Pfarrkirche St. Gallen (Steiermark)

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Katholische Pfarrkirche St. Gallen in Sankt Gallen
Langhaus, Blick zum Chor

Die Pfarrkirche St. Gallen steht in der Gemeinde Sankt Gallen im Bezirk Liezen in der Steiermark. Die dem Patrozinium hl. Gallus unterstellte römisch-katholische Pfarrkirche – dem Stift Admont inkorporiert – gehört zum Dekanat Admont in der Diözese Graz-Seckau. Die Kirche und der ehemalige Friedhof stehen unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Geschichte

Die Kirche wurde von 1138 bis 1152 durch Gottfried von Wettenfeld erbaut und dem Stift Admont inkorporiert. Der spätgotische Neubau der Kirche erfolgte von 1515 bis 1523. Eine barocke Erweiterung des Langhauses durch Hans Retschitzegger von 1736 bis 1740. Den Turm errichtete 1753 Cassian Singer aus Kitzbühel. 1909 wurde die Kirche restauriert. 1977 war eine Innenrestaurierung.

Architektur

Die Kirche zeigt einen ansehnlichen spätgotischen Quadersteinbau mit einem Langhaus und Chor mit abgetreppten Strebepfeilern. Das gotische profilierte Südportal ist spitzbogig. Die Langhaussüdseite zeigt das Fresko hl. Christophorus aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts, darunter Ölberg aus 1530, 1980 freigelegt.

Im südlichen Chorwinkel steht ein Treppentürmchen. Östlich vom Chor steht der 1753 errichtete barocke Turm mit einem Zwiebelhelm. Nördlich steht eine barocker Kapellenanbau mit der Gruft des Stifters Lebersorg. Die nördlich des Chores zweigeschoßige Anbau ist im Erdgeschoß die gotische Sakristei und im Obergeschoß barock.

Das Kircheninnere zeigt ein vierjochiges Langhaus, die drei östlichen gotischen Joche zeigen ein reiches spätgotisches Rippengewölbe mit verschachtelten Stern- und Netzrippen und gekrümmten Rippen mit Vierpass-Figuration auf kräftigen Runddiensten, die Runddienste sind in der Sockelzone gedreht, das westliche Langhausjoch ist barock platzlgewölbt. Das Langhausgewölbe zeigt ein großes Wappen von Abt Antonius II. von Mainersberg (1718–1751), 1739 datiert. Die zweigeschoßige dreiachsige Westempore hat unten eine vorschwingende Brüstung. Der spitzbogige Fronbogen zeigt in der Laibung eine Rippe auf einem Runddienst. Der leicht eingezogene zweieinhalbjochige Chor hat einen geraden Schluss, die westlichen eineinhalb Joche sind gotisch mit einem Schlingrippengewölbe mit einem achtstrahligen Mittelstern, welcher in ein Kreisrippe eingeschrieben ist, die Rippen lagern auf Konsolen. Das östliche Chorjoch ist barock platzlgewölbt.

Die Fenster zeigen figurale Scheiben der Tiroler Glasmalereianstalt 1898 bis 1910.

Ausstattung

Der große Hochaltar aus Rotmarmor mit klassizistischen Anklängen zeigt das Altarblatt Mariä Himmelfahrt von Martin Johann Schmidt 1782. Die Seitenaltäre entstanden um die Mitte des 18. Jahrhunderts und zeigen die bemerkenswerten Bilder der Heiligen Igantius und Franziskus dem Maler Bartolomeo Altomonte zugeschrieben.

Es gibt ein spätgotisches Hochrelief Beweinung Christi um 1520. Es gibt ein kleines wächsernes bekleidetes Jesukind als Gnadenbild in einem Glasschrein des zweiten Viertels des 19. Jahrhunderts. Ein Votivbild mit der Ansicht des Marktes ist mit 1845 datiert.

Das Orgelgehäuse aus 1797 beinhaltet ein Werk aus 1898.

Pfarrhof

Der stattliche Pfarrhof wurde 1715 neu erbaut. Das Sgraffito hl. Gallus schuf Toni Hafner.

Literatur

  • St. Gallen, Pfarrkirche, Pfarrhof, Friedhofskapelle Schmerzhafte Mutter, Johann-Nepomuk-Statue. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Steiermark (ohne Graz) 1982. S. 423–424.
Commons: Pfarrkirche St. Gallen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 41′ 32,6″ N, 14° 36′ 57″ O