Standby High-Readiness Brigade

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Standby High-Readiness Brigade
—SHIRBRIG—


Verbandsabzeichen
Aktiv 15. Dezember 1996 bis 30. Juni 2009
Staat Vereinte Nationen
Stärke 4.000 –- 5.000
Hauptquartier (Kommandostab) Danemark Høvelte
Motto Rapid, Flexible, Prepared (deutsch: schnell, flexibel, vorbereitet)
Führung
letzter Kommandeur Generalmajor K. Mosgaard
Ehemalige
Kommandeure

Generalmajor Patrick Cammaert Niederlande Niederlande
Brigadegeneral Sten Edholm Schweden Schweden
Brigadegeneral Greg Mitchell Kanada Kanada

Die Standby High-Readiness Brigade (SHIRBRIG) war eine auf eine von Dänemark ausgehende Initiative hin aufgestellte schnelle Eingreiftruppe, die für Friedenssicherungseinsätze der Vereinten Nationen gedacht war.

Sie entstand hauptsächlich als Folge des Völkermords in Ruanda und anderer Gräueltaten.

Am 1. Januar 2000 wurde sie für einsatzbereit erklärt und nahm bereits im November 2000 an einer ersten Mission am Horn von Afrika teil, wo sie den Kern der UN-Mission in Äthiopien und Eritrea (UNMEE) bildete.

Geschichte

Auf eine Initiative Dänemarks gründeten sieben Staaten (neben Dänemark die Niederlande, Kanada, Norwegen, Österreich, Polen und Schweden) am 15. Dezember 1996 die Standby High-Readiness Brigade (SHIRBRIG).[1] Mit diesem Verband sollten auch kleine und mittelgroße Länder Erfahrung in friedenserhaltenden Einsätzen sammeln und militärische Ressourcen zur Verfügung stellen können.[1] Weiterhin sollte eine Einheit geschaffen werden, die kurzfristig (innerhalb von 15 bis 30 Tagen)[1] verfügbar – "First In, First Out" – in Brigadestärke für Einsätze unter dem Schirm der Vereinten Nationen bereitsteht.[1] Dabei war für die Einheit eine maximale Einsatzdauer von sechs Monaten vorgesehen und damit genug Zeit, damit die UNO selbst nach Spezialisten für einen weiterführenden Einsatz suchen konnte.[1]

Anfang des Jahres 2000 meldete SHIRBRIG an die Vereinten Nationen ihre Einsatzbereitschaft.[1]

Beim 33. SHIRBRIG-Lenkungsausschusstreffen im November 2008 wurde vereinbart, die operationellen Aktivitäten der SHIRBRIG mit 31. Dezember 2008 und die operativen Aktivitäten des Planungselementes mit 30. Juni 2009 zu beenden.[1]

Die wesentlichen Gründe für die Auflösung der SHIRBRIG war die Verlagerung des Engagements der europäischen Mitglieder in Einsätze, die von der Europäischen Union (EUFOR) bzw. der NATO (u. a. IFOR, KFOR und später ISAF) geführt wurden.[2] Bei den betroffenen Staaten war immer weniger Wille und Kapazität vorhanden Einsätze der SHIRBRIG mit ausreichend großen Truppenkontingenten zu unterstützen.[2]

Organisation

Der Verband bestand aus[1]

  • einem Lenkungsausschuss (der jeweils unter der Präsidentschaft eines der Mitglieder stand),
  • der Kontaktgruppe,
  • dem Planungselement (unter Führung des Stabschefs),
  • einem multinationalen Truppen-Pool in Brigadestärke (welche durch den Kommandeur geführt wurde)

Präsidentschaft

Kommandeure

  • 1997–1999: Brigadegeneral F. Særmark-Thomsen (Danemark Dänemark)
  • 1999–2001: Brigadegeneral P. C. Cammaert (Niederlande Niederlande)
  • 2001–2003: Brigadegeneral S. Edholm (Schweden Schweden)
  • 2003–2006: Brigadegeneral G. Mitchell (Kanada Kanada)
  • 2006–2008: Brigadegeneral F. Kochanowski (Polen Polen)
  • 2008–2009: Brigadegeneral T. Aa. Lund (Danemark Dänemark)
  • 2009–2010: Generalmajor K. Mosgaard (Danemark Dänemark)[3]

Stabschefs

  • 1997–1999: Oberst J. E. Jacobsson (Schweden Schweden)
  • 1999–2001: Oberst R. R. Romses (Kanada Kanada)
  • 2001–2003: Oberst P. A. Frederiksen (Danemark Dänemark)
  • 2003–2005: Oberst A. S. Lund (Norwegen Norwegen)
  • 2005–2006: Oberst W. van Dullemen (Niederlande Niederlande)
  • 2006–2007: Oberstleutnant J. J. J. Bolders (Niederlande Niederlande)
  • 2007–2009: Oberst Christof Tatschl (Osterreich Österreich)[4]

Teilnehmer

Die 14 Mitgliedstaaten von SHIRBRIG waren schließlich: Dänemark, Finnland, Irland, Italien, Kanada, Litauen, Norwegen, die Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Slowenien, Spanien und Schweden.[1]

Weiterhin waren Argentinien (ruhenden Mitgliedschaft), sowie Ägypten, Chile, Jordanien, Kroatien, Lettland, Portugal und Senegal (Beobachterstatus) beteiligt und stellten teilweise Personal für Übungen ab.[1]

Einsätze

Niederländische Soldaten der SHIRBRIG bei der Mission der Vereinten Nationen in Äthiopien und Eritrea (UNMEE)

Literatur

  • Joachim A. Koops: Das Ende der multinationalen UN-Eingreiftruppe (SHIRBRIG): Hintergründe, Lehren und Konsequenzen. In: Vereinte Nationen (Hrsg.): German Review on the United Nations. Vol. 59, No. 1. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2011 (dgvn.de [PDF]).
  • Joachim A. Koops, Johannes Varwick: Ten Years of SHIRBRIG–Lessons Learned, Development Prospects and Strategic Opportunities for Germany. In: Global Public Policy Institute (Hrsg.): GPPi Research Paper Series. Nr. 11, 2008 (gppi.net [PDF]).
  • Georg Rosenzopf: Das war SHIRBRIG - Standby High Readiness Brigade. In: Österreichisches Bundesministerium für Landesverteidigung (Hrsg.): Truppendienst – Magazin des Österreichischen Bundesheeres. Ausgabe 3, 2009, ISSN 0041-3658 (bundesheer.at).

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n Oberst Georg Rosenzopf: Das war SHIRBRIG - Standby High Readiness Brigade. In: bundesheer.at. Bundesheer, 2009, abgerufen am 15. Oktober 2021.
  2. a b c d e f g h Joachim A. Koops: Das Ende der multinationalen UN-Eingreiftruppe (SHIRBRIG): Hintergründe, Lehren und Konsequenzen. In: Vereinte Nationen: German Review on the United Nations. Vol. 59, No. 1, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2011.
  3. Commander. In: shirbrig.dk. SHIRBRIG, abgerufen am 15. Oktober 2021.
  4. Chief of Staff. In: shirbrig.dk. SHIRBRIG, abgerufen am 16. Oktober 2021.