Ruine Alt-Kienberg
Ruine Alt-Kienberg | ||
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Reste eines Turmes der Ruine Alt-Kienberg. Sicht von Südosten. Stand Januar 2021. | ||
Alternativname(n) | Burgstelle Heidegg (bis zu den Ausgrabungen der 1960er Jahre) | |
Staat | Schweiz | |
Ort | Gemeinde Kienberg | |
Entstehungszeit | 11. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Mauerreste und Gräben | |
Geographische Lage | 47° 26′ N, 7° 57′ O | |
Höhenlage | 772 m | |
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Alt-Kienberg ist die wenig bekannte Ruine einer Höhenburg[1] auf einem Berggrat südwestlich der Gemeinde Kienberg im Bezirk Gösgen im schweizerischen Kanton Solothurn. Verblieben sind Mauerreste eines Gebäudes und eines Rundturms.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burgruine liegt exponiert auf einem Süd-West verlaufenden Berggrat des Kettenjuras an der Grenze zwischen den Gemeindegebieten von Kienberg und Oltingen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg war bis in die 1960er Jahre als Burgstelle Heidegg bekannt, da angenommen wurde, das die Burg bis zu den Nachfolgern der Kienberger im Besitz der Herren von Heidegg war, die die Herrschaft Kienberg von 1391 bis 1523 besessen hatten.[2] Der Name Alt-Kienberg ist nicht schriftlich belegt. Den Namen bekam die Ruine nach den Sondierungs- und Konservierungsarbeiten 1963–1964. Damals kamen Funde (Keramikfragmente, Pfeilspitzen, eine Hufnagel und eine durchbohrte Schale einer Jakobsmuschel) zum Vorschein, die darauf hinwiesen, dass die Burg nur vom 11. Jahrhundert bis ca. 1200 benutzt wurde.[3] Es wird vermutet, dass es sich um das erste Zentrum der Herren von Kienberg (erstmals 1173 urkundlich erwähnt) handelte. Die Burg wurde womöglich um 1200 zugunsten der benachbarten Burgruine Kienberg-Heidegg aufgegeben.[2]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Südwest auf dem Grat entlang liegende, langgestreckte Burgruine war an beiden Seiten durch einen Halsgraben gesichert. Das Burgplateau hat Ausmasse von etwa 30 auf 12 Meter. Beidseitige schwache Reste von Befestigungen lassen die Vermutung zu, dass die Burg von einem Bering umgeben war. Südwestlich folgt auf dem höchsten Punkt ein Rundturm, von dem noch mehrere Meter hohe Reste vorhanden sind. Hangseitig ist um den Bergfried der Grat mit Terrassen eingeebnet. Nordosttwärts, tiefer gelegen und leicht versetzt zum Grat folgt der Mauerrest eines langgestreckten Gebäudes, das als Palas anzusprechen wäre und an die nordöstliche Ringmauer angelehnt war. Reste einer Türschwelle haben sich hier erhalten. Die Wasserversorgung der kleinen Burg ist gänzlich ungeklärt.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bruno Amiet: Die Burgen und Schlösser des Kantons Solothurn, Basel 1930, S. 59–60
- Thomas Bitterli: Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Basel/Berlin 1995, Nr. 533
- Eduard Fischer, Otto Allemann: Solothurnische Burgen, Solothurn 1962, S. 69–70
- Gottlieb Loertscher: Bericht der Altertümer-Kommission über die Jahre 1963/1964. In: Jahrbuch für Solothurnische Geschichte, Bd. 38, Solothurn 1965, S. 244–245
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burg Alt-Kienberg auf www.burgenwelt.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Familienwanderungen - Jurapark Aargau. Abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ a b c Burgenwelt - Alt-Kienberg - Schweiz. Abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ Meyer Werner: Die Kleinfunde von Heidegg/Kienberg. Hrsg.: Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins. Band 37, Nr. 3. Zürich 1964 (e-periodica.ch).