Alberto Manguel

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Alberto Manguel (2014)

Alberto Adrián Manguel (* 13. März 1948 in Buenos Aires) ist ein aus Argentinien stammender kanadischer Schriftsteller, Literaturdozent, Übersetzer und Redakteur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alberto Manguel ist der Sohn von Pablo Manguel, dem ersten argentinischen Botschafter in Israel, und dessen Frau Rosa Finkelstein. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er dort. Als Teenager begegnete er in einer Buchhandlung dem erblindeten argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges und wurde daraufhin einer seiner Vorleser.[1] Er studierte am Colegio Nacional de Buenos Aires.[2]

Manguel besitzt die kanadische Staatsbürgerschaft und lebte mit seinem Partner Craig Stephenson, einem Psychoanalytiker, lange in Mondion (Frankreich). Er ist Autor von Sachbüchern und Romanen. Von 2016 bis 2018 war Manguel Direktor der Biblioteca Nacional Mariano Moreno.[3] Er übersetzte Werke von Amin Maalouf, Anna Seghers, Philippe Sollers und Marguerite Yourcenar ins Englische und Werke von Katherine Mansfield und Arnold Wesker ins Spanische.[4]

Manguel besaß eine private Bibliothek von etwa 40.000 Büchern, die als eine der größten privaten Büchersammlungen gilt. Im Herbst 2020 schenkte er sie der Stadt Lissabon, die damit ein Studienzentrum für die Geschichte des Lesens einrichtet.[1] Die Bibliothek wird ein Teil des Espaço Atlântida sein, eines Kulturzentrums, das 2024 eröffnet werden wird und dessen Direktor Manguel sein wird.[5] Es gehört zur Empresa de Gestão de Equipamentos e Animação Cultural (EGEAC) gehört, einem städtischen Unternehmen, das die öffentlichen Kultureinrichtungen führt. Manguel spricht Spanisch, Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch, nun lernt er dafür Portugiesisch.[6]

Manguel ist Mitglied der britischen Royal Society of Literature, der Writers’ Union of Canada und des PEN International.[2]

Schriften auf Deutsch (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manguel erhielt 2004 von der John Simon Guggenheim Memorial Foundation ein Stipendium.[7] Er wurde zum Kommandeur des Ordre des Arts et des Lettres in Frankreich und zum Officer of the Order of Canada und zum Mitglied der Academia Argentina de Letras ernannt.[8] Er ist Ehrendoktor der Universitäten Lüttich (Belgien), Anglia Ruskin (Cambridge, England), Ottawa und York (Kanada). Des Weiteren konnte er zahlreiche internationale Preise entgegennehmen:[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alberto Manguel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Alberto Manguel offre sa bibliothèque de 40 000 livres à Lisbonne. Abgerufen am 14. März 2023 (französisch).
  2. a b c d Alberto Manguel. Premio Formentor 2017. Fundación Formentor, abgerufen am 14. März 2023 (spanisch).
  3. Sebald Lecture. University of East Anglia, 2023, abgerufen am 14. März 2023 (englisch).
  4. The W.G.Sebald Lecture 2023: Alberto Manguel. British Library, 2023, abgerufen am 14. März 2023 (englisch).
  5. Equipa e Conselho Honorário. EGEAC, abgerufen am 14. März 2023 (portugiesisch).
  6. Süddeutsche Zeitung, 12./13. Dezember 2020, S. 56.
  7. Alberto Manguel. John Simon Guggenheim Memorial Foundation, abgerufen am 14. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  8. a b Enlace Judío México: Alberto Manguel ganó el Premio Alfonso Reyes 2017. In: Enlace Judío. 24. August 2017, abgerufen am 14. März 2023 (mexikanisches Spanisch).
  9. McKitterick Prize - The Society of Authors. 8. Mai 2020, abgerufen am 14. März 2023 (britisches Englisch).
  10. El País: Manguel recibe el III Premio de Lectura Sánchez Ruipérez. In: El País. 10. Dezember 2002, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 14. März 2023]).
  11. lalettre: Palmarès du prix Roger Caillois. 23. Mai 2020, abgerufen am 14. März 2023 (französisch).
  12. Manguel erhält Gutenberg-Preis. SWR aktuell, 1. Januar 2020, archiviert vom Original am 23. Juni 2018; abgerufen am 15. März 2023.
  13. Premio saggistica “Città delle Rose” 2021 – Sezione italiana vince: Andrea Gentile con “Apparizioni”. In: LetteratitudineNews. 7. Juni 2021, abgerufen am 14. März 2023 (italienisch).
  14. Luciano Di Giulio: Roseto, 17^ edizione Premio saggistica Città delle Rose. In: TG Roseto. 16. Mai 2019, abgerufen am 14. März 2023 (italienisch).