Silvana Imam

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Silvana Imam, 2015

Silvana Angelina Imam (* 19. September 1986 in Klaipėda, in der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik[1]) ist eine schwedische Rapperin.

Leben

Imam ist die Tochter einer litauischen Sprachwissenschaftlerin und eines aus Syrien stammenden Journalisten und Juristen. Sie kam im heutigen Litauen zur Welt und lebte zunächst in der Stadt Klaipėda. Ihre Eltern zogen mit ihr in die Tschechoslowakei nach Prag. Dort kam allerdings ihr Vater wegen seiner politischen Haltung unter Druck. Als Silvana Imam vier Jahre alt war, flohen ihre Elter mit ihr in die nordschwedische Stadt Kiruna. Später ging die Familie nach Stockholm, wo sie sich im Vorort Jakobsberg niederließen.[2][3][1] Imam arbeitete eine Zeit lang in New York City als Model, bevor sie nach Schweden zurückkehrte. Mit dem Plan, Lehrerin zu werden, schloss sie im Jahr 2012 an der Universität Stockholm ein Englisch- und Psychologiestudium ab.[1][4]

2013–2017: Debütalbum und Dokumentarfilm

Im Mai 2013 gab Imam ihr Debütalbum Rekviem im Plattenlabel Playground Music heraus.[5] Ihre EP Jag dör för dig kam im Jahr 2015 heraus. Bei der 2016er-Ausgabe des Musikpreises Grammis gewann sie in der Kategorie „Künstler des Jahres“.[6] Im Jahr 2016 wurde ihr zweites Album veröffentlicht, das von Kritikern überwiegend positive Rezensionen erhielt.[7] Das Werk mit dem Titel Naturkraft war unter anderem in Zusammenarbeit mit ihrer Lebensgefährtin, der Sängerin Beatrice Eli, entstanden.[8] Imams Vater hatte zunächst Probleme mit ihrem Coming-out, später änderte er jedoch seine Meinung und trat ab da manchmal mit seiner Tochter auf.[9]

In den Jahren von 2014 bis 2016 wurde sie von einem Filmteam begleitet. Aus dem gefilmten Material wurde die Dokumentation Silvana angefertigt. Deren Veröffentlichung erfolgte im Jahr 2017.[10] Ab dem 23. August 2018 wurde sie auch in deutschen Kinos gezeigt.[11] Der Film gewann in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ beim Filmpreis Guldbagge.[12]

Seit 2018

Ihr Album Helig Moder veröffentlichte sie im Februar 2019 im eigenen Plattenlabel, nachdem es zuvor zu einem Streit mit ihrem Management gekommen war.[13][8] Im Juli 2019 war sie die erste Frau in 34 Jahren, die die Hauptbühne beim dänischen Roskilde-Festival eröffnete.[14] Im selben Jahr eröffnete sie auch das norwegische Øyafestivalen.[15] Im Herbst 2020 nahm sie an der Fernsehshow Så mycket bättre teil. Dort sang sie unter anderem mit verändertem Text ein Cover des Lieds Tror du att han bryr sig, das im Original von Benjamin Ingrosso und Felix Sandman gesungen worden war. Ihre Version konnte in die schwedischen Musikcharts einsteigen.[16]

Im Jahr 2021 schrieb sie mit Känslan das offizielle schwedische Lied für die Fußball-Europameisterschaft 2021.[17] Im selben Jahr war sie zudem für das offizielle schwedische Lied für die Olympischen Sommerspiele zuständig. Gemeinsam mit der Sängerin Lune sang sie Vinner med hjärtat ein.[18]

Stil

Imam ist bekannt für ihre politischen Texte und Auftritte. In ihren Werken kritisiert sie unter anderem patriarchische Strukturen und Homophobie in der Gesellschaft. Des Weiteren thematisiert Rassismus, so etwa in ihrem Lied I Min Zon. In diesem rappt sie: „15 Millionen Menschen in der Welt heißen Mohamed, aber welchen Namen wollen sie auf dem Lebenslauf sehen?“[2] Bei ihren Auftritten sprach sie sich wiederholt gegen die Partei Sverigedemokraterna aus.[19]

Auszeichnungen

Grammis
  • 2015: Nominierung in der Kategorie „Künstler des Jahres“[20]
  • 2015: Nominierung in der Kategorie „Hip Hop/Soul des Jahres“ (für När du ser mig – Se dig)
  • 2015: Nominierung in der Kategorie „Songwriter des Jahres“ (für När du ser mig – Se dig)
  • 2016: „Künstler des Jahres“[6]
  • 2016: Nominierung in der Kategorie „Künstler des Jahres“ (für Jag dör för dig)
  • 2016: Nominierung in der Kategorie „Songwriter des Jahres“ (für Jag dör för dig)
  • 2017: Nominierung in der Kategorie „Album des Jahres“ (für Naturkraft)[21]
  • 2017: Nominierung in der Kategorie „Hip Hop/Soul des Jahres“ (für Naturkraft)
Sonstige Auszeichnungen
  • 2016: P3 Guld (Guldmicken)[22]

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[23]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 SE
2016 Naturkraft SE17
(9 Wo.)SE
2019 Helig moder SE13
(1 Wo.)SE

Weitere Alben

  • 2013: Rekviem

EPs

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[23]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 SE
2015 Jag dör för dig SE41
(1 Wo.)SE

Weitere EPs

  • 2014: När du ser mig

Singles

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[23]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 SE
2016 Du fria (NISJ Remix) SE86
(1 Wo.)SE
2020 Tror du att han bryr sig SE53
(2 Wo.)SE
featuring Molly Hammar
Beitrag zu Så mycket bättre: Original Benjamin Ingrosso (2018)
Stad i ljus SE58
(1 Wo.)SE
featuring Marzena
Beitrag zu Så mycket bättre: Original Tommy Körberg (1988)

Weitere Singles

  • 2014: Svär på min mamma
  • 2015: För Evigt
  • 2015: Knark
  • 2016: Sett Henne
  • 2017: Guldtänder (Jaqe feat. Silvana Imam)
  • 2017: Fri
  • 2018: Bulletproof Baby
  • 2018: 4h/Ta Hand Om Dig
  • 2018: Vikken Då
  • 2018: Jag ser ljuset
  • 2021: Känslan
  • 2021: Vinner med hjärtat
Commons: Silvana Imam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Gabriella Bark: Här är allt du vill veta om rapparen Silvana Imam. In: nyheter24.se. 24. Oktober 2020, abgerufen am 3. November 2020 (schwedisch).
  2. a b Thomas Rogers: She Raps and Sweden Listens. In: The New York Times. 22. März 2019, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 3. März 2020]).
  3. Reidar Engesbak: Silvana Imam er vår superdyke! Blikk AS, Oslo 2015, S. 37 (nb.no [abgerufen am 4. März 2020]).
  4. Sogfie Zettergren: Silvana Imam: "Kvinnor är det vackraste, starkaste & sexigaste som finns". Abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  5. Alexandra Jonsson: Intervju – Silvana Imam. In: Kingsizemag. 20. Mai 2013, abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  6. a b 2016. In: grammis.se. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2020; abgerufen am 16. Februar 2022 (schwedisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/grammis.se
  7. Silvana Imam: Naturkraft (2016). Abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  8. a b Sofia Sundström: Silvana utlovar skräckinjagande show. In: Göteborgs-Posten. 12. Februar 2019, abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  9. Nadine Lange: "Let's go lesbos!" In: Der Tagesspiegel. 22. August 2018, abgerufen am 3. März 2020.
  10. Sasha Marianna Salzmann: Silvana Imam: Du bist ein Star! Du bist ein Star! In: Die Zeit. 3. Dezember 2018, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 3. März 2020]).
  11. Neu im Kino: "Silvana – eine Pop-Love-Story" - Die Wucht des HipHop. Abgerufen am 3. März 2020 (deutsch).
  12. Kvällens stora vinnare: The Nile Hilton Incident. 22. Januar 2018, abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  13. Sverigetopplistan. Abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  14. Morten Bjerregaard: Silvana er første kvinde i 34 år til at åbne Danmarks største scene: 'Det siger sig selv, at det er helt forkert'. DR, 4. Juli 2019, abgerufen am 3. März 2020 (dänisch).
  15. Ruben Gran: Sterk kraft med slapp effekt. 7. August 2019, abgerufen am 3. März 2020 (norwegisch).
  16. Rosanna Berg: Benjamin Ingrossos chockreaktion: Den var skitsnuskig! In: Aftonbladet. 31. Oktober 2020, abgerufen am 28. November 2020 (schwedisch).
  17. Rapartisten Silvana Imam gör EM-låt: ”En stor ära för mig”. In: SVT. 7. Juni 2021, abgerufen am 31. Juli 2021 (schwedisch).
  18. De gör svenska OS-låten. In: SVT. 19. Mai 2021, abgerufen am 31. Juli 2021 (schwedisch).
  19. Jonna Sima: Artisten Silvana Imam hamnar i skuggan av aktivisten – Arbetet. 14. September 2017, abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  20. 2015. In: grammis.se. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2021; abgerufen am 16. Februar 2022 (schwedisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/grammis.se
  21. 2017. In: grammis.se. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2020; abgerufen am 16. Februar 2022 (schwedisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/grammis.se
  22. Sveriges Radio: Guldmicken: Silvana Imam - P3 Guld. 15. Januar 2016, abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  23. a b c Chartquellen: SE