Holger Böning
Holger Böning (* 16. Dezember 1949 in Delmenhorst) ist ein deutscher Medienhistoriker. Er gehört zu den wichtigsten Erforschern der Geschichte von Zeitungen und Zeitschriften der Vormoderne.
Leben und Wirken
Holger Böning besuchte die Volksschule und absolvierte eine Lehre als Starkstromelektriker. Er legte das Abitur am Oldenburg-Kolleg ab. Anschließend studierte er von 1972 bis 1978 Germanistik, Geschichte und Pädagogik. Im Jahre 1982 wurde er bei Hans-Wolf Jäger an der Universität Bremen promoviert mit einer Arbeit über die Volksaufklärung in der Schweiz. 1987 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Deutschen Presseforschung an der Universität Bremen. Seine Habilitation erfolgte 1991 mit einer Arbeit über die Presse und Gebrauchsliteratur der deutschen Aufklärung. Böning ist Professor für Neuere Deutsche Literatur und Geschichte der deutschen Presse am Institut für Deutsche Presseforschung der Universität Bremen. Er ist Mitherausgeber des Jahrbuchs für Kommunikationsgeschichte.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche und Schweizer Geschichte, die Literatur und Presse, die Aufklärung im deutschsprachigen Raum, die Geschichte des politischen Liedes und der politischen Lyrik. Er hat 1996 zusammen mit Emmy Moepps die ersten Bände der Bibliographie „Deutsche Presse“ zu Hamburg und den umliegenden Druckorten veröffentlicht. Dabei wurden mehr als 1000 Periodika für den Zeitraum vom 15. Jahrhundert bis 1815 verzeichnet. Für seine Arbeiten über die periodische Presse der Freien und Hansestadt Hamburg von den Anfängen bis 1815 wurde Böning 2005 vom Verein für Hamburgische Geschichte mit der Lappenberg-Medaille ausgezeichnet.[1]
Schriften (Auswahl)
Monografien
- Volksarzt und Prophet des Schreckens. Julius Moses. Ein jüdisches Leben in Deutschland. Edition Lumière, Bremen 2016, ISBN 978-3-943245-40-0.
- Zur Musik geboren. Johann Mattheson. Sänger an der Hamburger Oper, Komponist, Kantor und Musikpublizist. eine Biographie (= Presse und Geschichte. Bd. 80). Edition Lumière, Bremen 2014, ISBN 978-3-943245-22-6.
- Periodische Presse, Kommunikation und Aufklärung. Hamburg und Altona als Beispiel. Edition Lumière, Bremen 2002, ISBN 3-934686-09-5.
- Welteroberung durch ein neues Publikum. Die deutsche Presse und der Weg zur Aufklärung. Hamburg und Altona als Beispiel. Edition Lumière, Bremen 2002, ISBN 3-934686-08-7.
- Der Traum von Freiheit und Gleichheit. Helvetische Revolution und Republik (1798–1803) – die Schweiz auf dem Weg zur bürgerlichen Demokratie. Füssli, Zürich 1998, ISBN 3-280-02808-6.
- Revolution in der Schweiz. Das Ende der Alten Eidgenossenschaft. Die Helvetische Republik 1798–1803. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1985, ISBN 3-8204-8486-8.
- Heinrich Zschokke und sein „Aufrichtiger und wohlerfahrener Schweizerbote“. Die Volksaufklärung in der Schweiz (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur. Bd. 563). Lang, Bern u. a. 1983, ISBN 3-261-05065-9 (Zugleich: Bremen, Universität, Dissertation, 1982: Die Volksaufklärung in der Schweiz.).
Herausgeberschaften
- 300 Jahre Friedrich II. Ein Literaturbericht zum Jubiläumsjahr 2012. Eingeschlossen einige Gedanken zum Verhältnis des großen Königs zu seinen kleinen Untertanen zu Volksaufklärung und Volkstäuschung sowie zur Publizistik (= Presse und Geschichte. Bd. 75). Edition Lumière, Bremen 2013, ISBN 978-3-943245-13-4.
- mit Hanno Schmitt und Reinhart Siegert: Volksaufklärung. Eine praktische Reformbewegung des 18. und 19. Jahrhunderts (= Presse und Geschichte. Bd. 27). Edition Lumière, Bremen 2007, ISBN 978-3-934686-44-1.
- Hans Wolf Jäger, Andrzej Katny und Marian Szczodrowski (Hrsg.): Danzig und der Ostseeraum. Sprache, Literatur, Publizistik (= Presse und Geschichte. Bd. 16). Edition Lumière, Bremen 2005, ISBN 3-934686-27-3.
- Deutsche Presseforschung. Geschichte, Projekte und Perspektiven eines Forschungsinstituts der Universität Bremen. Nebst einigen Beiträgen zur Bedeutung der historischen Presseforschung (= Presse und Geschichte. Bd. 13). Edition Lumière, Bremen 2004, ISBN 3-934686-20-6.
- Französische Revolution und deutsche Öffentlichkeit. Wandlungen in Presse und Alltagskultur am Ende des achtzehnten Jahrhunderts (= Deutsche Presseforschung. Bd. 28). Saur, München u. a. 1992, ISBN 3-598-21629-7.
Literatur
- Rudolf Stöber, Michael Nagel, Astrid Blome, Arnulf Kutsch (Hrsg.): Aufklärung der Öffentlichkeit – Medien der Aufklärung. Festschrift für Holger Böning zum 65. Geburtstag. Steiner, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-515-10996-3, (Vorwort und erster Beitrag als PDF-Datei).
Weblinks
- Literatur von und über Holger Böning im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite an der Universität Bremen
- Seite am Institut für Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen mit Vita und Publikationsverzeichnis
Anmerkungen
- ↑ Astrid Blome, Arnulf Kutsch, Michael Nagel, Rudolf Stöber: Vorwort: Holger Böning zum 65. Geburtstag. In: Rudolf Stöber, Michael Nagel, Astrid Blome, Arnulf Kutsch (Hrsg.): Aufklärung der Öffentlichkeit - Medien der Aufklärung. Stuttgart 2015, S. 7–8 (Vorwort online einsehbar).
Personendaten | |
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NAME | Böning, Holger |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker und Medienwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 16. Dezember 1949 |
GEBURTSORT | Delmenhorst |