Fraunhofer SIRIOS

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Fraunhofer-Zentrum für die
Sicherheit Sozio-Technischer Systeme
Kategorie: Forschungszentrum
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Bestehen: 2022
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Berlin-Charlottenburg
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Ingenieurwissenschaften
Grundfinanzierung: Bund und Land Berlin (Anschubfinanzierung für 5 Jahre)
Leitung: Daniel Hiller
Homepage: www.sirios.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Zentrum für die Sicherheit Sozio-Technischer Systeme (SIRIOS) gehört zur Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.[1] und ist angesiedelt am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme in Berlin-Charlottenburg.[2] Seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung im Bereich der öffentlichen Sicherheit zuzuordnen.[3] Geschäftsführer von Fraunhofer SIRIOS ist Daniel Hiller; der Sprecher ist Manfred Hauswirth, Leiter des Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme[4] und Professor an der Technischen Universität Berlin, Fachgebiet Open Distributed Systems.[5]

Geschichte

Das Fraunhofer-Zentrum SIRIOS stellt eine Kooperation innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft dar. Das neugegründete Zentrum nahm im Januar 2022 seinen Betrieb auf und bündelt die Expertise der vier Fraunhofer-Institute Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik (Freiburg), Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (Berlin), IOSB (Karlsruhe und Ilmenau) und IVI (Dresden).[6] Im Rahmen dieses neuen Modells wird am Standort Berlin eine interdisziplinäre Kooperation mehrerer Fraunhofer-Institute aufgebaut, die vor Ort bei und mit Partnern aus Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sowie für öffentliche und private Betreiber Kritischer Infrastrukturen (Kritis) und für die Landesregierung Berlin Forschung und Entwicklung im Bereich der zivilen öffentliche Sicherheit betreibt.[7]

Schwerpunkte

Fraunhofer SIRIOS versteht sich als Inkubator für neue simulationsbasierte Technologien.[6] Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Anwendungsfeldern:

  • Digitalisierung von Sicherheit und Schutz kritischer Infrastrukturen (Kritis),
  • Aufklärung, Kommunikation und Einsatzführung,
  • virtuellen Planung und Begleitung von Großveranstaltungen,
  • Partizipation, Risiko- und Krisenkommunikation
  • Visualisierung und der hybriden Testumgebungen für BOS und Unternehmen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Überführung (Transfer) der Arbeiten in die Praxis: So sollen in den kommenden Jahren Trainings- und Simulationsmöglichkeiten für Partner des Zentrums aufgebaut werden, um einerseits die Forschungsergebnisse in den praktischen Einsatz zu überführen und andererseits vorhandene Bedarfe in die laufende Forschung einfließen zu lassen.[6]

Forschung

In institutsübergreifenden Projekten werden Werkzeuge zur Simulationen entwickelt, mit Hilfe derer die Entstehung und die Auswirkungen komplexer sozio-technischer Bedrohungs- oder Schadenslagen erfasst werden. Das Ziel der Technologien ist es, Vorgehensweisen zur Stärkung der Sicherheit und gesellschaftlichen Resilienz aus den Simulationen abzuleiten.[8]

Aktuelle Forschungsprojekte umfassen:[8]

  • Die Entwicklung eines Systems, um bauliche und infrastrukturelle Vulnerabilität und Funktionsbeeinträchtigungen eines Stadtteils in einem Starkregenszenario virtuell darzustellen sowie darauf aufbauend Schadensprognosen für Versorgungsnetze und Infrastrukturen vorzunehmen.
  • Die Entwicklung einer Plattform zur Verbesserung des Schutzes und der Reaktionsfähigkeit von Einsatzkräften, Helfern und Bevölkerung in Extremwetterlage.
  • Die Entwicklung eines Systems für die für interaktive, virtuelle Lagevisualisierung zur Einsatzplanung und Entscheidungsunterstützung bei der Vorbereitung, Prävention und dem Schutz von sicherheitskritischen Ereignissen wie Großveranstaltungen.
  • Die Entwicklung eines Systems zur virtuellen Planung und Bewertung von Sicherheitskonzepten für Großveranstaltungen, insbesondere hinschlich der Kommunikations- und Reaktionsfähigkeit der Veranstalter und verantwortlichen BOS.

Damit die verwendeten wissenschaftlichen Modelle, Methoden und technologische Lösungen den realen Herausforderungen gerecht werden und das Zusammenwirken von Technik, Infrastruktur, Einsatzkräften und Bevölkerung in der Praxis erfassen werden die Simulationen bei Fraunhofer SIRIOS auf Basis realitätsnaher Szenarien modelliert. Initial fokussieren sich die Arbeiten dabei auf die Szenarien:[9]

  1. Auswirkungen eines extremen Wetterereignisses in einer Großstadt
  2. Durch Menschen verursachte Schäden bei einer Großveranstaltung

Infrastruktur

Fraunhofer SIRIOS verfügt über eine fünfjährige Anschubfinanzierung durch den Bund und das Land Berlin. Während dieser Aufbauphase forschen und arbeiten eine wachsende Zahl an Mitarbeitenden gemeinsam an Instituts-übergreifenden Projekten.[3]

Einzelnachweise

  1. "Fraunhofer SIRIOS Institute". Fraunhofer-Zentrum für die Sicherheit Sozio-Technischer Systeme, abgerufen am 23. Februar 2022.
  2. "Fraunhofer SIRIOS Geschäftsstelle". Fraunhofer-Zentrum für die Sicherheit Sozio-Technischer Systeme, abgerufen am 23. Februar 2022.
  3. a b "Neues Fraunhofer-Zentrum SIRIOS in Berlin nimmt Betrieb auf". Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme, abgerufen am 23. Februar 2022.
  4. Fraunhofer FOKUS | Institutsleitung – Prof. Dr. Manfred Hauswirth. Abgerufen am 22. Februar 2012.
  5. Institut für Telekommunikationssysteme: Fachgebiet Open Distributed Systems. TU Berlin, abgerufen am 22. Februar 2022.
  6. a b c "Fraunhofer SIRIOS Homepage". Fraunhofer-Zentrum für die Sicherheit Sozio-Technischer Systeme, abgerufen am 22. Februar 2022.
  7. "Fraunhofer SIRIOS Netzwerk". Fraunhofer-Zentrum für die Sicherheit Sozio-Technischer Systeme, abgerufen am 22. Februar 2022.
  8. a b "Fraunhofer SIRIOS Simulation". Fraunhofer-Zentrum für die Sicherheit Sozio-Technischer Systeme, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Februar 2022; abgerufen am 22. Februar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sirios.fraunhofer.de
  9. "Fraunhofer SIRIOS Szenarien". Fraunhofer-Zentrum für die Sicherheit Sozio-Technischer Systeme, abgerufen am 22. Februar 2022.