Jaromir
Jaromir, slowakisch und tschechisch Jaromír, ist ein männlicher Vorname.
Herkunft und Bedeutung
Jaromir ist ein westslawischer Vorname.
Jaromir ist ein typischer zweistämmiger slawischer Name, zusammengesetzt aus jaro und mir. Die Bedeutung ist nicht eindeutig:[1]
- polnisch jary (veraltet) = „rüstig, frisch, kräftig“; mir = „Ansehen, Achtung“
- obersorbisch jara = „sehr“; měr = „Frieden“
- tschechisch jaro = „Frühling“; mír = „Frieden“
- alt-russisch jaro = „Sonne“; mir = „Friede, Welt“
Varianten
- Jaromar (polabisch)
- Jaroměr (obersorbisch)
- Jaromir (polnisch)
- Jaromír (slowakisch, tschechisch)
Weitere:
Jaromiar, Jeromiar, Jeromier[2]
Die weibliche Namensform ist Jaromira bzw. Jaromíra.
Es gibt auch verkürzte Namensformen, wie z. B. Jarda, Jarek, Jesko oder Mirek.
Namensträger
Vorname
- Jaromír (Böhmen) († 1035), Herzog von Böhmen aus dem Geschlecht der Přemysliden
- Jaromír Borek (Schauspieler) (1928–1997), österreichischer Schauspieler
- Karel Jaromír Erben (1811–1870), tschechischer Autor
- Jaromír-Gebehard (um 1040–1090), Bischof von Prag aus dem Geschlecht der Přemysliden
- Jaromir Konecny (* 1956 in Prag), tschechisch-deutscher Schriftsteller, Slam-Poet und Naturwissenschaftler
- Jaromír Jágr (* 1972), tschechischer NHL-Eishockey-Spieler
- Jaromír Jermář (* 1956), Senator des tschechischen Repräsentantenhauses
- Jaromír Nohavica (* 1953), tschechischer Liedermacher
- Jaromír Vejvoda (1902–1988), tschechischer Komponist
- Jaromír Weinberger (1896–1967), tschechischer Komponist
Familienname
- Adam Jaromir (* 1971), polnischer Autor und Verleger
Kunstfiguren
- eine Person in dem Trauerspiel Die Ahnfrau von Franz Grillparzer (1817)
- der Sohn der Baronin und dessen Sohn in dem Lustspiel Der Unbestechliche von Hugo von Hofmannsthal (1823)
- ein Räuber in dem Gedicht Jaromir. In: Fliegende Blätter, Band 1, 1845, Heft 3, S. 19
- der Bischof von Prag in Adalbert Stifters Roman Witiko (1865–1867)
- Der kleine Herr Jaromir, Kinderbuch von Martin Ebbertz, 2002
- Jaromir von Greifenstein ist eine Figur in der Operette Die gold’ne Meisterin von Edmund Eysler.
- Jaromir ist der Titelheld mehrerer Kinderbücher des Autors Tomas Ross.
Literatur
- Jaromir. In: Fliegende Blätter, Band 1, 1845, Heft 3, S. 19 (Wikisource)
Weblinks
Wiktionary: Jaromir – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Diskussion:Jaromir
- ↑ Laut polnischer Wikipedia: Jaromir