Algarve jenseits des Meeres
Als Algarve jenseits des Meeres (Portugiesisch: Algarve ultramar, später Algarve d’além-mar) wurden die vom 15. bis 18. Jahrhundert in Portugals Besitz befindlichen Plätze an der marokkanischen Küste bezeichnet, die als das dem portugiesischen Titularkönigreich Algarve gegenüberliegende Ufer und somit als dessen Fortsetzung angesehen wurden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit der südportugiesischen Region bildeten die zwischen der Meerenge von Gibraltar und dem Kap Bojador besetzten nordafrikanischen Küstenstützpunkte als die beiden Algarven (Plural, portugiesisch: Algarves) einen Teil des Königreichs Portugal. Mit Ceuta wurde 1415 der erste Stützpunkt erobert, danach kamen Alcazarquivir (1458), Arzila (1471) und Tanger (1471) hinzu.[1] Die meisten Plätze wurden im 17. Jahrhundert aufgegeben. Ceuta blieb als einziges vormals portugiesisches Gebiet, nach dem Ende der Personalunion, 1640 bei Spanien. Noch heute führt diese spanische Enklave in Marokko daher das portugiesische Wappen. Mit Mazagão (El Jadida) ging 1769 der letzte Stützpunkt verloren, das portugiesische Königtum führte den Titel aber noch bis ins 19. Jahrhundert weiter.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Simon: Spanien und Portugal als See- und Kolonialmächte, Seite 53. Verlag R. Hermes 1913
- Christian Weyers: Ortsnamendeterminierung, Seite 230 Buske Verlag Hamburg 2006
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte aus Spruner-Menke Historische Hand-Atlas von 1880, Seite 8
- Karte aus Professor G. Droysens Allgemeiner Historischer Handatlas von 1886, Seite 37
- Karte aus F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas von 1905, Seite 20
- Karte aus Edward A. Freeman's Atlas to the Historical Geography of Europe von 1903, Seite LXV
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ António Henrique de Oliveira Marques: Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreichs (= Kröners Taschenausgabe. Band 385). Aus dem Portugiesischen von Michael von Killisch-Horn. Kröner, Stuttgart 2001, ISBN 3-520-38501-5.