Acht Klavierstücke op. 3
Acht Klavierstücke op. 3 (ungarisch Nyolc zongoradarab) ist ein Werk für Klavier zu zwei Händen von György Kurtág aus dem Jahr 1960.
Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurtágs Arbeit zu Acht Klavierstücke op. 3 wurde durch Andre Hajdus Plasmas (1957), sechs Stücke für Klavier, beeinflusst und ist zum Teil während seiner Studienzeit in Paris begonnen worden.[1] Die Klavierstücke gelten als aphoristisch und lehnen sich an Anton von Webern und Béla Bartók an. Im fünften Stück kommt deutlich die Zwölftonmusik zur Geltung,[2] die Intervalle und der Rhythmus lassen bei den Stücken auf Bartóks Einflüsse schließen.[3]
Es war István Antal gewidmet und wurde am 10. Juli 1960 anlässlich der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt (Seminar Marienhöhe) von Andor Losonczy uraufgeführt.[4] Losonczy hatte sich die Stücke bei seinem Jugendfreund[5] Kurtág 1960 abgeschrieben und die Uraufführung durch den Widmungsträger vorweggenommen.[6] Die acht Klavierstücke erschienen bei der Editio Musica Budapest und der Universal Edition in Wien.[4]
Antal spielte das Werk am 13. Juli 1961 ein. Verschiedene Rundfunkanstalten produzierten später Aufnahmen, so der SWR mit Vera Lengyel am 12. Februar 1967 sowie der WDR mit Alfons Kontarsky am 2. Juni 1967 und mit Ádám Fellegi zu einem späteren Zeitpunkt.[6]
Aufbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Werk ist wie folgt aufgebaut:[4]
- 1. Inesorabile. Andante con moto
- 2. Calmo
- 3. Sostenuto
- 4. Scorrevole
- 5. Prestissimo possibile
- 6. Grave
- 7. Adagio
- 8. Vivo
Diskographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1977: LP Hungaroton SLPX 11846 – Interpret: Zoltán Kocsis
- 1982: LP Hungaroton SLPX 12394 – Interpret: István Antal
- 1990: CD Hungaroton HCD 31290 – Interpreten: István Antal und Zoltán Kocsis
- 2006: CD CAvi-music – Interpret: Peter Jósza
- 2016: CD Neos 11630 – Interpret: Andor Losonczy
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 8 Klavierstücke Op. 3 in der Datenbank des Budapest Music Center
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bálint András Varga: Porträtskizze zu György Kurtág in drei Sitzungen. In: ders. (Hrsg.): György Kurtág: Drei Gespräche mit Bálint András Varga und Ligeti Hommagen. Wolke, Hofheim 2010, ISBN 978-3-936000-40-5, S. 13–15, hier: S. 13.
- ↑ Péter Halász: Kurtág, György. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 10 (Kemp – Lert). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2003, ISBN 3-7618-1120-9 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- ↑ Arnfried Edler: Klaviermusik, A.IV.3. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Sachteil, Band 5 (Kassel – Meiningen). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1996, ISBN 3-7618-1106-3 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- ↑ a b c Friedrich Spangemacher (Hrsg.): György Kurtág (= Musik der Zeit. Band 5). Boosey und Hawkes, Bonn 1989, ISBN 3-87090-205-1, S. 89.
- ↑ Jürg Stenzl: „Enfant terrible der stillen Szene“. Der Komponist Andor Losonczy. In: MusikTexte – Zeitschrift für neue Musik, Heft 151, November 2016, S. 101 f.
- ↑ a b Friedrich Spangemacher (Hrsg.): György Kurtág (= Musik der Zeit. Band 5). Boosey und Hawkes, Bonn 1989, ISBN 3-87090-205-1, S. 20.