Strebepfeiler

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Sog. Haus mit Strebepfeilern in Pondaurat

Ein Strebepfeiler (früher auch Widerhalter[1]) ist als Architekturelement eine pfeilerartige Mauerverdickung an denjenigen Stellen eines Gebäudes, die hohen baustatischen Druck- und Schubkräften – beispielsweise durch Gewölbe – ausgesetzt sind. Strebepfeiler sind nach außen vorspringend schräg gegen eine Mauer gestellt oder durch Abdachungen abgetreppt oder auch nach innen in das Gebäude eingezogen.[2]

Bei einer Basilika kann der Strebepfeiler die Umfassungsmauer der Seitenschiffe überragen und zusammen mit einem Strebebogen als Strebewerk wirken, das den Gewölbeschub am Obergaden aufnimmt.

Werden im Festungsbau die Strebepfeiler regelmäßig angebracht, kann auf sie auch der Wehrgang aufgelegt werden.[3] Strebepfeiler können auch zur Verstärkung anderer Mauern, etwa von Einfriedungsmauern, Hangmauern, Ufermauern und Staumauern dienen.

  • Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8. Stuttgart / Leipzig 1910, S. 365–366: Strebepfeiler. (Abschrift)

Einzelnachweise

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  1. Heinrich Otte: Archäologisches Wörterbuch zur Erklärung der in den Schriften über mittelalterliche Kunst vorkommenden Kunstausdrücke. Weigel, Leipzig 1857, S. 138.
  2. Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005 (Digitalisat), S. 451: Strebepfeiler; S. 151: eingezogener Strebepfeiler.
  3. Horst Wolfgang Böhme, Reinhard Friedrich, Barbara Schock-Werner, Europäisches Burgeninstitut (Hrsg.): Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. arthistoricum.net-ART-Books, Heidelberg 2020 (Online ohne Seitenzählung), Lemma: Strebepfeiler.