10. Räumbootsflottille

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Die 10. Räumbootsflottille war ein Marineverband der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Die Flottille wurde im Februar und März 1942 in Cuxhaven mit den acht Booten R 175R 177, R 179R 182 und R 184 des Typs Räumboot 1937–43 aufgestellt und dann im Juli 1942 in den Ärmelkanal nach Ouistreham verlegt, von wo aus sie – als Teil der 2. Sicherungs-Division – Minen- und Sicherungsaufgaben erfüllte. Nach der alliierten Invasion der Normandie im Juni 1944 wurde die Flottille am 22. August 1944 wegen ihrer weitgehenden Vernichtung aufgelöst.

Begleitschiff der Flottille war ab 1943 das 1941/42 zum R-Boot-Begleitschiff Von der Lippe umgebaute und umbenannte ehemalige Minensuchboot M 546 (ex Taku, ex M 146). Flottillenchef war Kapitänleutnant (später Korvettenkapitän) Herbert Nau.[1]

Boote und Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nummer Zur Flottille Verbleib
R 175 Feb. 1942 1944 zur 17. R-Flottille; 1945 zum GMSA (3. Minenräumdivision in Kopenhagen); 19. Nov. 1947 an Dänemark als MR 175 ausgeliefert; 1948 abgewrackt
R 176 Feb. 1942 1944 zur 17. R-Flottille; 1945 zum GMSA (3. Minenräumdivision in Kopenhagen); 19. Nov. 1947 an Dänemark als MR 176 ausgeliefert; 1948 abgewrackt
R 177 Feb. 1942 1944 zur 13. R-Flottille; 28. Feb. 1945 bei Stolpmünde gesunken
R 179 Feb. 1942 15. Mai 1944 nach Minentreffer vor Le Havre gesunken
R 180 Feb. 1942 2. Juli 1944 durch britische MTB bei Fécamp versenkt
R 181 Feb. 1942 1944 zur 17. R-Flottille, 1945 zum GMSA (3. Minenräumdivision in Kopenhagen); 19. Nov. 1947 an Dänemark als MR 181 ausgeliefert
R 182 März 1942 15. Juni 1944 bei Fliegerangriff bei Le Havre versenkt; gehoben und repariert; 16. August 1944 bei Chatou auf der Seine selbstversenkt
R 184 April 1942 16. August 1942 durch britische MGBs nordwestlich von Calais versenkt[2]
R 190 Juli 1942 1944 zur 12. R-Flottille; 20. Mai 1944 bei Fliegerangriff in der Straße von Otranto versenkt
R 213 Jan. 1943 16. August 1944 bei Chatou auf der Seine selbstversenkt
R 217 Juni 1943 16. August 1944 bei Chatou auf der Seine selbstversenkt
R 218 Juli 1943 1943–44 bei der 4. R-Flottille; 19. August 1944 im Gefecht mit britischen MTBs beim Kap d’Antifer gesunken
R 219 August 1943 1944 zur 14. R-Flottille; 24. August 1944 bei Einfahrt nach Dieppe durch MTB- und Jagdbomberangriff versenkt
R 221 Sept. 1943 6. Juni 1944 bei Fliegerangriff bei Blainville-sur-Mer versenkt
R 222 Oktober 1943 21. Februar 1944 nach Minentreffer östlich von Schleimünde gesunken
R 224 Dez. 1943 6. Juli 1944 nach Explosion in Le Havre gesunken
R 234 Okt. 1943 1945 zur 25. R-Flottille; 1945 zum GMSA; 26. Oktober 1945 an die Sowjetunion ausgeliefert

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nerbert Nau, * 8. April 1913 in Lüneburg; † 28. August 1944 in Yvetot (Frankreich) bei einem Autounfall; ausgezeichnet am 11. Juli 1944 mit dem Ritterkreuz.
  2. German R-Boat "R 184"; Interrogation of Survivors (Memento vom 19. Dezember 2010 im Internet Archive)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]