Alberto di Giussano

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Alberto di Giussano
Schiffsdaten
Flagge Italien Italien
Schiffstyp Leichter Kreuzer
Klasse Alberto-di-Giussano-Klasse
Bauwerft Ansaldo, Genua
Kiellegung 29. März 1928
Stapellauf 27. April 1930
Indienststellung 5. Februar 1931
Verbleib Am 13. Dezember 1941 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 169,01 m (Lüa)
166,73 m (KWL)
Breite 15,5 m
Tiefgang (max.) 5,11 m
Verdrängung Standard: 5.069 tn.l./5.150 t
Einsatz: 6.844 tn.l./6.954 t
 
Besatzung 507 Mann
Maschinenanlage
Maschine 6 × Dampfkessel
2 × Getriebeturbinensatz
Maschinen­leistung 95.000 PS (69.872 kW)
Höchst­geschwindigkeit 37 kn (69 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 8 × SK 15,2 cm L/53
  • 6 × SK 10 cm SK L/47
  • 8 × MK 3,7 cm L/54
  • 8 × MG 13,2 mm
  • 4 × Torpedorohr ⌀ 53,3 cm
Panzerung
  • Gürtel: 24 mm
  • Panzerdeck: 20 mm
  • Kommandostand: 40 mm
  • Türme: 23 mm
Sonstiges
Katapulte 1
Bordflugzeuge 2 × CANT 25

Die Alberto di Giussano war ein Leichter Kreuzer der Alberto-di-Giussano-Klasse der Königlich Italienischen Marine. Sie wurde am 13. Dezember 1941 vor Kap Bon (Tunesien) durch eine Gruppe britischer und niederländischer Zerstörer versenkt. Das Schiff wurde nach Alberto da Giussano, einem italienischen Condottiere und Führer des Lombardenbundes, benannt.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Alberto di Giussano war 169,01 m lang, 15,5 m breit, hatte eine Standardverdrängung von 5.150 t und einen maximalen Tiefgang von 5,11 m. Sie verfügte über sechs Dampfkessel und zwei Getriebeturbinensätze, welche zwei Schrauben antrieben. Mit 95.000 PS erreichte sie 37 kn.

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bewaffnung der Alberto di Giussano bestand aus acht 15,2-cm-Schnellladekanonen L/53[1] in vier Doppeltürmen und sechs 10-cm-Schnellladekanonen L/47[2] ebenfalls in Doppeltürmen. Zudem verfügte sie über acht 3,7-cm-L/54-Fla-Geschütze Modell 1932[3] und acht 13,2-mm-L/75,7-Fla-Maschinengewehre Modell 1931.[4] Des Weiteren verfügte sie über vier Torpedorohre mit 53,3 cm Durchmesser.[5]

Panzerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugunsten einer höheren Geschwindigkeit wurde auf eine ausreichende Panzerung verzichtet. Die Alberto di Giussano hatte lediglich eine Gürtelpanzerung von 24 mm und ein Panzerdeck von 20 mm Stärke. Zudem waren die Türme mit 23 mm Panzerung und der Kommandostand mit 40 mm geschützt.

Einsatzgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Spanischen Bürgerkriegs operierte die Alberto di Giussano im westlichen Mittelmeerraum. Während des Zweiten Weltkriegs war sie der 4. Kreuzerdivision zugeteilt. Sie nahm an der Seeschlacht bei Punta Stilo teil, ohne beschädigt zu werden. Sie versah danach noch mehrere Eskort- und Minenlegemissionen zwischen Italien und Nordafrika.

Die Alberto di Giussano sollte zusammen mit ihrem Schwesterschiff Alberico da Barbiano dringend benötigte Versorgungsgüter nach Tripolis bringen.[6] Beide Schiffe waren überladen und hatten Fässer mit Treibstoff an Deck gestapelt. Als Eskorte wurde ihnen nur die Cigno, ein Torpedoboot der Spica-Klasse, zugeteilt. Am 12. Dezember 1941 verließ der kleine Konvoi Palermo. Am Nachmittag desselben Tages sichtete eine CRDA Cant Z.1007 nahe Algier vier nach Osten laufende Zerstörer. Admiral Antonino Toscano, Kommandeur des Konvois, erhielt am späten Abend eine Warnung über feindliche Schiffe, von Malta kommend.

Die 4th Destroyer Flotilla, bestehend aus Sikh, Maori, Legion und der niederländischen Isaac Sweers unter dem Kommando von Commander G. H. Stokes, sichtete die drei italienischen Schiffe am 13. Dezember 1941 um 02:30 Uhr. Um 02:45 Uhr wurde der Kontakt von einer Vickers Wellington bestätigt. Das Flugzeug wurde auch von Konvoi bemerkt. Im Schutz der Dunkelheit und Radareinsatz gelang es den Zerstörern, die Kreuzer zu überraschen (Seegefecht bei Kap Bon). Die Maori und Isaac Sweers griffen die Alberto di Giussano mit Torpedos und Geschützfeuer an. Das Schiff wurde schnell ausgeschaltet und sank. Gleichzeitig griffen Sikh und Legion die Alberico da Barbiano an. Ein Torpedo traf im Vorschiff, kurz darauf ein weiterer in Höhe der Maschinenraums. Geschützfeuer entzündete den auf dem Deck gelagerten Treibstoff. Ein dritter Torpedo, wahrscheinlich von der Legion, traf das Schiff im Heck. Es kenterte und versank brennend.

Das Wrack der Alberto di Giussano wurde 2007 von der, von Cressi-Sub gesponserten, Expedition Altair gefunden. Es liegt etwa eine Meile von der Küste von Kap Bon entfernt in einer Tiefe zwischen 60 und 70 Metern.[7]

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kapitän Giuseppe Maroni, 7. April 1939 bis 5. Mai 1941
  • Kapitän Giovanni Marabotto, 6. Mai 1941 bis 13. Dezember 1941

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maurizio Brescia: Mussolini's Navy: A Reference Guide to the Regina Marina 1930–45. Naval Institute Press, Annapolis 2012, ISBN 978-1-59114-544-8. (englisch)
  • Roger Chesneau: Conway's All The World's Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, London 1980, ISBN 0-85177-146-7. (englisch)
  • Aldo Fraccaroli: Italian Warships of World War II. Hrg. Ian Allan, Shepperton 1968, ISBN 0-7110-0002-6. (englisch)
  • Michael J. Whitley: Cruisers of World War Two: An International Encyclopedia. Naval Institute Press, Annapolis 1995, ISBN 1-55750-141-6. (englisch)
  • Giorgio Giorgerini: La guerra italiana sul mare. La marina fra vittoria e sconfitta 1940–1943. Mondadori, Mailand 2002, ISBN 978-8-80450-150-3. (italienisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alberto di Giussano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 152 mm/53 (6") Model 1929 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  2. 100 mm/47 Model 1928 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  3. 37 mm/54 (1.5") Model 1932 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  4. 13.2 mm/75.7 (0.52") AA MG Model 1931 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  5. Italienische Torpedos Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  6. Vita Operativa Degli Incrociatori Leggeri Beschreibung auf pietrocristini.com. Abgerufen am 8. November 2021. (italienisch)
  7. Cressi Geschichte auf Seite der Firma. Abgerufen am 16. November 2021. (italienisch)