Villa Hedwig
Die Villa Hedwig[1] ist ein Wohnhaus am Körnerweg 2 / Ecke Meißner Straße im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul. Es wurde 1871 durch den dort lebenden Zeichner, Illustrator und Aquarellmaler Herbert König erweitert.
Beschreibung
Die anderthalbgeschossige, unter Denkmalschutz[2] stehende Villa hat einen geschosshohen Kniestock sowie ein Satteldach. In der Hauptansicht am Hang zur Meißner Straße befindet sich ein zweigeschossiger Mittelrisalit mit einem hohen Gesprengegiebel, davor findet sich eine hölzerne Veranda mit Freitreppe zur Hangterrasse, von dieser wiederum geht eine Treppe zum Garten.
In der linken Seitenansicht befindet sich zum Körnerweg hin am Giebel der eingeschossige Salonanbau mit einem sehr flachen Dach, davor eine halbrunde Terrasse mit einer Balustrade. In der rechten Seitenansicht befindet sich unter dem weit herausgezogenen Satteldach ein Holzbalkon. Auf der Bergseite des Hauses stehen eingeschossige Nebengebäude.
Das geputzte Gebäude ist durch Gesimse und Eckquaderungen gegliedert, die Fenster tragen Klappläden und im Dach befinden sich „eigenwillig gestaltete“ Giebelgauben.
Die Denkmalpflege bewertet das Gebäude als: „bemerkenswerter Wohnbau der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit aufwändiger historisierender Fassadengestaltung und Ausstattung (unter anderem Stuckdecke), erbaut im Schweizer Stil ,baugeschichtlich und künstlerisch bedeutend“.[2]
Geschichte
Die Gebrüder Ziller errichteten vor 1871 am Körnerweg / Ecke Meißner Straße in Hanglage eine landhausartige Villa im Schweizerstil. Im Jahr 1869 bewohnte der königlich-sächsische „Geheime Regierungsrat und Ritter“ Gustav Traugott von Mangoldt die Villa Hedwig (Katasternummer 4B,[1] entsprechend Körnerweg 2[3]).
Der Zeichner Herbert König ließ durch die Zillersche Bauunternehmung 1871 zum Körnerweg hin einen eingeschossigen Salonbau anbauen. König „starb unerwartet am 13. Juni 1876 auf seinem liebgewonnenen Tusculum zu Lößnitz bei Dresden“.[4]
1893 ließ der neue Besitzer, der Fabrikant Georg Herrmann, das Gebäude umbauen, dabei wurden die Terrasse, die Veranda, der Balkon sowie der hohe Gesprengegiebel errichtet und die bestehenden Dachfenster vergrößert.
Literatur
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Gustav Wilhelm Schubert: Adreß- und Geschäfts-Verzeichnis der Einwohnerschaft in der Parochie Kötzschenbroda, 1869, S. 39/40 (Online: Band II).
- ↑ a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950449 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ Adressbuch Radebeul 1939, S. 360.
- ↑ Hyacinth Holland: König, Heribert. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 514 f.
Koordinaten: 51° 6′ 21″ N, 13° 39′ 22″ O