Aksel Waldemar Johannessen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. November 2020 um 15:46 Uhr durch Nickname44 (Diskussion | Beiträge) (Verbesserung Typografie & Datumskonventionen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Selbstporträt, Öl auf Leinwand, um 1910

Aksel Waldemar Johannessen (* 1880 in Oslo; † 25. Oktober 1922 ebenda) war ein norwegischer Grafiker, Bildhauer und Maler des Expressionismus.

Leben

Landstreicher mit Hund, um 1910

Aksel Waldemar Johannessen wuchs im Armenviertel Hammersborg, einem Stadtteil von Oslo, auf. Später besuchte er die staatliche Kunst- und Handwerksschule, wo er unter Lars Utne Bildhauerei studierte. Im Jahr 1907 heiratete Johannessen seine ehemalige Kommilitonin Anna Nilsen, aus der gemeinsamen Beziehung gingen zwei Töchter hervor. Um 1910 zog das Paar nach Gjøvik, wo Johannessen in einer Möbelfirma als Holzschnitzer und Möbeldesigner arbeitete. Anfang des Ersten Weltkriegs kehrte er mit seiner Familie nach Oslo zurück und fing mit dem Malen an. Johannessen entfaltete sich in seiner eigenen komplizierten Bild- und Gedankenwelt, die in einer realistischen und sozialkritischen Kunst ihren Niederschlag fand. Im Jahr 1921 stellten Ärzte bei seiner Frau eine Krebserkrankung fest und Aksel Waldemar wandte sich immer mehr dem Alkohol zu. Gesundheitlich geschwächt starb Aksel Waldemar Johannessen an den Folgen einer Lungenentzündung.

Johannessens Bilder wurden erst nach seinem Tod zum ersten Mal ausgestellt. Der bedeutende norwegische Kritiker Jappe Nilssen, Entdecker und bester Freund Edvard Munchs, schrieb die vielleicht beste Kritik seiner Laufbahn: „...ich erinnere mich kaum ähnliches in der nordischen Malerei gesehen zu haben.“ Munch selbst sagte „...heute werden keine besseren Bilder gemalt“. Jedoch danach geriet Johannessen in Vergessenheit und wurde erst 1990 durch den Kunstsammler Haakon Mehren wiederentdeckt.

Das Theaterstück „Der vergessene Maler“ von Alexander Kratzer (uraufgeführt 2011 mit Harald Bodingbauer als Aksel Waldemar Johannessen und Thomas Schächl als Haakon Mehren unter der Regie von Andreas Baumgartner) macht die Geschichte der Wiederentdeckung lebendig.

Literatur

  • Johannessen, Aksel Waldemar. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 553 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Erich Steingräber: Aksel Waldemar Johannessen, Electa Verlag 1994, ISBN 8-8435-4777-1
Commons: Aksel Waldemar Johannessen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien