Hünenburg (Bad Pyrmont)

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Hünenburg
Staat Deutschland
Ort Bad Pyrmont-Oesdorf
Entstehungszeit Um 1100
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Mauerreste
Ständische Stellung Unbekannt
Geographische Lage 51° 59′ N, 9° 16′ OKoordinaten: 51° 59′ 7,1″ N, 9° 16′ 18,4″ O
Hünenburg (Niedersachsen)
Hünenburg (Niedersachsen)

Die Hünenburg ist die Ruine einer Höhenburg auf dem Königsberg bei dem Ortsteil Oesdorf der Stadt Bad Pyrmont im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. Sie ist in den historischen Quellen nicht überliefert, ihre Erbauer sind unbekannt.

1910 wurden Mauerreste eines von Wällen und Gräben umgebenen Wohnturms freigelegt. Ausgrabungen von Scherben, Messern, Hufeisen, Nägeln und Sicheln lassen auf eine Gründung der sich nach Westen ausdehnenden Burganlage um 1100 schließen. Vermutlich ging die Burg am Ende des 12. Jahrhunderts durch einen Brand zugrunde.

Die Burg umfasst eine Fläche von ca. 50 × 30 m Größe auf einem Sporn des Königsberges. Die aus einem Graben mit Vorwall bestehende Befestigung weist im Süden eine Lücke auf. Im Osten der Anlage befindet sich ein Mottenhügel, in dem 1910 ein 9 × 9 m großer Wohnturm mit einer ungewöhnlich geringen Mauerstärke von nur 80 cm freigelegt wurde. Am Turmrest lassen sich ein Hocheingang und Schlitzfenster erkennen. Der Hügelfuß war mit einer 90 cm starken, gemörtelten Steinpackung eingefasst. Im Inneren des Turmes wurden ein Herd und Schwellen als Fundamente für Innenwände sowie weitere hölzerne Einbauten ergraben. Westlich des Turmes kamen Grubenhäuser von ca. 2 × 4 m Größe mit Herdstellen und Eingängen an den Schmalseiten zutage. Der Wohnturm wurde 1910 auf dem freigelegten Mauerwerk nach den Maßgaben der damaligen Burgenromantik aufgemauert.

Der Westen des Sporns wurde durch einen flachen Abschnittsgraben mit niedrigem, westlich dahinterliegenden Wall gesperrt.

Eine archäologische Untersuchung wurden 1910 von einem geschichtsinteressierten Bürger aus Pyrmont und von Otto Weerth aus Detmold vorgenommen. Sie ergab Funde aus der Zeit um 1100 bis in die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts.

  • Kurt Brüning (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Niedersachsen/Bremen. Stuttgart, 1986.
  • August von Oppermann/Carl Schuchhardt: Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen, Hannover 1887–1916, S. 118, Blatt XXVIII C.
  • Joachim Bühring: Die Kunstdenkmäler des Kreises Hameln-Pyrmont (Die Kunstdenkmäler des Landes Niedersachsen Niedersachsens 35), Hannover 1975, S. 56.
  • Hans-Wilhelm Heine: Burgen der salischen Zeit in Niedersachsen – ein Überblick- In: Horst Wolfgang Böhme (Hrsg.), Burgen der Salierzeit. Teil 1: In den nördlichen Landschaften des Reiches (Monographien des RGZM 25), Mainz 1992, S. 9–84 hier S. 73–75.
  • Hans-Wilhelm Heine: Zum Burgenbau des 10. bis 12. Jahrhunderts in Niedersachsen. In: Burgen und Schlösser 36 (1995), Heft 3, S. 138–145.
  • Hans-Wilhelm Heine in: Fundchronik Niedersachsen 1995. Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 65/2 (1996), S. 384.
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