Säge-Tüpfelfarn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. März 2022 um 16:12 Uhr durch Seysi (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Säge-Tüpfelfarn

Säge-Tüpfelfarn (Polypodium cambricum)

Systematik
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae)
Gattung: Tüpfelfarne (Polypodium)
Art: Säge-Tüpfelfarn
Wissenschaftlicher Name
Polypodium cambricum
L.

Der Säge-Tüpfelfarn (Polypodium cambricum), auch Gallischer Tüpfelfarn genannt, ist eine im Mittelmeergebiet heimische Farnart aus der Ordnung der Tüpfelfarnartigen (Polypodiales).

Merkmale

Säge-Tüpfelfarn (Polypodium cambricum)

Der Säge-Tüpfelfarn erreicht Wuchshöhen von etwa 20 bis 50 cm. Das Rhizom trägt 5 bis 11 mm lange Spreuschuppen. Die Blätter sterben im Sommer ab, neue Blätter werden im Herbst gebildet. Der Blattrand ist knorpelig und durchscheinend. Er erreicht in den Blattbuchten nicht den Mittelnerv, er ist von diesem durch grünes Gewebe getrennt.

Die Sori sind länglich-elliptisch. In den Sori und Sporangien gibt es verzweigte, drüsige Fäden, die an Pilzhyphen erinnern. Die Sporangien besitzen vier bis sieben dickwandige Anuluszellen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 74.[1]

Verbreitung und Standorte

Der Säge-Tüpfelfarn ist im Mittelmeergebiet heimisch. Sei Verbreitungsgebiet reicht von Makaronesien, Marokko und Algerien bis Irland, Großbritannien, bis zur Schweiz und östlich bis zur Türkei, Syrien, Georgien und Armenien.[2] Mitteleuropa erreicht er nur in Südtirol, wo er vor allem zwischen Salurn und Bozen vorkommt, sowie in der südlichen Schweiz. Er wächst in Fels- und Mauerspalten, in Südtirol in klimawarmen Lagen. Er besiedelt Silikat- und Karbonatgestein. Er ist vorwiegend auf die colline Höhenstufe beschränkt, selten steigt er bis in die montane Stufe. Er kommt in Gesellschaften des Verbands Polypodion serrati vor.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]

Systematik

Man kann die folgenden Unterarten unterscheiden[5]:

  • Polypodium cambricum L. subsp. cambricum (Syn.: Polypodium australe Fée, Polypodium vulgare var. serratum Willd., Polypodium serratum (Willd.) F. Saut., Polypodium cambricum subsp. australe (Fée) Greuter & Burdet, Polypodium cambricum subsp. serrulatum (Arcang.) Pic. Serm., Polypodium vulgare subsp. serratum (Willd.) H. Christ): Sie kommt in Nordafrika, Süd- und Westeuropa, im südlichen Mitteleuropa und in Vorderasien vor.[5]
  • Polypodium cambricum subsp. azoricum (Vasc.) E. Nardi (Syn.: Polypodium vulgare subsp. azoricum Vasc., Polypodium azoricum (Vasc.) R. Fern., Polypodium australe subsp. azoricum (Vasc.) E. Nardi): Sie kommt nur auf den Azoren vor.[5]
  • Polypodium cambricum subsp. macaronesicum (A. E. Bobrov) Fraser-Jenk. (Syn.: Polypodium macaronesicum A.E. Bobrov): Sie kommt auf den Kanaren, auf Madeira und in Spanien vor.[5]

Belege

  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.

Einzelnachweise

  1. Tropicos. [1]
  2. Michael Hassler: Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns. - Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 12.10 vom Februar 2022.
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 87.
  4. Polypodium cambricum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 4. März 2022.
  5. a b c d Christenhusz, M. & Raab-Straube, E. von (2013): Lycopodiophytina. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Polypodium cambricum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Commons: Polypodium cambricum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien