Schloss Cormatin

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Ansicht des Schlosses Cormatin

Das Schloss Cormatin ist ein Schloss in der Gemeinde Cormatin im Département Saône-et-Loire der französischen Region Bourgogne-Franche-Comté. Es befindet sich auf einer Insel im Fluss Grosne.

Aus der Errichtungszeit im 17. Jahrhundert sind noch einige architektonischen Details erhalten. Das Schloss wurde bereits 1862 als Monument historique klassifiziert und damit unter Denkmalschutz gestellt.[1] Es kann im Rahmen von Schlossführungen besichtigt werden und zählt jährlich rund 70.000 Besucher.[2]

Erbaut wurde Schloss Cormatin ab 1605 von Antoine du Blé d’Huxelles, einem Kleinadligen, der als Heerführer in den Hugenottenkriegen zu Reichtum gekommen und zum Militärgouverneur von Chalon-sur-Saône ernannt worden war. Das Schloss wurde im Stil der Renaissance auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert errichtet, mit bestimmten militärarchitektonischen Besonderheiten, wie zum Beispiel Ecktürmen und Schießscharten, als Ausdruck der neuen Stellung des Erbauers. Antoines Sohn Jacques du Blé vollendete den Innenausbau im Jahr 1625.

Im Laufe seiner Geschichte empfing das Schloss schon mehrere hochgestellte Gäste: Staatsmänner wie Ludwig XIII., Richelieu oder François Mitterrand besuchten die Anlage und übernachteten dort.

Das Schlossgebäude besaß früher drei von Eckpavillons flankierte Wohntrakte, die einen Ehrenhof umrahmten. Nachdem jedoch der Südflügel 1815 einstürzte, wurde er nicht mehr aufgebaut, sodass sich Cormatin heute als eine Zweiflügelanlage präsentiert, die auf einer viereckigen Schlossinsel steht und von einem großen Wassergraben umgeben ist. Ihre Inneneinrichtung gilt als extrem selten und zeigt die Verbindung des Bauherrn zum französischen Königshof. Der Reichtum und Prunk des Ensembles spiegelt die französische Kunst der 1630er Jahre wider, die in Cormatin – im Gegensatz zu Paris – die Jahrhunderte unbeschadet überstanden hat.[3]

Das teilweise verfallene Schloss wurde 1980 von drei Privatpersonen erworben und restauriert. Heute präsentiert es sich mit einem kleinen Nutz- und einem großen formalen Garten, mit einem Irrgarten sowie einer wiederhergestellten Innenausstattung.

  • Tarek Berrada: Le château de Cormatin. Nouvelle recherches. In: Bulletin Monumental (BM). Jahrgang 163, Nr. 2, 2005, ISSN 0007-473X, S. 115–135 (Digitalisat).
  • Thorsten Droste: Burgund. Klöster, Schlösser, historische Städte und die Kultur des Weinbaus im Herzen Frankreichs. 2. Auflage. DuMont, Köln 2000, ISBN 3-7701-4166-0, S. 134–135.
  • Henri-Stéphane Gulczynski: La construction du château de Cormatin. Nouvelles approches sur l’histoire des travaux, à propos de documents inédits relatifs à Guillaume Tabourot. In: Société Française d’Archéologie: Bulletin monumental. Band 154. Société Française d’Archéologie, Paris [u. a.] 1996, ISSN 0007-473X, S. 25–38 (Digitalisat).
  • Philip Jodidio (Hrsg.): Cormatin. (= Connaissance des Arts. Sonderheft Nr. 58). Société Française de Promotion Artistique, Paris 1994.
  • Bernhard und Ulrike Laule, Heinfried Wischermann: Kunstdenkmäler in Burgund. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1991, S. 386.
  • Claude Mignot: Le château de Cormatin. Une relecture. In: Société Française d’Archéologie (Hrsg.): Congrès Archéologique de France, 166e session, 2008, Saône-et-Loire: Bresse bourguignonne, Chalonnais, Tournugeois. Société Francaise e d’Archéologie, Paris 2010, ISBN 978-2-901837-34-3, S. 177 ff.
  • Raoul Violot: Date de construction du château de Cormati. In: Société d’histoire et d’archéologie: Mémoires de la Société d’histoire et d’archéologie de Chalon-sur-Saône. Band 29. Chalon-sur-Saône 1940, S. 191–194 (Digitalisat).
  • Bourgogne. Michelin, Paris 2009, ISBN 978-2-06-713899-5, S. 229–230.
  • Frankreichs schönste Schlösser und Burgen. Travel House Media, München 2012, ISBN 978-3-8342-8944-5, S. 125–127.
Commons: Schloss Cormatin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schloss Cormatin in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch), abgerufen am 31. Januar 2011.
  2. Pascale Lefort-Jacquemin (Hrsg.): Bourgogne. 12. Auflage. Nouvelles éditions de l’Université, Paris 2009, ISBN 978-2-7469-2436-9, S. 13.
  3. Bourgogne. 2009, S. 229.

Koordinaten: 46° 32′ 35,3″ N, 4° 41′ 3,4″ O