Der g’schupfte Ferdl
Der g’schupfte Ferdl | |
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Gerhard Bronner | |
Veröffentlichung | 1952 |
Länge | 3:38 Min. |
Genre(s) | Schlager |
Text | Gerhard Bronner |
Musik | Gerhard Bronner |
Label | Harmona |
Coverversionen | |
1953 | Gerhard Bronner: Der blasse Gustav |
1953 | Die 3 Jools: Der blasse Gustav |
1958 | Georg Kreisler: Dirty Ferdy |
1962 | Helmut Qualtinger |
2015 | Rainhard Fendrich |
Der g’schupfte Ferdl ist ein österreichischer Schlager aus dem Jahr 1952, der vor allem in der Coverversion mit Helmut Qualtinger sehr populär wurde. Die Musik und den Text schrieb Gerhard Bronner. 1952 nahm Bronner das Lied auf.
Inhalt
Das Lied ist im Wienerischen Dialekt geschrieben und beginnt mit den Worten:
Heute ziagt (= zieht) der g’schupfte[1] Ferdl frische Socken an
Grün und gelb gestreift, das ist so elegant
Schmiert mit feinster Brillantine seine Locken an
Putzt si(ch) d’ Schuach und nachher haut er si ins Gwand
Denn beim Thumser draußt in Neulerchenfeld is Perfektion[2]
Der blasse Gustav
Die bundesdeutsche Version des Liedes beginnt mit den Worten:
Heute zieht der blasse Gustav reine Socken an
Frisch gewaschen von Frau Schulz bei der er wohnt
Schmiert mit feinster Brillantine seine Locken an
Nimmt das Hemd aus Nylon, das er sonst so schont
Denn sein Sportverein, der Eintracht heißt, gibt heut einen Ball
Geschichte
Dieses Lied war Bronners größter Erfolg. Die Inspiration dazu lieferte ihm ein eigenes Erlebnis: Bronner vergaß seine Aktentasche in den Räumlichkeiten der Wiener Tanzschule Thumser in Neulerchenfeld (Neulerchenfelder Straße 14[3]), die tagsüber als Rundfunkstudio genutzt wurden. Als er sie abends abholte, trug sich dort eine Schlägerei zu.[4] Bei der Heimfahrt mit der Wiener Stadtbahn fiel Bronner dieses Lied ein.
Er fand jedoch vorerst keinen Verlag und keine Plattenfirma, da diese der Meinung waren, das Lied sei viel zu lang, es verstehe außerhalb von Wien kein Mensch. So ließ Bronner selbst die Platte in kleiner Auflage produzieren. Auf Klage der Tanzschule Thumser, es gäbe bei ihnen keine derartigen Schlägereien, musste Bronner die restlichen Platten vernichten. Da von diesem Vorfall die Zeitungen berichteten, wollten viele Leute nun dieses Lied hören. Daraufhin nahm es Bronner wiederum auf, veränderte jedoch den Namen Thumser zu einem fiktiven Wimmer. Einige Jahre später nahm Helmut Qualtinger das Lied auf, wieder mit dem ursprünglichen Text: Thumser.
Für Deutschland verfasste Bronner eine hochdeutsche Version: Der blasse Gustav. Georg Kreisler schrieb eine englische Version des Liedes mit dem Titel Dirty Ferdy, die von ihm 1958 bei Amadeo auf einer EP mit drei weiteren eigenen englischsprachigen Liedern veröffentlicht wurde.[5]
Weblinks
- Der g'schupfte Ferdl auf br-klassik.de
- Liedtext Der gschupfte Ferdl auf lyrix.at
- Liedtext Der blasse Gustav auf lyrics.wikia.com
- Gerhard Bronner: Der gschupfte Ferdl auf youtube.com
- Die drei Jools: Der blasse Gustav auf youtube.com
Einzelnachweise
- ↑ (= verrückte; gemeinere Form), in Julius Jakob: Wörterbuch des Wiener Dialektes, Gerlach & Wiedling, Wien 1929; Nachdruck: Harenberg, Dortmund 1980
- ↑ unangeleitete Übungsstunde in der Tanzschule, zur selbstständigen Perfektionierung des in der vorangegangenen Tanzkurs-Einheit Gelernten
- ↑ Das Tanzetablissement Thumser im "G'schupften Ferdl" von Gerhard Bronner auf mediathek.at, abgerufen am 5. Oktober 2023
- ↑ Georg Markus: Die ganz Großen. Amalthea, Wien 2000.
- ↑ EP Georg Kreisler: Joker II – Midnight-Cabaret bei Discogs