Adrian Zingg

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Adrian Zingg; Gemälde von Anton Graff, 1790.
Adrian Zingg - Felsental mit Bäumen, Gebüsch und einem Bretterverschlag über einer kleinen Brücke in der Umgebung von Hohenstein in der Sächsischen Schweiz, um 1790.

Adrian Zingg (* 15. April 1734 in St. Gallen; † 26. Mai 1816 in Leipzig) war ein schweizerischer Maler, Zeichner, Radierer und Kupferstecher. Er war ein Wegbereiter der neueren Dresdner Landschaftsmalerei.

Leben

Adrian Zingg erhielt seine zeitige Ausbildung bei seinem Vater, dem Stahlschneider Bartolomäus Zingg, und ging danach bei Kupferstecher Johann Rudolf Holzhalb in die Lehre. Im Jahr 1757 arbeitete er beim Berner Vedutenmaler Johann Ludwig Aberli, der ihn u.a. Ansichten aus der Schweiz stechen liess. Zusammen mit dem Medailleur Johann Caspar Mörikofer aus Bern reisten beide 1759 nach Paris, wo Zingg sieben Jahr lang u.a. beim Stecher Johann Georg Wille tätig war. Im Jahr 1764 wurde er von Christian Ludwig von Hagedorn als Kupferstecher an die neugegründete Dresdner Akademie berufen, wo er ab 1766 als Lehrer tätig war. Dabei hatte er intensiven Austausch mit dem Professor der Dresdner Akademie Christian Wilhelm Ernst Dietrich, der für Zingg als Mentor fungierte. Im Jahr 1774 begann Zingg nach dem Tod Dietrichs, dessen druckgraphisches Spätwerk zu vollenden und publizierte eine Gesamtausgabe von 87 Blättern.[1] Im Jahr 1769 wurde er zudem Mitglied der Wiener Akademie und 1787 Mitglied der Berliner Akademie. Im Jahr 1803 erhielt er die Professur der Kupferstechkunst an der Dresdner Akademie, zudem trug er den Titel eines kurfürstlichen Hofkupferstechers.

Adrian Zingg wurde besonders durch seine Landschaftsmalereien in Sepiatechnik bekannt. Er konzentrierte sich dabei auf die Darstellung des Thüringer Waldes, von Teilen Böhmens und vor allem der Sächsischen Schweiz, die er in den 1780er und 1790er Jahren durchwandert hatte. Zingg gilt gemeinsam mit seinem Freund Anton Graff als Schöpfer der Bezeichnung Sächsische Schweiz für das Elbsandsteingebirge. Beide fühlten sich von der Landschaft an ihre Heimat, den Schweizer Jura, erinnert, in dem ähnliche Landschaftsformen zu finden sind.

Ziel von Zinggs Darstellungen war die grösste Genauigkeit bei der Wiedergabe der Landschaften. Der Schüler Zinggs Ludwig Richter kritisierte in seinen Lebenserinnerungen dessen manieristische Gestaltung. Obwohl Zingg bei seinen Zeitgenossen ein hohes Ansehen genoss, wurden seine Werke nach seinem Tod oft für künstlerisch minderwertig befunden. Dennoch sind sie für den heutigen Betrachter als Dokumente sächsischer Ortsgeschichte von Interesse.

Werk

  • Adrian Zinggs Kupferstichwerk (1804)

Ehrung

In Dresden wurde im Stadtteil Mickten die Zinggstrasse nach Adrian Zingg benannt.

Literatur

  • Johann Kaspar Fuessli: Geschichte der besten Künstler in der Schweitz. Band 3. Orell, Zürich 1770, S. 230-239.
  • Hermann Arthur Lier: Zingg, Adrian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 323.

Weblinks

Commons: Adrian Zingg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. F. Linck: Monographie der von dem … Hofmaler und Professor … C. W. E. Dietrich radirten, geschabten und in Holz geschnittenen malerischen Vorstellungen: nebst einem Abrisse der Lebensgeschichte des Künstlers. Berlin 1846, S. 35ff.