Želimir Žilnik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. März 2022 um 13:04 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Bild ergänzt, Leerzeichen in Überschrift). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Želimir Žilnik

Želimir Žilnik (kyrillisch Желимир Жилник, [ˈʒɛ̌limiːr ˈʒîlniːk]; geboren am 8. September 1942) ist ein jugoslawischer und serbischer Filmregisseur. Er gilt als einer der bekanntesten Vertreter des jugoslawischen Schwarzen Films der 1960er und 1970er Jahre.[1][2]

Biografie

Žilnik wurde 1942 in dem von der Gestapo betriebenen Konzentrationslager Crveni Krst in der Nähe von Niš geboren. Seine Eltern waren Kommunisten, die hingerichtet wurden.[3] Er wurde von seinen Großeltern aufgezogen.

Als Jugendlicher war Žilnik Redakteur der kommunistischen Zeitschrift Tribina Mladih. Als Student wurde er in ein Austauschprogramm mit New York aufgenommen. Nach seiner Rückkehr nach Jugoslawien wurde er ab 1967 für die Filmproduktionsfirma Neoplanta tätig. Mit seinem dritten Kurzfilm Nezaposleni Ljudi (Die Arbeitslosen) 1969 wurde er als Filmemacher bekannt.

Nachdem mehrere Filme von der jugoslawischen Regierung kritisiert wurden, ging Žilnik für einige Zeit ins Exil nach Westdeutschland, wo er mehrere Filme über Gastarbeiter machte, die ebenfalls kritisch aufgenommen wurden, und Žilnik kehrte nach Jugoslawien zurück. Von 1977 bis 1990 machte er vor allem Fernsehfilme.

Filmografie (Auswahl)

  • Nezaposleni Ljudi (Die Arbeitslosen). Kurzfilm, 1968.
  • Rani radovi (Frühe Werke). 1969.[4]
  • Crni film (Schwarzer Film). Kurzfilm, 1971.
  • Unter Denkmalschutz. 1975.
  • Öffentliche Hinrichtung. 1975.
  • Lijepe žene prolaze kroz grad (Schöne Frauen spazieren durch die Stadt). 1986.
  • Tako se kalio čelik (Wie der Stahl gehärtet wurde). 1988.[5]
  • Tito po drugi put medju Srbima (Tito zum zweiten Mal unter den Serben). Dokumentarfilm, 1994.
  • Dupe od mramora (Marble Ass). 1995.[6]
  • Wanderlust. 1998.
  • Fortress Europe. 2000.
  • Europe Next Door. 2005.
  • Stara škola kapitalizma (Die alte Schule des Kapitalismus). 2009.
  • Logbook Serbistan. 2015.
  • Das schönste Land der Welt. Dokudrama, 2018. Mit dem hor 29 novembar.[7]

Literatur

  • Lena Kilkka Mann: The Provocative Želimir Žilnik: from Yugoslavia’s Black Wave to Germany’s RAF. In: Südslavistik online. Nr. 2, 2010, ISSN 1868-0348, S. 35–57 (suedslavistik-online.de [PDF]).
Commons: Želimir Žilnik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Scott MacDonald, Patricia R. Zimmerman: Flash Flaherty: Tales from a Film Seminar. Indiana University Press, 2021, ISBN 978-0-253-05401-2 (google.com).
  2. Ingrid Hotz-Davies, Franziska Bergmann, Georg Vogt: The Dark Side of Camp Aesthetics: Queer Economies of Dirt, Dust and Patina. Routledge, 2017, ISBN 978-1-351-80951-1 (google.com).; Roland Hsu: Ethnic Europe: Mobility, Identity, and Conflict in a Globalized World. Stanford University Press, 2010, ISBN 978-0-8047-6946-4, S. 104 (google.com).
  3. Gal Kim: The Partisan Counter-Archive: Retracing the Ruptures of Art and Memory in the Yugoslav People's Liberation Struggle. Walter de Gruyter, 2020, ISBN 978-3-11-068215-1 (google.com).
  4. Dino Murtic: Post-Yugoslav Cinema: Towards a Cosmopolitan Imagining. Springer, 2015, ISBN 978-1-137-52035-7, S. 43 (google.com).
  5. 16th Moscow International Film Festival (1989). In: MIFF. Archiviert vom Original am 16. März 2013; abgerufen am 24. Februar 2013.
  6. 19th Moscow International Film Festival (1995). In: MIFF. Archiviert vom Original am 22. März 2013; abgerufen am 16. März 2013.
  7. Bert Rebhandl: Ist Österreich »Das schönste Land der Welt«? Ein bemerkenswertes Dokudrama Der Standard, 10. Dezember 2018.