, B. W. Koehn: Lowell Observatory Near-Earth Asteroid Photometric Survey (NEAPS): Paper 4. In: The Minor Planet Bulletin. Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers, Band 46, Nr. 4, 2019, S. 458–503, bibcode:2019MPBu...46..458S (PDF; 3,55 MB).
  3. A. Pál, R. Szakáts, Cs. Kiss, A. Bódi, Zs. Bognár, Cs. Kalup, L. L. Kiss, G. Marton, L. Molnár, E. Plachy, K. Sárneczky, Gy. M. Szabó, R. Szabó: Solar System Objects Observed with TESS – First Data Release: Bright Main-belt and Trojan Asteroids from the Southern Survey. In: The Astrophysical Journal Supplement Series. Band 247, Nr. 1, 2020, S. 1–41, doi:10.3847/1538-4365/ab64f0 (PDF; 1,06 MB).
  4. J. Ďurech, J. Tonry, N. Erasmus, L. Denneau, A. N. Heinze, H. Flewelling, R. Vančo: Asteroid models reconstructed from ATLAS photometry. In: Astronomy & Astrophysics. Band 643, A59, 2020, S. 1–5, doi:10.1051/0004-6361/202037729 (PDF; 756 kB).
  5. J. L. Simovljević: Duration of Quasi-complanar Asteroids Regular Proximities In: Bulletin de l’Académie serbe des Sciences et des Arts. Band 76, 1981, S. 33–37 (PDF; 1,99 MB).
  6. A. Vitagliano: SOLEX 12.1. Abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).