AJ Maddah

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Arash „AJ“ Maddah ist ein australischer Konzert- und Festivalorganisator.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maddah wurde im Iran geboren, wanderte aber mit seiner Familie nach Australien aus. Er wirkte mit Ken West am Big Day Out mit, jedoch arbeiten beide nicht mehr zusammen. Im Jahr 2004 organisierte er erstmals das Soundwave Festival und zeigte sich auch für die Warped Tour in Australien verantwortlich.[1] Im Jahr 2013 wurde Maddah von der Australian Recording Industry Association (ARIA) zur einflussreichsten Person der nationalen Musikszene ernannt.[2]

Das Ende des Soundwave Festivals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2015 wurde angekündigt, dass das Soundwave Festival im Jahr 2016 aus finanziellen Gründen nicht ausgetragen werden würde. Ausschlaggebend seien schlechte Ticketverkäufe. Später wurde jedoch bekannt, dass Maddah sämtliche Gagen für mehrere Künstler, die im Jahr 2015 auf dem Festival spielten, nicht zahlen konnte. Alleine die Gagen für Slipknot, Soundgarden und den Smashing Pumpkins veranschlagten knapp 5 Mio. AUD Schulden.[3][4] Die britische Metal-Band Monuments, welche ebenfalls nicht ausgezahlt wurde, musste eine Crowdfunding-Kampagne starten, da sie dadurch einen herben finanziellen Verlust erlitten hatten. Die Gruppe hat, laut einem Bericht des britischen Guardian, noch immer mit den Folgen zu kämpfen.[5] Insgesamt wurden knapp sechs Monate nach der Austragung des Soundwave 2015 über 50 Künstler nicht oder nur unvollständig ausgezahlt.[5] Am 4. Dezember 2015, noch vor der Absage des Musikevents, eröffnete American Express eine Insolvenzklage am Federal Court of Australia.[6] Durch den Ausfall des Festivals entbrannte ein Streit zwischen Organisator Maddah und dem Ticketverkäufer Eventopia bezüglich der Kostenrückerstattung. Sowohl Maddah als auch das Unternehmen weigerten sich, die Unkosten zu tragen.[7] Später gab Eventopia allerdings eine Mitteilung bekannt, in der sie die Kosten für die Rückerstattung übernehmen und Maddah auf Schadenersatz verklagen würden.[8]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein früherer Mitarbeiter und zwischenzeitlicher Konkurrent Ken West bezeichnete Maddah im Jahr 2012 als einen „finanziellen Anarchisten, welcher die australische Musikszene komplett egal“ sei.[9]

Vivian Lees, welche ebenfalls mit Maddah für das Big Day Out arbeitete, bezichtigte ihn, das Big Day Out zugunsten des Soundwave Festivals finanziell missbraucht zu haben. Er habe seine Anteile am Festival an das US-amerikanische Unternehmen C3 Presents verkauft, um Geld in die Kassen des Soundwave zu spülen. Maddah bestritt diese Verwürfe.[10]

James Purtill schrieb in einer Chronologie bei der Australian Broadcasting Corporation, dass der Kollaps des Soundwave Festivals das Ende der Ära für Festivaltourneen in Australien haben könnte.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nastassia Baroni: Music Feeds: AJ Maddah “Quite Confident” Warped Tour Australia 2014 Will Go Ahead
  2. Australian Recording Industry Association (ARIA): "AJ Maddah Named Most Powerful In Australian Music Industry"
  3. Tom Williams: Music Feeds: Soundwave Promoter AJ Maddah Says Festival “Definitely” Won’t Go Ahead In 2017
  4. Music Feeds: Here’s How Much Money Soundwave 2015 Acts Are Owed
  5. a b Monica Tan: The Guardian: Soundwave music festival cancellation causes confusion over ticket refunds
  6. Robyn Morrison: HEAVY Magazine: AJ MADDAH IN BANKRUPTCY CASE, WHICH WAS FILED PRIOR TO SOUNDWAVE FESTIVAL CANCELLATION
  7. Peter Vincent: Brisbane Times: Soundwave cancellation: A.J. Maddah, Eventopia each deny responsibility for ticket refunds
  8. Stef Lach: Metal Hammer: Soundwave Fans Will Get Ticket Refunds (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
  9. Australian Broadcasting Corporation: Ken West hits out at Soundwave promoter AJ Maddah
  10. Australian Broadcasting Corporation: Big Day Out co-founder accuses AJ Maddah of mismanaging music festival to benefit Soundwave
  11. James Purtill: Australian Broadcasting Corporation: Why Soundwave collapsed and what it means for future festivals