2B23

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2B23


Allgemeine Angaben
Entwickler/Hersteller Zentrales Forschungsinstitut für Feinmechanik АО «ЦНИИТОЧМАШ»
Entwicklungsjahr 2003
Produktionsstart 2003
Waffenkategorie Mörser
Mannschaft 5
Technische Daten
Gesamtlänge 2366–2950 mm
Rohrlänge 2800 mm
Kaliber 120 mm
Gewicht in
Feuerstellung
420 kg
Kadenz 8 bei kombinierten Splitter- und Sprengmunition, 10 bei Minen Schuss/min
Höhenrichtbereich +42–+85 Winkelgrad
Seitenrichtbereich -8–+8

2B23 – auch bekannt als „Nona-M1“ – ist ein russischer gezogener Mörser. Er wurde im Zentralen Forschungsinstitut für Feinmechanik (АО «ЦНИИТОЧМАШ») in der Stadt Klimowsk entwickelt und wird in den Motowilicha-Werken in der Stadt Perm produziert.

Geschichte

Im Jahr 2000 wurde von der Hauptverwaltung für Raketen und Artillerie die Aufgabe erteilt, einen neuen gezogenen Mörser, unter der Bezeichnung „Nona-M1“ zu entwickeln. Als Hauptentwickler wurde das „Zentrale Forschungsinstitut für Feinmechanik“ (ЦНИИточмаш) ernannt. In der Mörserkonstruktion wurden ballistische Eigenschaften der 2A51-Kanone bzw. Mörsers der Selbstfahrlafette 2S9 „Nona-S“ übernommen, das die Verwendung der gleichen Geschosse erlaubte. Die Trägerplatte wurde vom „Zentralen Forschungsinstitut (Буревестник)“ entwickelt. Die ersten Prototypen wurden in den Motowilicha-Werken produziert.[1]:16

Im Jahr 2003 durchlief der 2B23-Mörser die Abnahmetests, nach denen im Konstruktionsbüro einige Nachbesserungen nötig wurden. Dies betraf die Konstruktion der Trägerplatte sowie des Laufes, der in der analogen Version in der Selbstfahrlafette 2S31 verwendet wird. Von Mai bis September 2004 durchlief der 2B23-Mörser Vorversuche auf dem Rschewskij-Artilleriefeld bei Sankt Petersburg. Im Jahr 2005 durchlief der Mörser Tests unter Aufsicht des Verteidigungsministeriums, wobei nach kritischen Einwänden abermals Nachbesserungen an der Konstruktion durchgeführt werden mussten. Schließlich wurde der 2B23-Mörser im Jahr 2007 in den Dienst der russischen Streitkräfte gestellt. Erst danach wurde die erste Serie produziert.[1]:17

Beschreibung

Der Hauptverwendung des 2B23-Mörsers besteht in der Bekämpfung von Infanterie sowie von leicht gepanzerten und nicht gepanzerten Fahrzeugen. Mit ihm sollten die Mörser-Batterien der mechanisierten Infanteriebataillone sowie Verbände der Fallschirmjäger ausgestattet werden, da der Mörser durch eine spezielle Abwurfvorrichtung aus einem Flugzeug abgeworfen werden kann.[1]:36

Der 2B23-Mörser besteht aus fünf Hauptelementen:

  1. Lauf;
  2. Rahmen mit Verschluss;
  3. Lafette auf Rädern;
  4. Grundplatte;
  5. Zielerfassung "МПМ-44М".

Der Lauf des 2B23-Mörsers verfügt über einen Drall mit 40 Zügen. In der Verschlusseinheit befindet sich ein zylinderförmiges Patronenlager. Für die Verbindung des Laufes mit der Ladungs- und Verschlusseinheit ist auf dem Ladungsabschnitt des Laufes ein Patronenrahmen installiert. Am Mündungslauf ist ein Kupplungsstück für den Zug mit einem Zugfahrzeug angebracht.[1]:36

Der 2B23-Mörser verbindet im Ganzen den Rahmen und den Verschlussmechanismus. Die Konstruktion ähnelt einem Kasten, in dem der Lauf montiert wurde. Der Kasten ist mit einem Zapfenrahmen verbunden. Auf dem Rahmen wird ein Sperrbolzen mit einer Stange befestigt. Für die Ladung eines Geschosses wird der Lauf im Kasten vertikal gedreht und in der horizontalen Position installiert. Der Öffnungsmechanismus aktiviert den Feuermechanismus. Die Konstruktion der Lafette verfügt über eine Aufhängung mit Torsionspendel und ist mit dem Rahmen verbunden. Durch eine Verstellmöglichkeit der Achsstange in der horizontalen Position lässt sich die Radspur ändern. Die Grundplatte ist eine modifizierte Version des 2B11-Granatwerfers, der einen Bestandteil des 2S12-Sani-Systems darstellt.

Für die Zielerfassung des 2B23-Mörsers dient die modifizierte Version des Visiers МПМ-44М, das aus zwei Visierelementen besteht, dem Kollimator-K-1-Visier mit Kollimatorskala sowie dem zusätzlichen Laser ЛУЧ-ПМ2М.[1]:37

Als Munition kommen unter anderem folgende Arten sowjetischer bzw. russischer Produktion zum Einsatz,

  • Geschosse mit kombiniertem Gefechtskopf mit Splitter- und Sprengstoffelementen wie beispielsweise das sogenannte „Rocket-assisted projectile“-Geschoss 3ВОФ55-1 mit einem Fernzünder und einem Gewicht von 19,8 kg erreichen eine Reichweite zwischen 0,7 und 12,8 km und können eine freie Fläche von 3600 bis 5400 m² sowie eine Fläche mit Panzertechnik von 3400 bis 5100 m² verwüsten.
  • Thermobarische Geschosse wie zum Beispiel das 3ВОФ119-Geschoss mit einem Gewicht von 19,5 kg erreichen eine Reichweite zwischen 0,9 und 8,8 km.
  • Präzisionsgelenkte Munition wie etwa die „Kitolow“-Artilleriegranate mit einem Gewicht von 25 kg erreicht eine Reichweite zwischen 9 und 12 km.
  • Geschosse mit Gefechtskopf aus Brandelementen wie zum Beispiel das Geschoss 3ВЗ4 mit einem Gewicht von 16,3 kg erreichen eine Reichweite zwischen 0,45 und 5,7 km.

des Weiteren alle 120-mm-Geschosse der 2A51-Kanone der Selbstfahrlafette 2S9.

Nutzerstaaten

Aktuelle Nutzer

Einzelnachweise

  1. a b c d e Федосеев С.: Техника и вооружение. Вчера, сегодня, завтра. Hrsg.: Муратов М. (= 6. 120-мм буксируемый казнозарядный миномёт «Нона-М1»). 2008, ISSN 1682-7597.
  2. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 200 (englisch, Stand: Januar 2018).