Aliye Berger

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Aliye Berger, auch Aliye Berger-Boronai (* 1903 in Istanbul; † 9. August 1974 ebenda), war eine türkische Künstlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienbild aus dem Jahr 1910; vorne rechts sitzt Aliye Berger.

Berger wurde 1903 als Tochter des osmanischen Politikers Mehmed Şakir Pascha (1855–1914) auf der Insel Büyükada geboren. Ihr Bruder Cevat Şakir war ein bekannter Schriftsteller, ihre Schwester Fahrelnissa Zeid eine bekannte Künstlerin. Sie war die Tante der Keramikkünstlerin Füreya Koral und des Malers Nejat Devrim.[1]

Berger besuchte das französischsprachige Lycée Notre Dame de Sion Istanbul und studierte dort Malerei und Musik (Klavier), konnte dieses Studium jedoch wegen des Ersten Weltkriegs nicht beenden, da die Schule geschlossen wurde. 1924 nahm sie Violinen-Unterricht bei Karl Berger-Boronoi. Die beiden wurden ein Paar und lebten viele Jahre zusammen, heirateten aber erst 1947. Nach nur sechs Monaten Ehe starb Karl Berger.[1]

1935 bis 1939 lebte sie in Berlin und Paris, danach in London. Dort arbeitete sie drei Jahre bei John Buckland Wright.[1] 1951 kehrte sie nach Istanbul zurück und hatte hier ihre erste Einzelausstellung. In dieser Zeit fertigte sie vor allem Radierungen und Stiche. Sie besaß die erste private Tiefdruckpresse in der Türkei.[2] Ab Mitte der 1950er Jahre malte sie auch. Zu ihren bevorzugten Sujets zählten Landschaften und Stadtansichten von Istanbul.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1954: 1. Preis der Yapı Kredi Bankası anlässlich des AICA-Treffens in Istanbul[1]
  • 1955: 2. Preis bei der Teheraner Biennale[1]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1955: Biennale Teheran[1]
  • 1960: 2. International Biennial Exhibition of Prints, Tokyo[2]
  • 1967: Zeitgenössische türkische Malerei, Graphik, Plastik und Architektur, Linz[2]
  • 1972: Biennale Alexandria[2]
  • 2011/2012: Hayal ve Hakikat – Türkiye’den Modern ve Çağdaş Kadın Sanatçılar, İstanbul Modern[3]
  • 2016: Anı ve Süreklilik – Huma Kabakçı Koleksiyonu’ndan Bir Seçki, Pera-Museum, Istanbul[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mustafa Aslıer: Druckkunst in der Türkei. In: Die Geschichte der türkischen Malerei, Palasar, Genf 1989, S. 425, 429
  • Godfrey Goodwin: Kitten with Claws. In: Mediterraneans | Méditerranéennes. 10/1998, S. 352–357 (Digitalisat)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Aliye Berger, Biyografya, abgerufen am 13. Februar 2019 (englisch)
  2. a b c d Aliye Berger. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 9, Saur, München u. a. 1994, ISBN 3-598-22749-3, S. 368.
  3. Hayal ve Hakikat, Istanbul, abgerufen am 13. Februar 2019
  4. Memory and Continuity: A Selection from the Huma Kabakcı Collection (Memento des Originals vom 15. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/en.peramuzesi.org.tr, Pera-Museum, Istanbul, abgerufen am 13. Februar 2019